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Die Klangregelung Einsetzen; Der Raumklang - Yamaha MG10/2 Bedienungsanleitung

Inhaltsverzeichnis

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Optimale Mischergebnisse
Gehen Sie in die Breite!
Positionieren Sie Ihre Instrumente so, dass sie „Luft
zum Atmen" haben, und arrangieren Sie sie musika-
lisch mit den anderen Instrumenten. Trotzdem wer-
den Sie manchmal vielleicht Klänge oder Stimmen
nahe beieinander oder sogar übereinander arrangie-
ren wollen, um ihren gemeinsamen Auftritt zu beto-
nen.
Es
Vorschriften. Normalerweise (aber auch dies ist
keine Regel) werden Bass und Haupt-Gesangsstim-
men im Zentrum arrangiert; ebenso die Bassdrum,
wenn das Schlagzeug in stereo abgenommen wird.

5-3. Die Klangregelung einsetzen

Alles in allem: weniger ist mehr. Es gibt eine Reihe
von Fällen, in denen es nötig sein wird, bestimmte
Frequenzbereiche zu dämpfen; beim Anheben von
Frequenzen sollten Sie sparsam und vorsichtig vor-
gehen. Ein vernünftiger Einsatz der Klangregelung /
des Equalizers kann Überschneidungen zwischen
Instrumenten beseitigen und damit ein insgesamt
besseres Klangprofil erreichen. Schlechte Klangre-
gelung – und vor allem Frequenzanhebungen – klin-
gen unerträglich.
Frequenzabsenkung für ein
saubereres Mischergebnis
Ein Beispiel: Im Klangspektrum von Becken finden wir
viele niedrige und mittlere Frequenzen, die wir aber
nicht als musikalischen Klang wahrnehmen, die aber
die Klarheit anderer Instrumente in diesen Bereichen
stören können. Sie können also grundsätzlich die
unteren Klangbereiche auf Becken-Kanälen ganz aus-
blenden, ohne damit ihren Klanganteil am Mischer-
gebnis nachteilig zu verändern. Sie werden dennoch
den Unterschied hören: das Mischergebnis gewinnt
eine größere „Räumlichkeit", und Instrumente in den
unteren Klangbereichen werden mit einem besseren
Klangprofil durchdringen. Auch ein Klavier hat ein
unglaublich kräftiges Klangspektrum im unteren
Bereich, so dass durch eine entsprechende Dämpfung
in den unteren Frequenzen andere Instrumente – z. B.
Schlagzeug und Bass – mit ihrem Anteil besser zur
Geltung kommen. Natürlich werden Sie dies nicht
tun, wenn das Klavier allein erklingt bzw. eine zen-
trale Rolle spielt.
Das Umgekehrte gilt für Bassdrums und Bassgitar-
ren: Sie können oft die Höhen absenken, um dem
Gesamtklang mehr „Luft" zu geben, ohne den Cha-
rakter dieser Instrumente zu beeinträchtigen. Den-
noch müssen Sie hineinhören: jedes Instrument ist
verschieden, und manchmal werden Sie den Saiten-
anschlag bei einer Bassgitarre nicht unterdrücken
wollen.
Anheben: mit Zurückhaltung
Heben Sie Klangbereiche an, soviel Sie wollen,
wenn Sie spezielle oder ungewöhnliche Effekte aus-
probieren möchten. Wenn es aber um ein gutes
Mischergebnis geht, sollten Sie nur in sehr kleinen
Dosen von einer Frequenzanhebung Gebrauch
machen. Eine kleine Anhebung im mittleren Bereich
kann Gesangsstimmen mehr Präsenz geben, und
bestimmte Instrumente heller klingen lassen, indem
die Höhen stärker betont werden. Hören Sie hinein,
und wenn sich das Ergebnis nicht klar und sauber
anhört, versuchen Sie Frequenzen, die sich im
MG10/2
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gibt
keine
klaren
und
Gesamt-Klang störend bemerkbar machen, lieber zu
dämpfen, anstatt durch Anhebungen dem Mischer-
gebnis zu mehr Klarheit zu verhelfen.
Eines der größten Probleme bei der Klanganhebung
ist, dass durch die Klanganhebung Störgeräusche
verstärkt werden und außerdem eine Übersteuerung
der nachfolgenden Signalverarbeitung verursacht
werden kann.
einfachen

5-4. Der Raumklang

Der Einsatz von Nachhall (Hall) und/oder Echo über
die AUX-Busse des Mischpults in vernünftigen
Grenzen kann ein Mischergebnis abrunden, aber
zuviel davon kann zu einem Verwaschen führen
und die Klarheit des Klangs beeinträchtigen. Die
richtige Einstellung des Hallklangs hat einen großen
Einfluss darauf, ob er sich sauber in das Gesamtmi-
schergebnis einfügt.
Einstellen der Hall- und Echozeiten
Unterschiedliche Hall-/Echogeräte bieten unter-
schiedliche Möglichkeiten und Optionen; meistens
aber lassen sich die Zeiten einstellen. Ein geringer
Unterschied im Timing lässt den Klang entweder
optimal oder nur durchschnittlich werden. Die zu
wählende Nachhallzeit wird in hohem Maße vom
Tempo und von der Dichte der Musik und des
Mischergebnisses abhängen. Bei einem langsamen
Tempo und geringerer Dichte (d. h. einer geringen
Anzahl von Stimmen und geringer Klangfülle) kön-
nen Sie den Klang ggf. durch verhältnismäßig lange
Hallzeiten verbessern. Aber: lange Hallzeiten kön-
nen ein schnelleres und lebendigeres Musikstück
völlig undifferenziert klingen lassen. Ähnliche
Grundregeln gelten für den Einsatz von Echo.
Hallklang
Wie „hell" oder „bassig" der Hallklang ist, hat starke
Auswirkungen auf das gesamte Klangergebnis der
Abmischung. Unterschiedliche Hallgeräte bieten
unterschiedliche Hilfsmittel, um dies zu kontrollie-
ren: Einstellen unterschiedlicher Hallzeiten für hohe
und niedrige Frequenzen, einfache Klangregelung,
und andere. Ein zu „strahlender" Reverb klingt nicht
nur unnatürlich. Er wird womöglich auch problema-
tische Höhen in das Mischergebnis einfließen las-
sen. Wenn Sie feststellen, dass Sie mehr Höhen vom
Hallsignal hören als von anderen Klangdetails aus
dem Mischergebnis, dann sollten Sie den Höhen-
anteil des Hallklangs reduzieren. So können Sie
einen vollen Raumklang erreichen, ohne die Klar-
heit zu beeinträchtigen.
Hallpegel
Es ist erstaunlich, wie schnell das Gehör die Orien-
tierung verliert und Sie glauben lässt, dass ein völlig
verwaschener Klangmix perfekt klingt. Damit Sie
nicht in diese Falle tappen, beginnen Sie damit, den
Hallpegel ganz auf Null setzen. Ziehen Sie ihn dann
langsam in den Mix hinein, bis Sie ihn gerade
hören. Alles, was Sie darüber hinaus machen, wird
zu einem Spezial-Effekt („Special Effect"). Es wird
sicher nicht Ihre Absicht sein, den Reverb das
Mischergebnis dominieren zu lassen, solange Sie
nicht vorhaben, den Effekt eines Band-Auftrittes in
einer Höhle zu erzeugen – was sicher seine Berech-
tigung hat, wenn es wirklich das war, was Sie vor-
hatten.

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