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KaVo ESTETICA Comfort 1065 Gebrauchsanweisung Seite 66

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KaVo ESTETICA® Comfort 1065
Anwendungshinweise
Das Abtragen aller Zahnbeläge an natürlichen
Zähnen ist für eine einwandfreie Mundhygiene
und eine gründliche Paradontalbehandlung
unerläßlich. Das Zahnsteinentfernen an Zahn-
kronen und -wurzel ist der Ausgangspunkt
jeder zahnärztlichen Versorgung. Ohne sau-
bere Zähne ist eine sichere Untersuchung
kaum möglich. Gegenüber den bei der
manuellen Entfernung der harten Beläge auf-
tretenden Schwierigkeiten (Instrumenten-
führung, reines Kratzen, Verletzungsgefahr
für Gingiva und Lippe usw.) ist die intraorale
Ultraschallreinigung schonend, schnell und
einfach anzuwenden. Vor allem in unüber-
sichtlichen Bereichen (Taschen, Engstellen,
Molarengegend) ist die Ultraschallapplikation
eine rationelle Maßnahme mit einem hohen
prophylaktischen und die Therapie unter-
stützenden Effekt. Nicht zuletzt trägt diese
verfeinerte und gründliche Technik zu einer
nicht nur bei wenigen Patienten angewand-
ten Verfahrensweise in der manchmal über-
lasteten Praxis bei.
Es kann nicht die Aufgabe einer Bedienungs-
anweisung sein, genaue Beschreibungen der
einzelnen Indikationen und Empfehlungen
für die dabei anzuwendende Behandlungs-
technik zu geben. Dies muß erfahrenen und
anerkannten Autoren überlassen werden.
Als hervorragender Wegweiser für eine
optimale Reinigungstechnik ist das im Buch-
und Zeitschriftenverlag 'Die Quintessenz',
Berlin, erschienenen Buch anzusehen, in dem
frühzeitig auf die Vorteile der Ultraschall-
methode hingewiesen wurde. Es ist wichtig,
daß der Zahnarzt (aber auch der/die 'Dental-
Hygienist/in' oder Mitarbeiter/in mit ähnli-
chem Berufsbild) von der Notwendigkeit
einer sorgfältigen Verfahrensweise überzeugt
sein muß.
Das restlose Entfernen der harten und weichen
Beläge bewirkt eine Sauberkeit, die einer
fortschreitenden Entzündung der Gingiva,
ja des ganzen Parodontiums, entgegenwirkt.
Die Plaquebildung ist ein wichtiger Faktor
in der Äthiologie der gingivalen Erkrankungen.
Das bakteriologische Element ist dabei von
nicht zu unterschätzender Bedeutung. Die
rauhen, septischen und irritierenden Zahn-
beläge sind in zahllosen Fällen die Ursache
für heftige Entzündungen und für den Verlust
einzelner Zähne oder ganzer Zahngruppen,
vor allem im stark gefährdeten Unterkiefer-
bereich. Aber auch Zähne, die wegen des
fehlenden Gegenbisses oder einer Schmerz-
empfindung des Patienten 'geschont' werden,
sind Objekt entzündungsfördernder Zahn-
beläge, wo gerade wegen der Empfindlichkeit
der umgebenden Gingiva die schonende
Ultraschallbehandlung als vorteilhaft für
Zahnarzt und Patient zu betrachten ist.
Entfernung der Reizursache 'Zahnbelag',
besonders in Form des Zahnsteins, ist
also unbedingt Voraussetzung für den
Behandlunserfolg in einer überwiegenden
Zahl von Fällen.
Schon beim jugendlichen Patienten sollten
auf aufklärende und handelnde Weise die
Folgen einer Ablagerung vermieden wer-
den. Eine prophylaktische unterstützende
Maßnahme ist die Beratung über gezielte
und gründliche Mundhygiene.
Das Instrument wird mit seinem Handstück
im Schreibmittelgriff fest umfaßt. Bei rich-
tigem Griff ist ein leichtes Führen und Rollen
der Instrumentenspitze gewährleistet. Ein
Abstützen am Nachbarzahn verbessert die
Technik. Ein unerwünschtes Abspringen oder
Abgleiten des Instrumentes wird so verhindert.
Die Instrumentenführung muß leicht, sanft
und zügig in ihrer Vor- und Rückwärts-
bewegung sein. Am besten übt man dies an
extrahierten Zähnen, deren Belagstellen mit
Methylblau imprägniert worden sind.
Reinigen der Zahnkronen
Imprägniert man die Zahnoberfläche mit
einer Detektorflüssigkeit (Methylblau,
Fuchsin oder auch mit speziell dafür herge-
stellten Präparaten) kann genau festgestellt
werden, wo Beläge zu entfernen sind, oder
ob sie restlos beseitigt worden sind.
Verschiedene Formen der Instrumenten-
Einsätze erlauben eine optimale Anwendung
auch an schwieriger zugänglichen Stellen.
Ein vertikales Ansetzen der Instrumenten-
spitzen mit einer Paralellführung zum Zahn
ist die empfohlene Technik. Die Instrumenten-
spitze soll also gleichlaufend mit der Zahn-
oberfläche bewegt werden, aber niemals mit
der Kante, um ein Beschädigen der Zahnsub-
stanz durch Kerbenbildung zu verhindern. Zu
starkes Andrücken ist in jedem Fall zu ver-
meiden. Nur so werden Zahn und Instrument
geschont.
Anschließend ist es empfehlenswert, die Zahn-
oberfläche mit dem KaVo Prophylaktikkopf
Nr. 31 GR, mit den dafür vorgesehenden
Gummikelchen und feinen Pasten zu polieren,
um einer verbesserten Behandlungseffekt
für die Kariesprophylaxe zu bekommen.
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Beseitigen subgingivaler Beläge
Das Abtragen subgingivaler Beläge ist eine
schwierige Aufgabe. Das Arbeiten im
'Unsichtbaren' verlangt eine sichere und
schonende Instrumentenführung ohne Druck.
Durch Wegblasen des Gingivalsaumes mit
wohltemperierter Warmluft kann man an
manchen Stellen für einen kurzen Einblick
sorgen. Vor dem Beginn des Abtragvor-
ganges ist das Vorhandensein subgingivaler
Beläge mit der Sonde sorgfältig zu überprü-
fen. Die Instrumentenspitze ist bis auf den
Taschenboden einzuführen und die Taschen-
wand so wenig als möglich abzuheben. Mit
den der Situation angepaßten geraden oder
abgewinkelten Instrumenten-Einsätzen sind
alle Flächen zu erreichen. Die Wasserzufuhr
schwemmt die abgetragenen Beläge aus.
Bei festgestellter Empfindlichkeit der Zähne,
vor allem im subgingivalen Bereich ist das
An-wenden von Oberflächenanästhetika oder
gar der Lokalanästhesie anzuraten. Ähnlich
wie bei engen Stellen ist der gemeinsame
Gebrauch von Ultraschall- und Handinstru-
menten die Methode der Wahl, wenn man
seinen Tastsinn zum Entfernen auch letzter
Konkremente einsetzen will. Von wissen-
schaftlicher Seite wird die Kombinations-
methode immer wieder empfohlen.
Verantwortungsbewußte Hersteller von
Ultraschallgeräten fühlen sich verpflichtet,
auch in ihren Gebrauchsanleitungen auf
diesen Umstand aufmerksam zu machen.
Das Hineinreiben von bereits abgelösten
Zahnsteinstücken mit einem Handinstrument
ist aber unbedingt zu vermeiden, was dann
vorkommen kann, wenn das Handinstrument
nach einem jeweiligen Einführen und
Abtragen nicht gesäubert wird. Ultraschall-
instrumente weisen dieses Problem infolge
der Schwingungen und der Wasserberieselung
nicht auf.
Auf die Erfordernisse einer nicht zu heftigen
Wasserzufuhr ist hinzuweisen. Ein 'milder'
Wasserstrahl ist bei der Entfernung subgingi-
valer Zahnsteinbeläge erwünscht. Es wird
vorgeschlagen, das Instrument - wie bereits
erwähnt - in der Tiefe der Parodontaltasche
anzusetzen und mit sanftem Zug zurückzu-
bewegen.
Wenn die Instrumentenkante parallel zur
Zahnoberfläche angesetzt wird, weist das
Handstück auf den Mundvorhof. Das Arbeits-
ende kann dann flach auf der Zahn- (Wurzel-)
oberfläche anliegen, ohne daß bei dem Abtrag-
vorgang das Weichgewebe gedehnt wird.

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