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Thermisches Motormodell - Siemens MICROMASTER 440 Betriebsanleitung

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Ausgabe 10/06
3.21.1

Thermisches Motormodell

Die für das thermische Motormodell notwendigen Daten werden aus den während
der Schnellinbetriebnahme eingegeben Typenschilddaten (siehe Abschnitt 3.5.3)
abgeschätzt, und erlauben einen sicheren, stabilen Betrieb für Siemens-
Standardmotoren. Für Motoren anderer Hersteller sind gegebenenfalls
Anpassungen in der Parametrierung vorzunehmen. Es wird prinzipiell empfohlen,
nach der Schnellinbetriebnahme eine automatische Motordatenidentifikation
vorzunehmen, bei der die elektrischen Ersatzschaltbilddaten ermittelt werden.
Damit kann eine exaktere Berechnung der auftretenden Verluste im Motor erzielt
werden, was sich vorteilhaft auf die Genauigkeit des thermischen Motormodells
auswirkt.
Beispiel:
Ein zu groß parametrierter Ständerwiderstand würde im Modell höhere Verluste als
in der realen Maschine ermitteln und eine zu große berechnete Motortemperatur
anzeigen.
Sind Anpassungen zur Optimierung des thermischen Modells notwendig, ist als
erstes das Motorgewicht (P0344) auf Plausibilität zu prüfen. Das Motorgewicht
kann in den meisten Fällen den Katalogdaten des Motorenherstellers entnommen
werden. Weitere Optimierungen lassen sich durch Anpassung der Standard-
übertemperaturen für das Ständereisen P0626, die Ständerwicklung P0627und
den Läufer P0628 erzielen. Die Standardübertemperaturen repräsentieren die
gegenüber der Umgebung zu erwartenden stationären Temperaturdifferenzen im
Nennbetrieb und werden zur Abschätzung der thermischen Widerstände
verwendet. Die Übertemperaturen sind im Normalfall nicht im Katalog enthalten.
Ein weiterer wichtiger Parameter, der die Modellgenauigkeit beeinflusst, ist die
Umgebungstemperatur P0625.
HINWEIS
Neben dem thermischen Motorschutz fließt die Motortemperatur in die Adaption
der Motorersatzschaltbilddaten ein. Diese Adaption hat insbesondere bei einer
großen thermischen Motorbelastung einen wesentlichen Einfluss auf die
Stabilität der Vektorregelung.
Beim Zuschalten der Netzspannung wird in Abhängigkeit des KTY-Sensors
(vorhanden / nicht vorhanden) das Motortemperaturmodell entweder mit der im
Umrichter hinterlegten Umgebungstemperatur P0625 oder mit der aktuellen
Motortemperatur initialisiert.
Wird der Umrichter durch eine externe 24-V-Spannung dauernd versorgt, so
wird die Motortemperatur über die Motortemperaturzeitkonstante auch mit
abgeschalteter Netzspannung nachgeführt.
Eine große thermische Motorbeslastung und ein häufiges Ab-/Zuschalten der
Netzspannung erfordert bei der Vektorregelung
♦ die Verwendung des KTY84-Sensors oder
♦ den Anschluss der externen 24-V-Spannungsversorgung
MICROMASTER 440
Betriebsanleitung
6SE6400-5AW00-0AP0
3 Funktionen
229

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