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Zum Umgang Mit Der Klangregelung - Phonic CELEUS 600 Bedienungsanleitung

Inhaltsverzeichnis

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21. MID
MONO KANÄLE
Bei der Mittenklangregelung in den Monokanälen handelt es sich
um eine sog. Semiparametrik. Sie besteht aus zwei Reglern: Der
obere Regler MID bietet eine Anhebung oder Absenkung um +/-
15 dB mit Glockencharakteristik, der untere Regler FREQ ist der
veränderbare Parameter, er bestimmt die Eckfrequenz, an der die
Klangregelung ansetzt – es kann eine Frequenz zwischen 100 Hz
und 8 kHz eingestellt werden.
Der Begriff „Glockencharakteristik" (Peaking) entstand so:
Betrachtet man die Wirkungsweise eines Klangreglers auf dem
Oszilloskop, bildet die Kurve eine Glockenform um die Center
Frequenz, einen Hügel bei Anhebung, ein Tal bei Absenkung. Das
bedeutet, dass die Eckfrequenz am meisten beeinflusst wird, die
benachbarten ober- und unterhalb mit abnehmender Intensität, je
weiter sie von der Eckfrequenz entfernt sind. Die Steilheit dieser
Kurve wird auch mit „Filtergüte" (oder „Q") bezeichnet, wobei eine
steile Kurve eine „hohe Güte" und eine flache Kurve eine „niedrige
Güte" hat.
Gerade bei Live Beschallungen ist die Mittenregelung ein enorm
wichtiges Werkzeug, da sich die Hauptinformation der Musik und
Sprache im Mittenbereich abspielt. Hören Sie auf die teilweise
drastischen Unterschiede, die sich im Klangbild eines Gesangs
oder einer Gitarre ergeben, wenn Sie mit beiden Reglern
gleichzeitig arbeiten, d.h. drehen Sie den „MID" Regler ordentlich
auf und fahren Sie mit dem „FREQ" Regler durch die Frequenzen.
Wenn Sie die richtige Frequenz gefunden haben, drehen Sie den
Lautstärkeregler für die Mittenregelung natürlich wieder in eine
„maßvolle" Position.
Stellen Sie den Regler „MID" in die Ausgangsposition, d.h.
in die Mitte auf "0" (12 Uhr), wenn Sie den Klang in den Mitten
unbeeinflusst lassen wollen.
STEREO LINE KANÄLE
Die vier Stereozüge verfügen über zwei Mittenregler mit festen
Frequenzen.
H MID (3 kHz)
Dieser Regler bietet eine Anhebung oder Absenkung von 15 dB
bei 3 kHz mit Glockencharakteristik. Gerade dieser Mittenbereich
ist derjenige, wo sich die musikalische Hauptinformation und
Durchsetzungsfähigkeit einzelner Instrumente und Stimmen
abspielt. Mit Hilfe dieses Reglers können Sie durch Anhebung
dem Instrument (bzw. der Stimme) Transparenz und Klarheit
hinzufügen, so dass es sich in der Mischung besser durchsetzt.
Bei Absenkung nehmen Sie dem Klang eine gewisse Schärfe.
Stellen Sie den Regler in die Ausgangsposition, d.h. in die Mitte
auf "0" (12 Uhr), wenn er nicht benötigt wird.
L MID (800 Hz)
Dieser Regler bietet eine Anhebung oder Absenkung von 15 dB
bei 800 Hz mit Glockencharakteristik. In diesem Frequenzbereich
haben
viele
Gitarren,
Keyboards
Hauptinformation. Mit Hilfe dieses Reglers können Sie durch
Anhebung dem Instrument (bzw. der Stimme) mehr Konkretheit
hinzufügen. Wenn der Klang zu nasal ist, zu sehr nach „Telefon"
klingt, senken Sie diesen Bereich etwas ab, dadurch gelangt das
entsprechende Instrument mehr in den Hintergrund.
Stellen Sie den Regler in die Ausgangsposition, d.h. in die Mitte
auf "0" (12 Uhr), wenn er nicht benötigt wird.
8
22. LOW 80
Dies ist der Bassregler. Der Regelbereich umfasst +/-15 dB bei 80
Hz mit Kuhschwanz Charakteristik, d.h. alle Frequenzen unterhalb
der Eckfrequenz werden beeinflusst, und zwar umso stärker, je
weiter sie von der Eckfrequenz entfernt sind.
Sie heben die tiefen Frequenzen an, indem Sie den Regler nach
rechts drehen, um Stimmen mehr Wärme zu geben oder Gitarren,
Drums und Synthesizern mehr Druck zu verleihen. Nach links
gedreht reduzieren Sie Rumpelgeräusche von der Bühne oder
Brummeinstreuungen, oder Sie dünnen einen mulmigen Klang
aus.
Stellen Sie den Regler in die Ausgangsposition, d.h. in die Mitte
auf "0" (12 Uhr), wenn er nicht benötigt wird.
Hinweis: Beachten Sie in diesem Zusammenhang unbedingt die
Möglichkeiten, die Ihnen der „LOW CUT" Schalter (#19) bietet!

Zum Umgang mit der Klangregelung

Die Klangregelung in den Kanälen ist so ausgelegt, dass
Sie
den Allgemeinklang der PA positiv beeinflussen können. Bei
Aufnahmen hilft Ihnen die Klangregelung, einzelne Instrumente
in der Mischung besser hörbar zu machen. Eine Klangreglung
im Kanal ist jedoch nicht in der Lage, aus einer schlechten
Lautsprecheranlage eine gute zu machen!
Beginnen Sie grundsätzlich immer mit allen Reglern in 12-Uhr-
Stellung, d.h. auf der "0" Position. Vermeiden Sie nach
Möglichkeit extreme Anhebungen oder Absenkungen einzelner
Frequenzbereiche, weil dadurch der Dynamikumfang einer
Lautsprecheranlage extrem eingeschränkt wird und leicht die
Grenzen des Systems erreicht sind. Darüber hinaus gehen mit
Extremeinstellungen der Klangregler Phasenverschiebungen
des Signals einher, die den Gewinn eben dieser Entzerrung
vollkommen zunichte machen.
Eine Anhebung von Frequenzbereichen, also das Bewegen
der Drehregler rechts von der Mittelposition, ist – rein technisch
gesprochen – eine Pegelanhebung. Gerade extreme Anhebungen
im Bassbereich bringen ein Audiosystem schnell an seine
Grenzen, ohne dass Sie einen nennenswerten Lautheitsgewinn
(empfundene Lautstärke) erzielt hätten. Für Aufnahmen gilt
ähnliches – hier kommt es schnell zur Vollaussteuerung des
Aufnahmesystems bzw. der Aufnahmespur.
Außerdem
Frequenzbereiche zu unerwünschten Rückkopplungen kommen.
Überprüfen Sie daher immer wieder den Pegel im Kanal, wenn
Sie die Klangregelung verwenden (konsultieren Sie das Kapitel
„RICHTIG EINPEGELN").
Tipp: Beim sogenannten „Soundcheck", also dem Einstellen der
Anlage vor der eigentlichen Aufführung, aber auch beim Abhören
einzelner Kanäle in der Studiosituation, ist man geneigt, Bässe
und Höhen anzuheben und die Mitten abzusenken. Das liegt darin
und
Synthesizer
ihre
begründet, dass unser Ohr auf Mittenfrequenzen am stärksten
reagiert (dies hat rein biologische Gründe – unser Ohr ist optimal
auf die menschliche Stimme ausgelegt, und die spielt sich nun
einmal vornehmlich im Mittenbereich ab). Schnell urteilt man
Informationen im Mittenbereich als „unangenehm" oder „quäkend".
Tappen Sie nicht in diese Falle! Es sind genau diese
Mittenfrequenzen, die Ihre Darbietung besonders „hörbar"
machen.
Viele
Mittenfrequenzen abzusenken, statt sie anzuheben. Ein guter
verschiedene
Raumakustiken,
kann
es
bei
starken
Toningenieure
benutzen
Rückkopplungen
sowie
Anhebungen
einzelner
den
Mittenregler,
um
CELEUS 600

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