Sternkollimation bei Nacht
Nach erfolgreichem Abschluss der Kollimation bei Tage kann die Sternkollimation bei Nacht erfolgen. Hierzu wird
der Hauptspiegel sorgfältig eingestellt, während sich der Teleskoptubus auf seiner Montierung befindet und auf
einen hellen Stern gerichtet ist. Das Teleskop sollte bei Nacht aufgebaut werden und das Bild eines Sterns sollte bei
mittlerer bis hoher Vergrößerung (30-60-fache Vergrößerung pro Zoll Blendenöffnung) betrachtet werden. Wenn
ein nicht symmetrisches Fokusmuster vorliegt, kann es möglich sein, das zu korrigieren, indem nur der Hauptspiegel
neu kollimiert wird.
Verfahren -- lesen Sie vor Beginn diesen Abschnitt ganz durch.
Zur Durchführung einer Sternkollimation in der nördlichen Hemisphäre richten Sie das Teleskop auf einen
feststehenden Stern, wie z.B. den Nordstern (Polarstern). Sie finden ihn im Nordhimmel in einer Entfernung über
dem Horizont, die Ihrem Breitengrad entspricht. Es ist auch der Endstern der Deichsel im Kleinen Wagen. Der
Polarstern ist nicht der hellste Stern im Himmel und kann sogar schwach erscheinen, je nach Ihren
Himmelsbedingungen. Wenn Sie in der südlichen Hemisphäre sind, zeigen Sie auf Sigma Octantis.
Abb. 7-6
Hauptspiegel. Die großen
Daumenschrauben dienen zur Kollimation
und die kleinen Daumenschrauben dienen
zur Arretierung des Spiegels.
Machen Sie vor der Neukollimation des Hauptspiegels die Kollimationsschrauben hinten am Teleskoptubus
ausfindig. Die hintere Zelle (in Abb. 7-6 gezeigt) weist drei große Daumenschrauben auf, die zur Kollimation
verwendet werden. Die drei kleinen Daumenschrauben dienen zur Feststellung des Spiegels. Die
Kollimationsschrauben neigen den Hauptspiegel. Sie drehen zunächst die kleinen Feststellschrauben jeweils um ein
1
paar Drehungen los. Normalerweise machen Bewegungen in der Größenordnung von
/
-Drehung einen
8
1
3
Unterschied; eine ca.
/
bis
/
-Drehung ist maximal für die großen Kollimationsschrauben erforderlich. Drehen
2
4
Sie jeweils nur eine Kollimationsschraube und prüfen Sie mit einem Kollimationsinstrument oder -okular, wie sich
die Drehung auf die Kollimation auswirkt (siehe den nachstehenden Abschnitt). Nach ein bisschen Experimentieren
erzielen Sie schließlich die gewünschte Zentrierung.
Es ist empfehlenswert, das optionale Kollimationsinstrument oder Kollimationsokular zu verwenden. Schauen Sie
in den Fokussierer und stellen Sie fest, ob die Reflexion des Zweispiegels dichter an die Mitte des Hauptspiegels
gewandert ist.
Fokussieren Sie – bei Zentrierung des Polarsterns oder eines hellen Sterns im Gesichtsfeld – entweder mit dem
Standardokular oder Ihrem Okular mit der größten Vergrößerungsleistung, d.h. mit der kleinsten Brennweite in mm
(z.B. 6 mm oder 4 mm). Eine andere Option ist, ein Okular mit längerer Brennweite mit Barlow-Linse zu
verwenden. Wenn ein Stern scharf eingestellt ist, sollte er wie ein scharfer Lichtpunkt aussehen. Wenn er bei
scharfer Einstellung eine unregelmäßige Form hat oder am Rande ein flackernder Lichtschein erscheint, bedeutet
das, dass Ihre Spiegel nicht richtig ausgerichtet sind. Wenn Sie also das Erscheinen eines flackernden Lichtscheins
von dem Stern mit einem festen Standort bemerken, wenn Sie dicht an der präzisen Scharfeinstellung sind, erhalten
Sie durch Rekollimation ein schärferes Bild.
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