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Grundlagen Der Peripheren Elektrischen Nervenstimulation (Pns); Anwendungsgebiet - Braun Stimuplex HNS 12 Gebrauchsanweisung

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1.1 Anwendungsgebiet

Die periphere Nervenstimulation erleichtert die Durchführung von peripheren Nerven- und Plexus-
blockaden. Der Anwender ist unabhängig von Angaben des Patienten über Parästhesien. Die Gefahr
mechanischer Nervenläsionen wird weitgehend vermieden.
Wenn die Stimulationskanüle ausreichend nah am gesuchten Nerv platziert ist, erzeugen vorgegebe-
ne elektrische Impulse Muskelkontraktionen bei motorischen Efferenzen und elektrisch ausgelöste
Parästhesien bei sensiblen Afferenzen. Dabei wird ein direkter Kontakt der Injektionskanüle mit dem
Nerv bewusst vermieden.
Die PNS ersetzt nicht das für die Regionalanästhesie notwendige anatomische Wissen, sondern
setzt genaue Kenntnisse der Topographie und der nervalen Versorgungsgebiete voraus.
Vorteile der Nervenstimulation:
• Muskelantwort objektiv – unabhängig von Auskunft und Mitarbeit des Patienten
• Kein direkter Nadel-Nerv-Kontakt – keine schmerzhaften Parästhesien – keine mechanischen
Nervenläsionen – keine intraneurale Injektion.
Zulässig und möglich sind:
• Sedierung und Analgesie vor Blockade nach Bedarf des Patienten
• Allgemeinanästhesie vor Blockade
• Blockaden distal von vorherigen Regionalanästhesieverfahren in anästhesierten oder teil-
anästhesierten Regionen
• Erweiterung des Indikationsspektrums
• Erhöhung des Sicherheitsstandards
Das Ruhepotential an der Nervenmembran beträgt etwa 80 mV. Das Zellinnere ist gegenüber dem
umgebenden Medium negativ geladen. Wird durch eine ausreichend große Ionenbewegung das
Membranpotential auf 55 mV gesenkt, so wird die Membran frei permeabel und ein Aktionspotential
wird erzeugt.
Die verschiedenen Nervenfasertypen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer elektrischen Stimulations-
fähigkeit. Die Aα-Fasern der motorischen Efferenzen haben die kürzeste Chronaxie (50–100 µs). Die
afferenten Fasern für die Schmerzempfindung (Aδ und C-Fasern)
Stromstärke eine längere Reizdauer (150 bzw. 400 µs). Gemischte periphere Nerven können mit kur-
zen Reizen (0.10 ms) lokalisiert werden, ohne Schmerzsensationen auszulösen. Für rein sensible Nerven
empfiehlt sich die Wahl einer längeren Reizdauer (0.30 ms, 0.50 ms oder 1.00 ms).
Bei Verwendung von unipolaren Stimulationskanülen (isoliert und mit leitfähiger Spitze) korreliert die
zur Auslösung von Muskelkontraktionen notwendige Stromstärke (= Reizamplitude) mit der Entfer-
nung der Kanülenspitze zum Nerv. Je geringer diese Stromstärke ist, desto exakter ist der gesuchte
1. Grundlagen der peripheren elektrischen Nervenstimulation
benötigen
bei minimaler

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