Abus STS600 Montageanleitung

Montageanleitung
STS600 – Einbruchschutz-System für Schiebetüren
Gesicherte Schiebetür
Diese Anleitung ist wie folgt untergliedert:
I. Allgemeine Hinweise
II. Einsatzmöglichkeit
III. Packungsinhalt
IV. Werkzeugempfehlung
V. Montage der ABUS-Türdichtung
VI. Montage der Hauptschließkanten-Verriegelung (HSK)
VII. Montage der Nebenschließkanten-Verriegelung (NSK)
VIII. Justage der HSK-Verriegelung
IX. Demontage der Bodenbleche
X. Allgemeines zur Schiebetürsensorik
XI. Störungsbeseitigung
I. Allgemeine Hinweise
Das Einbruchschutz-System STS600 ist nach den strengen Prüfanfor-
derungen des VdS 3503 zertifiziert. Diese Montageanleitung setzt
voraus, dass das vollständige System STS600 vom Fachmann mon-
tiert wird.
Der Monteur muss dazu beitragen, dass optimale Sicherheit erreicht
wird. Die optimale Schutzwirkung wird erreicht, wenn entsprechend
dieser Montage- und Bedienungsanleitung vorgegangen wird.
Alle Befestigungsschrauben sollten zur Vermeidung von Überdrehung
mit einem geeigneten Werkzeug eingeschraubt und von Hand ange-
zogen werden.
Für eventuell auftretende Verletzungen bzw. Schäden, die bei der
Montage und/oder durch unsachgemäße Handhabung entstehen,
übernimmt der Hersteller keine Haftung!
Die Stilllegung und Inbetriebnahme/Einstellung von Automatiktüren
erfordert einen Sachkundenachweis!
STS600 ist konform zur DIN 18650 einzubauen. Scher- und
Quetschkanten gleich/größer 8 mm sind auszuschließen.
Die gültigen Fluchtwegbestimmungen sind einzuhalten.
Bitte vor der Montage beachten:
1. Die STS600 ist nur bei vorhandener Nebeneingangstür (Zweitein-
gang) einsetzbar, da der Abschließvorgang von innen erfolgt.
Bei Schutzflügeln (D/NL) muss geprüft werden, ob NSK-Verriege-
lungen eingebaut werden können.
2. Es muss ausgeschlossen werden, dass eine Fußbodenheizung im
Bereich der Bohrungen vorhanden ist bzw. beschädigt wird.
3. Bei zu ungenau gesetzten Bodenbohrungen können diese auf-
gebohrt und mittels Injektionsmörtel verklebt werden. Die Dübel
bzw. Bodenhülsen werden in den frischen Injektionsmörtel einge-
setzt (Loch im Hülsenboden mit Schutzstopfen abdichten!).
V. Montage der ABUS-Türdichtung im unteren Türbereich (400 mm)
Besitzen die Fahrflügel der Schiebetür eine verzahnende Dichtung, so muss diese durch die ABUS-Dichtung
ausgetauscht werden. Deshalb enthält der Lieferumfang drei 400 mm lange Zusatzdichtungen.
Diese Dichtungen können durch einfaches Abreißen einzelner Dichtebenen in ihrer Höhe an die jeweilige
Standard-Dichtung der Schiebetür angepasst werden.
Montageablauf
1. Die vorhandenen Dichtungen der Fahrflügel werden auf einer Höhe von 410 mm, über Oberkante Boden-
belag eingeschnitten (Bild 2).
2. Die Dichtungen der Fahrflügel werden von unten ausgehend, ca. 500 mm aus dem Rahmenprofil des
Fahrflügels herausgezogen.
3. Die Dichtungen werden am Einschnitt endgültig abgeschnitten (Bild 2).
4. Die im oberen Bereich verbleibenden Dichtungen werden wieder komplett in das Rahmenprofil einge-
drückt.
5. Die ABUS-Türdichtungen werden eingesetzt (selbstklebend) und die Dichtungshöhe durch Abreißen der
Schichten angepasst.
6. Die Klebeflächen für die ABUS-Türdichtungen müssen trocken, staub- und fettfrei sein.
VI. Montage „HSK-Verriegelung"
11. Anbohren der fünf Bohrungen mittels Bohrschablone. Die Bohrschablone muss mit geringem Druck
bündig auf der Außenseite der geschlossenen Schiebetürflügel anliegen (Bild 5).
12. Bohren der fünf markierten Bohrungen (8 mm Bohrer), bis 70 mm Tiefe (Bild 6).
13. Aufbohren der mittleren Bohrung (Bild 7), mittels geeigneter Bohrkrone (Durchmesser = 40 mm)
bis 60 mm Tiefe.
14. Optional kann die Bodenhülse mit dem Schwerlastdübel (SL M 10N) befestigt werden. Dazu muss durch
die 40 mm Bohrung eine 16 mm Bohrung bis 125 mm Tiefe vorgenommen werden.
Die Bodenhülse wird in jedem Fall mit Injektionsmörtel fixiert.
Wird auf den Schwerlastdübel verzichtet, muss das Bodenloch der 40 mm Bodenhülse z.B. mit Klebe-
band verschlossen werden (sonst Mörteleintritt!).
15. Wenn bei vertieften Laufmatten Unterlagen (Zubehör) notwendig sind, so werden diese jetzt bündig auf
die Bohrungen gelegt. Das Abdeckblech soll mit seiner Auflagefläche bündig mit Oberfläche Fußboden
abschließen.
16. Das Abdeckblech wird lose verschraubt (Bild 8).
17. Die gesäuberte Bohrung der Bodenbuchse wird mit Injektionsmörtel versehen.
ACHTUNG: AUSHÄRTEZEIT BEACHTEN!
18. Die Bodenbuchse wird eingesetzt (und ggf. die Schraube des Schwerlastdübels lose eingedreht).
19. Die HSK-Verriegelung wird eingesetzt und die Automatiktür geschlossen. Steht die HSK-Verriegelung nicht
vertikal, wird sie, wie bei Punkt VIII beschrieben, eingestellt.
10. Die zwei sichtbaren Schrauben der Bodenplatte (Abdeckblech) werden festgezogen.
11. Der Injektionsklebemörtel muss jetzt aushärten. Tür und STS600 bleiben so lange geschlossen, bis der
Mörtel je nach Umgebungstemperatur ausgehärtet ist.
12. Die HSK-Verriegelung wird entnommen (und ggf. die Befestigungsschraube des mittleren Schwerlast-
dübels SL M 10N mit 50 Nm angezogen).
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Ungesicherte Schiebetür
II. Einsatzmöglichkeit
STS600 bietet als Nachrüstprodukt ohne baulichen Eingriff in die
Automatiktür zusätzlichen Schutz gegen unberechtigtes Eindringen in
Gebäude bei sehr hohen Widerstandszeiten.
Das Einbruchschutz-System STS600 ist für den Einsatz an zweiflüge-
ligen Automatiktüren vorgesehen.
III. Packungsinhalt
11. 1 x Verriegelungsblock Hauptschließkante (HSK-Verriegelung)
12. 1 x Verriegelungsblock Nebenschließkante (NSK-Verriegelung) links
13. 1 x Verriegelungsblock Nebenschließkante (NSK-Verriegelung) rechts
14. 1 x Bodenbefestigung für HSK-Verriegelung, bestehend aus:
1 x Abdeckblech
1 x Bodenhülse
1 x Abdeckstopfen
1 x Schwerlastdübel, Fischer-M10
4 x Kunststoffdübel, Fischer-S8
4 x Blechschraube 4,8x70, A2, TX25
15. je 1 x Bodenbefestigung für NSK-Verriegelung links und rechts,
bestehend aus:
1 x Arretierblech
1 x Bodenhülse
1 x Schutzrahmen mit Schutzstopfen
3 x Blechschraube 4,8x70, A2, TX25
3 x Kunststoffdübel, Fischer-S8
16. 3 x ABUS-Türdichtung L = 400 mm
17. 1 x Bohrschablone für HSK-Verriegelung
18. 1 x Bohrschablone für NSK-Verriegelung (für links und rechts)
Nicht im Standard-Lieferumfang (Zubehör) enthalten:
19. Wandhalter für Aufbewahrung STS600 während Geschäftsbetrieb
10. NSK-Verriegelung 3 und 4 für Teleskoptüren
11. Werkzeugset mit Diamant-Bohrer/-bohrkrone und Injektionsmörtel
4. Bei manchen Schiebetürtypen kann es vorkommen, dass im
Anwendungsbereich der NSK-Verriegelung störende Elemente
(Bodenführung Fahrflügel) vorhanden sind. In den meisten Fällen
kann hier durch Verwendung der ABUS-Distanzhalter (Zubehör)
Abhilfe geschaffen werden. Ist diese Maßnahme nicht ausreichend
muss die Bodenführung angepasst werden.
5. Harte Fliesen und Granitböden müssen mit Diamantbohrer-/bohr-
krone und teilweise mit Wasserkühlung gebohrt werden.
Achtung: Hammerfunktion ausschalten!
Böden mit gehärteter Oberfläche sollten mit ca. 10.000 U/Min. ge-
bohrt werden.
6. Alle Bohrungen müssen vor dem Setzen der Dübel rückstandsfrei
gereinigt werden (z.B. Staubsauger, Luftpumpe).
Bild 1
Bild 3
Bild 5
Bild 7
IV. Werkzeugempfehlung
11. Maßband oder Gliedermaßstab
12. Wasserwaage mit min. 300 mm Messlänge
13. Bleistift
14. lange Inbusschlüssel mit T-Griff für 3, 4 und 6 mm
15. Drehmomentschlüssel 50 Nm (für Schwerlastdübel)
16. Torxschraubendreher TX 25
17. 8 mm Steinbohrer, für konventionellen Bodenbelag
18. 8 mm Diamantbohrer, für Feinstein- oder Granitfliesen
19. 8 mm Holzbohrer, für Parkettböden
10. 16 mm Steinbohrer, für Schwerlastdübel
11. 20 mm Steinbohrer, für konventionellen Bodenbelag
12. 20 mm Diamantbohrer, für Feinstein- oder Granitfliesen
13. 20 mm Holzbohrer, für Parkettböden
14. 40 mm Bohrkrone mit Zentrierbohrer, für konventionellen
Bodenbelag
15. 40 mm Diamantbohrkrone, für Feinstein- oder Granitfliesen
16. 40 mm Lochsäge, für Parkettböden
17. Injektionsmörtel
18. Staubsauger – oder Luftpumpe (zum Aussaugen/Ausblasen
der Bodenbohrungen)
19. Bohrmaschine und stufenlos regelbarer Winkelschleifer
20. Schlichtfeile mit ca. 200 mm Länge
21. Messer; Cutter
22. Flachmeißel, 20 mm breit
Hinweis:
Geeignete Bohrer, Bohrkronen und Injektionsmörtel sind im ABUS-
Werkzeugset (Zubehör) enthalten.
7. Wenn eine im Boden eingearbeitete Laufmatte näher als 150 mm
an die Fahrflügel heranreicht, muss vor der Montage geprüft
werden, ob bzw. wie sich diese ausklinken lässt. Die notwendigen
Distanzstücke für die Bodenbefestigungen sind als Zubehör liefer-
bar. Hiermit kann das Tiefenmaß der Laufmatte ausgeglichen
werden.
8. Im entriegelten Zustand der STS600 bzw. tagsüber muss der
Abdeckstopfen in die mittlere Bodenplatte eingesteckt sein. Der
Stopfen dient dem Personenschutz (Stolpergefahr) und verhindert
ein übermäßiges Verschmutzen der Buchse.
9. Die Mittendichtungen der Fahrflügel müssen mit der beiliegenden
ABUS-Türdichtung modifiziert werden. Vor der Montage der
STS600 muss geprüft werden, ob sich die vorhandene Schiebetür-
dichtung mit der beiliegenden Dichtung modifizieren lässt
(weiter siehe Kapitel V).
Bild 2
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Bild 6
Bild 8
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