EINÜBEN DES BEWEGUNGSABLAUFS
Ebenso wie ein Regisseur seine Schauspieler den geforderten Bewegungsablauf immer wieder einüben lässt, ehe sich der Vorhang hebt, so üben
auch wir zunächst die Ruderbewegungen, bevor wir mit dem richtigen Rudern beginnen.
Rudern als Sportart ist richtungsverkehrt, wir beginnen nicht am Anfang sondern am Ende. Der Lernprozess beginnt mit dem Ende des Schlages und
der richtigen Position dafür. Setzen Sie sich wie oben beschrieben auf den Sitz des Rudergerätes, stellen Sie die Füße auf das Fußbrett und strecken
Sie die Beine durch. Halten Sie Kopf und Rücken gerade. Sitzen Sie nicht schief und halten Sie die Schultern gerade. Der Fluid Rower hat eine höhere
Sitzposition als vergleichbare Produkte, weil wir der Meinung sind, dass die höhere Position sowohl physisch als auch psychologisch die aufrechte Hal-
tung fördert.
Denken Sie daran: wenn Sie richtig sitzen, ist das Gewicht gleichmäßig auf beide Pobacken verteilt. Der Griff bleibt immer noch unberührt. Üben Sie
jetzt das leichte Schwingen aus der Hüfte, maximal 15 Grad vor und zurück. Suchen Sie jetzt keinen Winkelmesser, sondern stellen Sie sich eine Leiter
vor, die gegen eine Wand lehnt. Das ist der Winkel. Und das ist das Bild, das Sie im Kopf haben sollten. Die Leiter ist gerade, und so sollte auch Ihr
Rücken aussehen, nicht rund, und das Kinn nicht zur Brust gezogen. Verinnerlichen Sie sich dieses Bild. Gerade Leiter, vorwärts angelehnt, leicht
durch die Mitte schwingen, gerade Leiter, rückwärts angelehnt. Halten Sie Ihren Kopf immer gerade und lassen Sie Ihre Arme locker an der Seite mit-
schwingen. Üben Sie diese Bewegung einige Minuten, bis sie Ihnen leicht fällt.
Wir wollen Ihrem Körper den Bewegungsablauf beibringen, der den Ruderschlag bildet. Dieser Bewegungsablauf ist im Grunde sehr einfach, aber nicht
immer intuitiv. Was heißt das? Der Körper hat eine natürliche Neigung, diese Bewegungen anders auszuführen. Doch der neue Ablauf erscheint voll-
kommen natürlich, sobald der Körper ihn verinnerlicht hat.
Jetzt können wir die Beine dazu nehmen. Halten Sie den Körper dabei zunächst senkrecht. Ziehen Sie Ihre Knie an, bis der Sitz vor zu den Füßen
rutscht. Wie weit? Bis die Schienbeine ungefähr senkrecht sind. Hinter der Senkrechten (weniger weit vor) bedeutet, dass Sie Ihre Beinmuskeln nicht
optimal ausnutzen. Je weiter Sie vor die Senkrechte kommen, desto geringer wird der Erfolg. Unter Umständen sind Sie am Anfang noch nicht gelenkig
genug, um die Schienbeine senkrecht zu stellen; es wird Ihnen jedoch mit zunehmender Übung leichter fallen. Bei Problemen mit der Hüfte, den Knien
oder den Knöcheln wenden Sie sich an Ihren Arzt.
Der gleichmäßige Schwung, der beim Rudern besonders wichtig ist, wird durch das Mitschwingen der Arme geübt. Schwingen Sie die Arme zurück,
wenn Sie Ihre Beine strecken und in die hintere Position gleiten; schwingen Sie die Arme nach vorne, wenn Sie Ihre Beine anwinkeln und nach vorne
gleiten, um zu einem neuen Schlag auszuholen. Dieser Schwung sollte das Durchziehen erleichtern.
Viele glauben, die ganze Kraft beim Rudern käme aus den Armen, den Schultern und dem Rücken. Das ist falsch. All diese Muskelgruppen sind betei-
ligt, aber es sind vor allem die Beinmuskeln, die leistungsstärksten Muskeln des menschlichen Körpers, die wir seit unserer Kindheit dazu benutzen,
unser Gewicht zu tragen, vorwärts zu kommen und Treppen und Höhen zu erklimmen, die wir für diese Sportart maximal belasten müssen. Deshalb
sitzen wir auf einem Gleitsitz, und deshalb müssen wir diesen Bewegungsablauf üben, bis wir ihn korrekt beherrschen.