Die Synthesizerhauptteile VCO, VCF und VCA können auf verschiedene Weisen gesteuert
werden, wobei die Steuerung über eine Hüllkurve wohl die wichtigste ist. Eine Hüllkurve
besteht meistens aus den Größen:
A
= Attack Time
D
= Decay Time
S
= Sustain Level
R
= Release Time
Dieser Kurvenverlauf wird üblicherweise als ADSR bezeichnet. Damit kann z.B. die
Lautstärke so gesteuert werden, daß sie je nach Wunsch langsam oder plötzlich stärker wird.
Bei einer Hüllkurve können die Größen ADSR zwar beliebig eingestellt werden, eine Wirkung
können sie aber in einigen Kombinationen nicht haben. Steht der S (Sustain)-Regler auf
seinem größten Wert, kann der D (Decay)-Regler keine Wirkung zeigen.
Alle Synthesizerkomponenten stehen in starker Abhängigkeit zueinander, so daß bei
Fehlbedienungen möglicherweise kein Signal zu hören ist: wenn z.B. der Lautstärkeregler
(VCA) und/oder der Filter (VCF) geschlossen ist. Das gleiche passiert, wenn man die
Lautstärke oder den Filter über eine Hüllkurve steuern will, die ADSR-Regler aber nicht
entsprechend geöffnet hat. Bei Synthesizern mit mehreren Hüllkurven wird klar, daß eine
kurze Lautstärke-Attack Time (plötzlicher Ton) nicht mit einem langsamen Filteröffnen
verbunden sein kann.
Der LFO (LOW FREQUENCY OSCILLATOR) ist ein weiterer Bestandteil eines Synthesizers,
mit dem die Hauptteile (VCO, VCF und VCA) beeinflußt werden können (Modulation). Mit
dem LFO erzeugt man Tremolo- und Vibratoeffekte.
3.2. Grundlagen des PPG-Systems
Die Klangherstellung bei analogen Synthesizern beruht auf dem Prinzip der subtraktiven
Synthese, d.h. durch Filtern obertonreicher Wellenformen werden unterschiedliche Klänge
produziert. Diese Synthesizer bieten jedoch meistens nicht mehr als drei oder vier
verschiedene Wellenformen als Grundklangmaterial an (s.o.) und man hat schnell die
Grenzen erreicht.
Die zweite Form ist die additive Synthese. Hier werden einzelne Obertöne zu Klängen
zusammengesetzt, wodurch alle erdenklichen harmonischen Wellenformen möglich sind.
Nach dem Prinzip der additiven Synthese wurden die Wellen des WAVE 2.2 von PPG
entwickelt. Vom Werk sind über 1800 (!) verschiedene Wellenformen gespeichert und
PPG Wave 2.2 Bedienungsanleitung
= Einschwingzeit
= erste Abklingzeit
= Haltewert
= endgültige Abklingzeit
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