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ABB SPAU 110 C Betriebsanleitung Seite 16

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Aufgezeichnete
Daten und Fehler-
analyse
16
Die Register des Verlagerungsspannungs-Relais
SPCU 1C6 geben Aufschlüsse über das Erd-
schlußverhalten eines Umspannwerkes und das
Betriebsverhalten des Netzes.
In Register 1 ist der höchste Spannungswert der
Verlagerungsspannung abgespeichert, bezogen
auf die Nennspannung des beschalteten Relais-
einganges. Wenn das Relais anspricht, speichert
das Relais den Spannungswert zum Zeitpunkt
des Ansprechens ab. Jedes erneute Ansprechen
löscht den alten Speicherwert und aktualisiert
das Register. Dasselbe passiert, wenn der gemes-
sene Spannungswert den zuletzt abgespeicherten
Wert überschreitet.
Die in Register 1 gespeicherten Daten zeigen
durch den Vergleich der vom Relais angezeigten
Verlagerungsspannung mit dessen Einstellwert
den Sicherheitsabstand der Relaiseinstellwerte
zu den Werten der Verlagerungsspannung wäh-
rend des Normalbetriebes an.
Wenn man die Information aus Register 1 ver-
wendet, kann man auch den kleinsten Fehler-
widerstand bestimmen, bei dem ein Erdschluß
von selbst erlischt oder durch automatische
Wiedereinschaltung zum Erlöschen gebracht
wird. Wenn man der niedrig einstellbaren
Verlagerungsspannungsstufe eine Meldungs-
funktion zuweist und als Auslösezeit eine Zeit
wählt, die mit der definitiven Auslösezeit eines
Abgangs-Erdschlußrelais übereinstimmt, kann
man mit den Informationen aus Register 1 den
kleinsten Fehlerwiderstand bestimmen, wenn
der gesamte Erdschlußstrom des galvanisch ver-
bundenen Netzes bekannt ist.
Das Relais sollte nach dem Anlaufen zurückge-
stellt werden, um zu verhindern, daß der
aktualisierte Wert des Registers zu große Werte
annimmt. Wenn man das Relais an eine Daten-
erfassungseinrichtung anschließt, kann man den
Wert der Verlagerungsspannung beim Relais-
anlauf festhalten und die Register zurückstellen,
sobald die Ansprechsignale zurückgefallen sind.
Dadurch ist die Verlagerungsspannung, die beim
Relaisanlauf auftritt, stets festgehalten.
Die Anzahl der Anläufe der verschiedenen Relais-
stufen, verfügbar in den Registern 2 und 3, gibt
Hinweise auf das Auftreten von Erdschlüssen
und auch auf die Verteilung der Erdfehlerwider-
stände. Häufige Anregungen auf einem Abgang
können z.B. auf einen sich anbahnenden
Erdschluß hindeuten, z.B. Isolationsfehler oder
andere Störungen, welche möglicherweise in
einen satten Erdschluß übergehen können.
Die Register 4 und 5 geben die Länge der letzten
Anregung der Relaisstufen an, und zwar als
Prozentwert der eingestellten Auslösezeit. Jede
neue Anregung setzt den Zähler zurück, der
daraufhin wieder, von Null beginnend, zu zäh-
len beginnt. Wenn eine Relaisstufe auslöst, be-
trägt der Zählerstand 100 [%].
Die Register 4 und 5 geben die Länge des letzten
Erdschlusses an, oder, falls eine Auslösung er-
folgt ist, geben sie bei einem selektiven Zeit-
staffelschutz Aufschluß über den Sicherheitsab-
stand der Zeiteinstellungen. Im allgemeinen
verschwindet die Verlagerungsspannung nicht
sofort nach dem Öffnen des Leistungsschalters
des erdschlußbehafteten Abganges, so daß die
Anregung des Verlagerungsspannungs-Relais
auch noch kurzzeitig ansteht, nachdem der
Leistungsschalter geöffnet hat.
Die Register 1...5 werden entweder durch gleich-
zeitige Betätigung der Drucktaster STEP und
RESET oder mit dem Fernsteuerbefehl V102
zurückgestellt, welcher über den SPA-Bus er-
teilt wird.

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