Date: 24.11.2008
Betriebshandbuch
Revision: 0
Condor
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zu halten und die Sinkgeschwindigkeit während der Steilspirale zu beeinflussen, sollte die
Kurvenaußenseite leicht angebremst werden.
Das harmonische Ausleiten aus der Steilspirale erfolgt durch langsame Freigabe der inneren
Bremsleine und bedachtes Bremsen der Kurvenaußenseite. Der Pilot darf keine hektischen
Steuerbewegungen durchführen. Der Schirm könnte im Extremfall seine hohe Geschwindigkeit
unkoordiniert in Höhe umsetzen. Seitliche Einklapper oder gar ein „Looping" wären die Folge. Das
Ausleiten der Spirale wird bei Bedarf durch Verlagerung des Körpergewichtes zur Kurvenaußenseite
unterstützt.
VORSICHT: Gleitschirme tendieren bei sehr hohen Sinkgeschwindigkeiten generell zum
Nachdrehen oder Verbleiben in der Steilspirale. Unbedingt auf ausreichend Höhe achten!!!
Ein langsames Herantasten an dieses Extremflugmanöver sollte stattfinden, da der enorme
Höhenverlust und die starke Belastung auf den Körper des Piloten gewöhnungsbedürftig sind.
Tip: Beim Spiralen ist es vorzuziehen, den Blick auf einen Punkt am Boden zu fixieren. Der Luftraum
bleibt überschaubar und eventueller Übelkeit wird vorgebeugt.
B-Stall
Einen
schnellen
und
problemlosen
Abstieg
garantiert
der
B-Leinen-Stall.
Es
können
Sinkgeschwindigkeiten bis 8 m/s erreicht werden. Durch gleichzeitiges Ziehen der B-Stall-Hilfe (s.
Skizze Tragegurte) wird ein Bauch in die Profilunterseite gezogen, was zum Strömungsabriß und
leichtem rückwärtigen Abkippen der Kappe führt. Der Kraftaufwand ist zu Beginn relativ hoch, läßt
aber mit zunehmendem Weg nach. Der Schirm schiebt sich in Profilrichtung zusammen.
Beim Ausleiten des B-Leinen-Stalls ist darauf zu achten, daß die Gurte zügig und symmetrisch
freigegeben werden. Der Schirm nickt leicht nach vorne und nimmt Fahrt auf. Beim Condor besteht
auch bei langsamer Freigabe der B-Gurte keine Sackflug-Tendenz.
Sollten unerwartete Einflüsse dennoch einen Sackflug verursachen, so ist dieser durch beidseitiges
Drücken gegen die A-Gurte auszuleiten (s. Extremflugmanöver „Sackflug").
Ohrenanlegen
Beim Condor ist das Ohrenanlegen mit Hilfe der geteilten A-Tragegurte besonders einfach
durchzuführen. Beim Herunterziehen der dünnen A' –Gurte (s. Skizze Tragegurte) klappen die
Flügelenden ein. Die Sinkgeschwindigkeit erreicht 2-3 m/s, die Horizontalgeschwindigkeit verändert
sich nur geringfügig. Die Belastung nimmt auf der verbleibenden Fläche zu und der Schirm befindet
sich in einem stabileren Flugzustand. Um ein Überbelasten des Schirmes auszuschließen, darf keine
zusätzliche Steilspirale geflogen werden.
Zum Ausleiten werden die Gurte wieder freigegeben. Kurzes Anbremsen beschleunigt diesen
Vorgang.
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