6.0 Spannkraft
6.1
Allgemeines
Die Verbindung des Handspannfutters zum Werkstück ist kraftschlüssig, d.h., die Kraftübertragung
geschieht durch das Anpressen der Spannbacken an das Werkstück. Der zum Herstellen dieser
Kraftschlüssigkeit notwendige Anpressdruck wird als Spannkraft bezeichnet. Auf die Spannkraft wirken,
direkt oder indirekt, verschiedene Einflüsse:
•
Variable Haftbeiwerte zwischen Werkstück und Spannbacke
•
Verhältnis Spanndurchmesser und Arbeitsdurchmesser
•
Größe der Schnittkraft am Schneidwerkzeug
•
Abstand der Spannstelle zur Futterplanfläche
•
Abnahme der Spannkraft durch die Fliehkraft der Spannbacken bei Außenspannung. Rotierende
Spannzeuge unterliegen dem Einfluss der Fliehkraft, die mit dem Quadrat der Drehzahl steigt.
Die Fliehkräfte wirken der Spannkraft bei Außenspannung entgegen, bei Innenspannung ist dies
umgekehrt. Die bei hoher Spindeldrehzahl noch zur Verfügung stehende Kraft der Spannbacken
zum Halten des Werkstückes hängt von der Höhe der im Stillstand vorhandenen Spannkraft, vom
Gewicht der Spannbacken und von ihrem Schwerpunktradius ab.
6.2
Statische Spannkraft Fsp0:
Die in der Tabelle 5 Kapitel 5 angegebenen max. Spannkräfte Fsp0 sind unter folgenden
Bedingungen zu erzielen:
•
Einwandfreier Zustand des Handspannfutters
•
Optimale Schmierung aller Gleitflächen im Futter
•
Maximales Drehmoment
•
Kurze Backenausladung
•
Stillstand n = 0 ( oder niedrige Drehzahl )
Die Spannkraft im Stillstand wird mit einem statischen Spannkraftmessgerät,
z.B. SKM 1200 / 1500, gemessen.
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