Funktionsbeschreibung C 810 elektr. Teil
Bei diesem Gerät sind bis auf den HF-Oszillator, Bandsortenwahl
und DIN -Eingangsverstärker alle aktiven Funktionen die zur Auf-
nahme und Wiedergabe benötigt werden in zwei integrierten
Schaltungen pro Kanal zusammengefaßt.
Wiedergabe
Die im Tonkopf induzierte Spannung (ca. 300 µV beim Abspielen
des DIN-Bezugspegels) wird dem Eingang des Wiedergabever-
stärkers (PIN 27) zugeführt. Ein Teil der Ausgangsspannung
(PIN 25) gelangt über das Gegenkopplungsnetzwerk R 106,
R 109 und C 112 zum invertierenden Eingang (PIN 26) und
bestimmt somit die Verstärkung und die entsprechende Ent-
zerrung. Durch Verändern der Tonkopf resonanz mit den Konden-
satoren C 101 — C 104 kann der Frequenzgang im Hochtonbereich
korrigiert werden. Mit R 107 bzw. R 108 kann der Mittenbereich
geringfügig geändert werden. Die Umschaltung der Wiedergabe-
entzerrung von 120 ps auf 70 ps erfolgt durch T 101. Der Wieder-
gabepegel wird beim Abspielen des Dolby-Bezugspegels mit VR 102
auf 580 mV an der Ausgangsbuchse eingestellt. Dies ist für eine
einwandfreie Funktion der Dolby-Schaltung erforderlich. Das
Wiedergabesignal gelangt nun von VR 102 über PIN 4 zur elek-
tronischen A-W -Umschaltung und wird über PIN 5 dem Dolby-
Prozessor IC 102 zugeführt. Ist der Dolby Wahlschalter S 2 — 1
ausgeschaltet, wird das Signal innerhalb der Dolby-Schaltung um
ca. 26 dB verstärkt, während bei eingeschaltetem S 2 — 1 bei
kleinen Signalen frequenz- und pegelabhängig verstärkt wird.
Vom Ausgang (PIN 7) der Dolby-Schaltung gelangt das Signal
über S 1 — 4 zum LINE-Ausgang und an PIN 10 und PIN 19 von
IC 101. PIN 19 ist der Eingang des Kopfhörerverstärkers PIN 10
der Eingang des DIN -Ausgangsverstärkers. Das Kopfhörer-Signal
wird auf ca. 1,6 V verstärkt, und über PIN 18 zur Kopfhörerbuchse
ausgekoppelt. Das DIN -Ausgangssignal wird nur während der
Wiedergabefunktion über PIN 9 zum Ausgang 3 und 5 der DIN-
Buchse geschaltet, damit während der Aufnahme über DIN-Ver-
bindungskabel ein Übersprechen zum Eingang ausgeschlossen
wird. Der DIN -Ausgangsverstärker ist als Impedanzwandler ge-
schaltet und hat keine Spannungsverstärkung.
Damit keine Schaltgeräusche an die Ausgangsbuchsen gelangen,
wird das Ausgangssignal bei nicht betätigter Starttaste mit dem
Schalter S 6 kurzgeschlossen. Nach gedrückter Starttaste bleibt
das Signal durch T 109 bzw. T 110 am Eingang der Dolby-Schal-
tung solange kurzgeschlossen, bis dieentsprechende Geschwindig-
keit der Tonwelle erreicht ist und damit kein „Hochjaulen" hör-
bar wird.
Aufnahme
Für Aufnahmen stehen drei verschiedene Quellen zur Verfügung,
die mit S 3 — 1 dem Aussteuerungsregler P 101 zugeführt werden.
Der Line-Eingang führt direkt zum Eingangswahlschalter während
das Signal am DIN-Eingang mit T 401 verstärkt wird. Diese Ver-
stärkerstufe ist so ausgelegt, daß bei Stromspeisung nach DIN
45 511 sehr gute Geräuschspannungsabstände erzielt werden.
Das Signal am Mic-Eingang wird über PIN 23 im IC 101 um ca.
43 dB verstärkt, und von PIN 21 dem Eingangswahlschalter zuge-
leitet.
Nach dem Aussteuerungsregler P 101 wird das Signal dem elek-
tronischen A-W-Schalter PIN 4 zugeleitet, und nimmt danach
über PIN 5 den gleichen Weg zur Dolby-Schaltung, wie schon bei
„Wiedergabe" beschrieben. Zwischen PIN 2 und PIN 6 des
Dolby-IC's wird mit S 2 — 2 wahlweise ein 19 kHz (MPX)-Filter
zugeschaltet, um bei Aufnahmen vom Rundfunk evtl. vorhandene
Pilottonreste zu unterdrücken, die die Wirkungsweise des Dolby-
Prozessors stören könnten.
Im Gegensatz zur Wiedergabe wird nun über S 1 — 4 das vom
Dolby-Prozess unbeeinflusste Signal (PIN 3) an die Ausgänge und
an den Schalter S 2 — 1 geführt. Ist S 2 — 1 eingeschaltet, wird
das Aufnahmesignal an PIN 7 „dolbysiert". Der Aufsprechver-
stärker befindet sich ebenfalls im IC 101. Der Aufsprechstrom
wird noch vor dem Eingang (PIN 11) mit VR 104 eingestellt,
ebenso die Pegelanpassung für die unterschiedlichen Bandsorten
mit T 103 bzw. T 104. Das Gegenkopplungsnetzwerk für die
Aufnahmeentzerrung ist zwischen PIN 13 (Ausgang) und PIN 12
geschaltet. Mit T 102 und T 103 wird die Entzerrung für Cr- bzw.
FeCr-Bänder umgeschaltet.
Über den Sperrkreis L 102 wird das Aufnahmesignal dem Ton-
kopf zugeführt, und mit VR 106 die Vormagnetisierung zuge-
mischt. Die Frequenz des HF-Oszillators (T 105, T 106) liegt bei
ca. 105 kHz. Mit VR 107 und VR 108 wird der Arbeitspunkt für
FeCr- bzw. Fe-Band eingestellt.
Aussteuerungsanzeige
Das Ausgangssignal gelangt sowohl bei Aufnahme wie auch bei
Wiedergabe zum Anzeigeverstärker der sich ebenfalls im IC 101
befindet (PIN 17). Die am Ausgang (PIN 15) resultierende Gleich-
spannung wird dann den Drehspulmesswerken der Aussteuerungs-
anzeiger zugeführt. Die Eichung erfolgt mit VR 103. Um die ver-
ringerte Aussteuerbarkeit der Bänder bei hohen Frequenzen zu
berücksichtigen, wird durch R 125 und C 124 eine Frequenz-
gangkorrektur vorgenommen. Die Anhebung bei 10 kHz gegen-
über 400 Hz beträgt ca. 10 dB. Um der Anzeige die Charakteristik
einer „Quasi-Spitzenwertanzeige" zu geben, wird der Zeigerrück-
lauf mit C 123 bedämpft.
Endschalter
Der Endschalter hat die Aufgabe das Gerät abzuschalten, wenn
eine Cassette am Bandende angelangt ist. Ferner muß das Gerät
ausgeschaltet werden, wenn die einwandfreie Aufwickelfunktion,
z.B. durch zu große Reibung in der Cassette, nicht gewährleistet
wird.
Dreht sich der Ringmagnet nicht mehr, bleiben die Impulse am
Ausgang von IC 301 aus. Bei nicht betätigter Pausefunktion löst
dann IC 302 über T 306 mit dem Zugmagneten PL die Stopfunk-
tion aus.
Netzteil
Das Netzteil versorgt die Elektronik mit einer negativen und
einer positiven Betriebsspannung von jeweils ca. 11,5 V, die über
T 107 bzw. T 108 stabilisiert wird. Der Motor wird mit einer un-
stabilisierten Spannung von ca. 13 V versorgt, da sich innerhalb
des Motors eine Regelschaltung befindet.
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