DOEPFER
bereich passieren und unterdrückt alle darüber und darunter liegenden Frequenzen. Die Bandsperre sperrt
einen bestimmten Frequenzbereich (inverse Funktion des Bandpasses). Der Allpass schliesslich lässt alle
Frequenzen ungehindert passieren, verschiebt jedoch die Phasenlage in Abhängigkeit von der Frequenz.
Musikalisch das weitaus ergiebigste Filter ist der Tiefpass.
Ein weiteres wichtiges Filtermerkmal ist die Steilheit, die meist
in dB/Oktave angegeben wird. Dieser Wert ist ein Mass dafür,
wie schnell beim Filter der Übergang vom Durchlassbereich in
den Sperrbereich erfolgt. Das „ideale" Filter hätte eine unendliche
Steilheit, d.h. der Übergang zwischen Durchlass- und Sperrbe-
reich erfolgt unmittelbar (z.B. 999Hz werden noch voll durchgelas-
sen, 1000 Hz bereits voll unterdrückt). In der Realität erfolgt der
Übergang nicht sprunghaft, sondern gleitend, je nach Steilheit des
Filters. Ein musikalisch hochwertiges Filter sollte eine Steilheit von
24dB/Oktave besitzen, für bestimmte Anwendungen sind jedoch
auch 12dB-Filter sinnvoll (meist bei Hochpass, Bandpass
und Bandsperre). Das Filter von Dark Energy besitzt eine Tief-
passcharakteristik mit einer Steilheit von 24bB/Oktave.
Ein anderer Filterparameter ist die Resonanz (auch Güte, engl.
resonance oder emphasis). Verfügt ein Filter über eine einstellbare
Resonanz, so lässt sich die Betonung der Frequenzen am Filter-
Abschneidepunkt erhöhen. Das Filter wird dadurch mehr und mehr
zum Bandpass mit darunterliegendem Tiefpass. Die Einstellbarkeit
der Resonanz ist für den musikalischen Einsatz eines Filter sehr
wichtig. VCFs ohne Resonanzeinstellung kommen kaum zum Ein-
satz. Die Resonanzfunktion betont die Obertöne in der Nähe der
Filter-Frequenz um so stärker, je höher die Resonanz eingestellt
wird. Hiermit ergeben sich die bekannten Resonanz- und Pfeif-
Effekte eines Analogfilters. Bei vielen Filtern kann die Resonanz
so weit erhöht werden, dass das Filter von selbst schwingt (d.h.
auch ohne Eingangssignal) und für bestimmte Effekte als Sinus-
Oszillator alternativ zum VCO eingesetzt werden kann. Auch das
Filter des Dark Energy besitzt diese Eigenschaft.
Beim Oszillator haben wir die Frequenzmodulation als wichtige Form der Klangerzeugung und Gestaltung
kennengelernt. Nicht nur die Oszillatorfrequenz kann mit einem Audiosignal moduliert werden, auch die
Cutoff-Frequenz des Filters. Wie auch beim Oszillator entstehen in der resultierenden Wellenform neue
Obertöne und damit sehr dynamische und ausdrucksvolle, vielfach auch sehr geräuschhafte Klänge.
Das Filter des Dark Energy besitzt sogar zwei parallele Modulationseingänge mit unterschiedlicher
Charakteristik.
Der XM-Regler steuert die Intensität der exponentiellen Frequenzmodulation. Bei der exponentiellen FM
haben Änderungen der Steuerspannung proportionale Änderungen im Tonintervall zur Folge. Dies hat zur
Folge, daß eine gewünschte Veränderung des Spektrums durch exponentielle FM stets auch eine (nicht
immer gewünschte) Veränderung der Tonhöhe mit sich bringt. Die klanglichen Ergebnisse sind fast immer
sehr interessant, aber i.d.R. geräuschhaft und in den seltensten Fällen tonal spielbar.
Anders bei der linearen Frequenzmodulation, deren Intensität mit dem LM-Regler bestimmt wird. Hier
dient nicht der LFO sondern die Dreieckswelle des VCO als Modulationsquelle. Bei der linearen FM haben
Änderungen in der Steuerspannung proportionale Änderungen in der Frequenz zur Folge. Bei sorgfältiger
Abstimmung von VCO-Tuning und den Filterparametern „Freq" und „Res" sowie der Modulationsintensität
„LM" lassen sich interessante geräusch- oder stimmhafte Klänge erzeugen, die sich eher tonal spielen las-
sen, als mit XM erzeugte Sounds.
Dark EnerGy
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Grundlagen der Klangerzeugung
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Charakteristik eines Tiefpassfilters
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Ein uß der Resonanz auf das Durchlaßver-
halten eines Tiefpaß lters
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Resonanz
Frequenz
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