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Viessmann VITOCROSSAL 300 CT3U Serviceanleitung Für Die Fachkraft Seite 32

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Anforderungen an die Wasserbeschaffenheit
Anforderungen an die Wasserbeschaffenheit
Die Inbetriebnahme einer Anlage soll stufenweise,
beginnend mit der geringsten Leistung des Heizkes-
sels, bei hohem Heizwasserdurchfluss erfolgen.
Damit wird eine örtliche Konzentration der Kalkabla-
gerungen auf den Heizflächen des Wärmeerzeugers
vermieden.
Bei Mehrkesselanlagen sollen alle Heizkessel gleich-
zeitig in Betrieb genommen werden, damit die
gesamte Kalkmenge nicht auf die Wärmeübertra-
gungsfläche nur eines Heizkessels ausfällt.
Falls wasserseitige Maßnahmen erforderlich sind,
muss schon die Erstbefüllung der Heizungsanlage
zur Inbetriebnahme mit aufbereitetem Wasser erfol-
gen. Dies gilt auch für jede Neubefüllung z. B. nach
Reparaturen oder Anlagenerweiterungen und für alle
Ergänzungswassermengen.
Vermeidung von Schäden durch wasserseitige Korrosion
Die heizwasserseitige Korrosionsbeständigkeit der in
Heizungsanlagen und Wärmeerzeugern eingesetzten
Eisenwerkstoffe beruht auf der Abwesenheit von Sau-
erstoff im Heizwasser. Der mit der Erstbefüllung und
bei Nachfüllungen mit dem Wasser in die Heizungsan-
lage gelangende Sauerstoff reagiert mit den Werkstof-
fen der Anlage, ohne Schäden zu verursachen.
Die charakteristische Schwarzfärbung des Wassers
nach einiger Betriebszeit zeigt an, dass hier kein freier
Sauerstoff mehr vorhanden ist. Die Technischen
Regeln, insbesondere die Richtlinie VDI 2035-2 emp-
fehlen daher, Heizungsanlagen so auszulegen und zu
betreiben, dass der ständige Zutritt von Sauerstoff in
das Heizwasser nicht möglich ist.
Der Zutritt von Sauerstoff während des Betriebs kann
erfolgen:
Über durchströmte offene Ausdehnungsgefäße
Durch Unterdruck in der Anlage
Über gasdurchlässige Bauteile
Geschlossene Anlagen
bieten bei richtiger Größe und richtigem System-
druck einen guten Schutz vor dem Eindringen von
Sauerstoff aus der Luft in die Anlage. Der Druck muss
an jeder Stelle der Heizungsanlage, auch an der Saug-
seite der Pumpe, und bei jedem Betriebszustand über
dem Druck der umgebenden Atmosphäre liegen. Der
Vordruck des Ausdehnungsgefäßes ist min. bei der
jährlichen Wartung zu prüfen. Der Einsatz von gas-
durchlässigen Bauteilen, z. B. nicht diffusionsdichte
Kunststoffleitungen in Fußbodenheizungen, ist zu ver-
meiden. Falls sie doch verwendet werden, ist eine
Systemtrennung vorzusehen. Diese muss das durch
die Kunststoffrohre fließende Wasser durch einen Wär-
metauscher aus korrosionsbeständigem Material von
den anderen Heizkreisen
trennen.
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z. B. mit Ausdehnungsgefäß
z. B. vom Wärmeerzeuger
(Fortsetzung)
Bei Beachtung dieser Hinweise wird die Bildung von
Kalkablagerungen auf den Heizflächen minimiert.
Falls durch Nichtbeachtung der Richtlinie VDI 2035
schädliche Kalkablagerungen entstanden sind, ist eine
Einschränkung der Lebensdauer der eingebauten
Heizgeräte in den meisten Fällen bereits eingetreten.
Die Entfernung der Kalkablagerungen kann eine
Option zur Wiederherstellung der Betriebstauglichkeit
sein.
Diese Maßnahme ist durch einen Fachbetrieb auszu-
führen. Die Heizungsanlage ist vor Neuinbetriebnahme
auf Schäden zu untersuchen. Um eine erneute über-
mäßige Bildung von Steinbelag zu vermeiden, müssen
die fehlerhaften Betriebsparameter unbedingt korrigiert
werden.
Bei einer korrosionstechnisch geschlossenen Warm-
wasser-Heizungsanlage, bei der die vorgenannten
Punkte berücksichtigt wurden, sind zusätzliche Korro-
sionsschutzmaßnahmen nicht erforderlich. Falls
jedoch die Gefahr des Sauerstoffeinbruchs besteht,
sind zusätzliche Schutzmaßnahmen durchzuführen.
Beispielsweise Sauerstoffbindemittel Natriumsulfit
zugeben (5 - 10 mg/Liter im Überschuss). Der pH-Wert
des Heizwassers soll 8,2 - 9,5 betragen.
Falls Bauteile aus Aluminium vorhanden sind, gelten
davon abweichende Bedingungen.
Falls Chemikalien zum Korrosionsschutz eingesetzt
werden, empfehlen wir, sich die Unbedenklichkeit der
Zusätze gegenüber den Kesselwerkstoffen und den
Werkstoffen der anderen Bauteile der Heizungsanlage
vom Hersteller der Chemikalien bescheinigen zu las-
sen. Wir empfehlen, sich bei Fragen der Wasseraufbe-
reitung an entsprechenden Fachbetrieb zu wenden.
Weitere detaillierte Angaben sind in der Richtlinie
VDI 2035-2 und EN 14868 zu finden.

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