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Siemens SIMATIC S7-1500 Funktionshandbuch Seite 8

Zyklus- und reaktionszeiten
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Programmbearbeitung
Einleitung
Häufig programmieren Sie Ihr Anwenderprogramm mit einem zyklischen OB, in der Regel im
OB 1. Bei komplexen Anwendungen gibt es dabei häufig Probleme, die von der Anwendung
geforderten Reaktionszeiten einzuhalten. In vielen Fällen können Sie die Reaktionszeitan-
forderungen lösen, indem Sie das Anwenderprogramm in entsprechende Teile mit unter-
schiedlichen Reaktionszeitanforderungen zerlegen. Hierzu bietet die CPU eine Reihe ver-
schiedener OB-Typen an, deren Eigenschaften (Priorität, Frequenz, ...) an die Anforder-
ungen anpassbar sind.
Programmorganisation
Sie haben die Möglichkeit, für die Bearbeitung ihres Anwenderprogramms unter den
folgenden Arten der Programmbearbeitung zu wählen:
Programmbearbeitung im zyklischen Programm der CPU:
Im einfachsten Fall bearbeiten Sie das gesamte Anwenderprogramm im zyklischen
Programm der CPU. Alle Aufgaben im Anwenderprogramm werden dabei gleichrangig
bearbeitet. Damit ergeben sich auch für alle Aufgaben die gleichen Reaktionszeiten.
Neben der Programmbearbeitung im zyklischen Programm gibt es die zeitgesteuerte und die
ereignisgesteuerte Programmbearbeitung.
Zeitgesteuerte Bearbeitung:
In einem komplexen Anwenderprogramm gibt es häufig Anteile mit unterschiedlichen
Reaktionszeitanforderungen. Diese Unterschiede in den Anforderungen können Sie für eine
Optimierung der Reaktionszeiten ausnutzen. Dazu können Sie die Programmteile mit
höheren Reaktionszeitanforderungen in höherpriore OBs mit kürzerem Zyklus verlegen, z. B.
in Weckalarm-OBs.
Die Bearbeitung dieser Teile kann damit unterschiedlich häufig auf unterschiedlichen
Prioritäten stattfinden.
Ereignisgesteuerte Bearbeitung:
Abhängig von den verwendeten Peripheriemodulen können Sie für bestimmte Prozess-
Ereignisse (z. B. Flankenwechsel eines Digitaleingangs) Prozessalarme projektieren, die
zum Aufruf des zugeordneten Prozessalarm-OBs führen. Die Prozessalarme haben eine
höhere Priorität und unterbrechen das zyklische Programm der CPU. Durch das direkte
Auslösen der Programmbearbeitung können Sie mit Prozessalarmen bei zentraler Peripherie
sehr kurze Reaktionszeiten erreichen.
Beachten Sie, dass durch die intensive Nutzung von Prozessalarmen das zeitliche Verhalten
Ihrer Applikation weniger vorhersagbar wird. Grund dafür ist, dass das zeitliche Auftreten der
auslösenden Ereignisse zueinander zu stark unterschiedlichen Reaktionszeiten führen kann.
Tipp: Verwenden Sie Prozessalarme nur für wenige, ausgewählte Ereignisse.
Zyklus- und Reaktionszeiten
Funktionshandbuch, 02/2014, A5E03461503-02
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