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Emerson Copeland Scroll Summit Serie Bedienungsanleitung Seite 22

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Das Esteröl unterscheidet sich vom Mineralöl vor allem durch sein stark hygroskopisches
Verhalten (Bild 11). Schon sehr kurzer Kontakt von Esterölen mit der Umgebungsluft kann zu
überhöhten Feuchtigkeitsanreicherungen und Überschreitung der zulässigen Grenzwerte führen.
Durch Evakuierung lässt sich Feuchtigkeit vergleichsweise schwieriger aus Esterölsystemen
entfernen. Die Scrollverdichter werden werksseitig mit einer Schutzgasfüllung und einer
Ölfüllung mit niedrigem Feuchtegehalt ausgeliefert. Während der Installation und dem Einbau
des Verdichters kann durch den Kontakt mit der Umgebungsluft dieser Feuchtigkeitswert
ansteigen. Für alle Esterölsysteme wird daher der Einbau eines ausreichend dimensionierten
Filtertrockners empfohlen. Dadurch kann der Feuchtegehalt unter 50 ppm gehalten werden. Für
Ölwechsel oder Nachfüllungen sollte Öl mit einem Feuchtegehalt nicht mehr als 50 ppm
eingesetzt werden.
Bild 11: Absorption von Feuchtigkeit in Esteröl im Vergleich zu Mineralöl in ppm (parts per million) bei 25°C und
50% relative Luftfeuchtigkeit. (h = Stunden)
Falls der Feuchtegehalt des Öles in einem System unzulässig hohe Werte erreicht, besteht die
Gefahr der Bildung von Korrosion oder Kupferplattierung. Die Kälteanlage sollte auf 0,3 mbar
oder tiefer evakuiert werden. Wenn Unsicherheit über den Feuchtegehalt im System besteht,
sollte an verschiedenen Stellen eine Ölprobe entnommen und diese auf ihren Feuchtegehalt
untersucht werden. Kombinierte Schaugläser mit Feuchteindikatoren können mit HFC-
Kältemitteln und Esterölen verwendet werden. Hier wird jedoch nur der Feuchtegehalt des
Kältemittel angezeigt und nicht der des Öls. Der Feuchteanteil im Öl wird (durch die
Hygroskopie) höher sein, als der im Schauglas angezeigte Wert. Es wird empfohlen, die Stopfen
bis zum endgültigen Einbau in den Anschlussstutzen des Verdichters zu belassen.
6.5
Öladditive
Obwohl Emerson Climate Technologies keine speziellen Produkte basierend auf eigenen
Labortest oder Erfahrungen aus der Praxis bewerten kann, empfehlen wir generell keine
Additive zur Reduzierung der Reibung in den Lagern oder für andere Zwecke einzusetzen.
Weiterhin ist die chemische Langzeitstabilität von Additiven im Zusammenspiel mit Kältemittel,
niedrigen und hohen Temperaturen sowie den Materialien, die häufig in den Komponenten des
Kältekreislaufes verwendet werden, recht komplex und ohne exakt durchgeführte chemische
Laborversuche schwierig zu bewerten. Die Verwendung von Additiven ohne entsprechende
Untersuchungen kann zu Störungen und Komponentenausfällen, und unter Umständen zum
Verlust der Gewährleistung führen.
6.6
Auslöten von Anlagenkomponenten
WARNUNG
Flammenexplosion! Verbrennung! Kältemittel- Öl- Mischungen sind stark
brennbar. Bevor das System geöffnet wird, sollte das Kältemittel vollständig
abgesaugt werden. In einem mit Kältemittel gefüllten System sollte nie mit
offener Flamme gearbeitet werden.
Vor der Öffnung eines Systems sollte das Kältemittel auf Niederdruck- und Hochdruckseite
vollständig entfernt werden. Sollte die Kältemittelfüllung von einer mit Scrollverdichtern
ausgestatteten Anlage nur von der Hochdruckseite entnommen werden, kann es vorkommen,
dass die Scrollelemente gegeneinander abdichten und damit Druckausgleich innerhalb des
Verdichters verhindern. Dadurch kann die Niederdruckseite des Verdichters und die Saugleitung
weiterhin unter Druck stehen. Sollte dann ein Schweißbrenner an der noch unter Druck
C6.2.20/1211/G
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