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Ortsmontage der Schaltanlage
Im Interesse eines optimalen Montageablaufes und der
Sicherstellung des hohen Qualitätsstandards muß die Orts-
montage der Schaltanlage von speziell geschultem Fach-
personal ausgeführt bzw. mindestens verantwortlich geleitet
und überwacht werden.
5.1
Allgemeine bauseitige Voraussetzungen
- Der Schaltraum muss bei Montagebeginn bauseits fertig
hergerichtet, mit Beleuchtung und Baustromversorgung
ausgerüstet, abschließbar, trocken sein und belüftet wer-
den können.
- Alle notwendigen Vorkehrungen wie Durchbrüche, Kanäle
usw. zur Heranführung der Leistungs- und Steuerkabel
müssen bereits berücksichtigt sein.
- Berücksichtigung der Deckenhöhe des Schaltraumes (siehe
auch Abschnitt 2.3):
- Bei Schaltfeldern mit Aufbauten für Erdungsschalter
oder Wandler, einschließlich des Öffnungsweges für
deren Druckentlastungsklappen.
- Bei Schaltanlagen mit aufgesetztem Druckentlastungs-
kanal.
- Die Einhaltung der Bedingungen für Innenraum-Schalt-
geräte nach VDE 0670 Teil 1000/IE 60694, u. a. mit der
Temperaturklasse „Minus 5 Innenraum" muss sichergestellt
sein.
5.2.
Fundament
(Bilder 5/4 bis 5/9)
Die Schaltanlage kann auf einem in den Schaltraumboden
eingelassenen Flureisenrahmen oder auf einem aufgestän-
derten Zwischenboden wie auch auf einem Kabelkanal, in
einer Betonfertigstation oder gegebenenfalls direkt auf den
Schaltraumboden aufgestellt werden.
Die nachstehend aufgeführten orientierenden Bauangaben
ermöglichen eine überschlägige Ermittlung des Raumbedarfes
und die Vorplanung der Raumgestaltung für ein Schaltanla-
genprojekt. Bei Erstellung der endgültigen Bauausführungsun-
terlagen sind jeweils die verbindlichen ABB AG Energietechnik
Calor Emag Mittelspannungsprodukte-Angaben zu berück-
sichtigen!
Bei der Herrichtung des Fundamentes sind auch die Angaben
nach DIN 43 661 einzuhalten. Dies betrifft insbesondere die
Ebenheits- und Geradheitstoleranzen als Voraussetzung zu
einer einwandfreien Schaltanlagenmontage.
5.2.1
Schaltraumboden als Fundament
Schaltanlagen mit kleinerer Schaltfeldanzahl und geringe-
rem Gewicht können auch direkt auf dem Schaltraumboden
aufgestellt und befestigt werden. Voraussetzung ist ein trag-
fähiger und einwandfrei ebener Boden. Gegebenenfalls sind
die Schaltfelder beim Ausrichten mit geeigneten Blechen zu
unterlegen.
5.2.2
Flureisenrahmen auf Betondecke
(Bilder 5/4 und 5/5)
Der je nach Größe der Anlage ein- oder mehrfeldige Flur-
eisenrahmen kann von ABB AG Energietechnik Calor Emag
Mittelspannungsprodukte mitgeliefert werden; er wird in der
Regel bauseitig verlegt und sollte möglichst unter der Aufsicht
eines ABB-Fachmannes ausgerichtet bzw. kontrolliert werden.
Montage des Flureisenrahmens:
- Den Flureisenrahmen, sofern aus mehreren Teilen beste-
hend, an den vorbereiteten Schraubverbindungsstellen in
vorgegebener Reihenfolge oberflächenplan miteinander
verbinden.
- Flureisenrahmen dem Verlegungsplan entsprechend auf
dem Betonboden maßgenau in die vorgesehene Position
bringen.
- Justierschrauben 60.8 einschrauben und Blechstreifen
60.4 unterlegen.
- Flureisenrahmen mit Hilfe eines Nivelliergerätes durch
entsprechende Einschraubtiefe der Justierschrauben in
der gesamten Oberfläche sorgsam waagerecht und in der
Höhenlage ausrichten.
Die Flureisenrahmenoberkante soll 2 mm oberhalb des Fertig-
fußbodens liegen. Dies erleichtert Aufstellen und Ausrichten
der Schaltfelder. Gegebenenfalls ist somit auch die Material-
stärke eines zusätzlich vorgesehenen Bodenbelages geson-
dert zu berücksichtigen.
Toleranzbedingungen für die Rahmenverlegung nach
DIN 43 661, Ausführung A:
- Ebenheitstoleranz:
+/– 1 mm innerhalb einer Messlänge von 1 Meter.
- Geradheitstoleranz:
höchstens 1 mm pro Meter, jedoch nicht mehr als
2 mm auf der gesamten Rahmenlänge.
- Winkel 60.5 an zwei Punkten – bezogen auf jeweils 3 m Rah-
menlänge – gegen den Rahmen schieben, mit Dübeln 60.6
und Schrauben 60.7 auf dem Betonboden festsetzen und
mit dem Rahmen verschweißen. Dabei darf sich die justierte
Lage des Rahmens auf dem Betonboden nicht verändern!
- Flureisenrahmen miteinander verschweißen. Überstehende
Teile und Schweißnähte an der Oberseite planschleifen.
- Notwendige Vorkehrungen treffen zur einwandfreien
Erdung des Flureisenrahmens mit verzinktem Bandeisen
30 x 4 mm. Bei längeren Anlagen sind zwei Anschlüsse
erforderlich.
- Bei Ausführung der Estricharbeiten den Flureisenrahmen
lückenlos sorgfältig unterfüllen.
- Der Flureisenrahmen darf besonders während der Einbau-
phase keinen unzuträglichen Stoß- und Druckbeanspru-
chungen ausgesetzt werden.
Die Erfüllung dieser Bedingungen dient dem problemlosen
Zusammenbau der Schaltanlage und dem einwandfreien
Öffnen und Schließen der Türen.
Wartungsanleitung ZS8.4 | 21