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HERMES-PRO
3.2
Die IP-Schnittstelle
Die Schnittstelle zum TCP/IP Protokoll-Stack bildet der tun Treiber, der sich
als Netzwerkschnittstelle tun0 darstellt. Alle IP-Pakete werden transparent
zu dem Benutzerprozeß isdnd durchgereicht. Das Vorhandensein der
Netzwerkschnittstelle zeigt der Befehl:
ifconfig tun0
tun0: ...
inet addr:192.168.3.1 P-t-P:192.168.4.1 Mask:255.255.255.255
...
3.3
Der Routing-Prozeß
Der Hauptteil besteht aus dem Hintergrundprozeß isdnd, der die zur
Verfügung stehenden ISDN-Kanäle verwaltet und die Zuordnung von IP-
Paket zu ISDN-Kanal trifft.
isdnd kann als eigenständiger IP-Knoten angesehen werden. Deswegen
gibt es auch eine eigene IP-Nummer für isdnd. Dieser Knoten hat genau
eine Verbindung zum Host-Rechner. Die Schnittstelle, die diese Verbindung
bedienen kann, wird auf der Host-Seite durch den ifconfig Befehl als tun0
bekannt gemacht. Die Verbindung wird von tun als Punkt-zu-Punkt-
Verbindung (Point-To-Point) klassifiziert (nicht zu verwechseln mit PPP).
Durch die Punkt-zu-Punkt-Konfiguration ist gewährleistet, daß sporadische
IP-Pakete, wie sie z.B. auf einem Ethernet für Routenwahlinformationen
übertragen werden, nicht auftreten.
Der TCP/IP Knoten isdnd verwaltet beliebig viele Verbindungen zu weiteren
Knoten, die über ISDN zu erreichen sind. Die Zuordnung zwischen
Telefonnummer und IP-Nummer geschieht mit Hilfe einer Routing-Tabelle.
isdnd selbst reicht alle IP-Pakete transparent durch, mit Ausnahme des
Feldes TTL (time to live), das um eins vermindert wird. Falls dieses Feld
den Wert 0 erreicht, dann wird das Paket verworfen. An die eigene Adresse
gerichtete Pakete werden zur Zeit ebenfalls verworfen.
3.4
Datenübertragung
isdnd empfängt von der tun-Schnittstelle IP-Pakete und ermittelt anhand
der IP-Zieladresse, welcher B-Kanal zu dem Zielrechner führt. Falls noch
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