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Allgemeine Übersicht Flarm - LXNAV PowerMouse Bedienungsanleitung

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PowerMouse Version Rev 31
März 2023
2 Allgemeine Übersicht FLARM
FLARM ist ein Kollisionsvermeidungssystem und eine Technologie zur elektronischen
Verkehrserkennung, die von der Allgemeinen Luftfahrt, Leichtflugzeugen und UAVs eingesetzt
wird. Es wurde entwickelt, um die Selbstseparation sowohl für VFR als auch IFR in den
entsprechenden Luftraumklassen zu unterstützen. Flugzeuge mit einem FLARM-System warnen
die Piloten, wenn sie sich auf Kollisionskurs mit einem anderen Flugzeug befinden. Ähnlich wie bei
TCAS/TAS zeigen visuelle und akustische Warnungen an, dass eine Kollision unmittelbar
bevorsteht, so dass die Piloten Maßnahmen ergreifen müssen. Im Gegensatz zu TCAS gibt
FLARM jedoch keine Auflösungshinweise (Resolution Advisories, RA) aus, so dass die Piloten
selbst das geeignete Vorgehen wählen müssen.
FLARM berechnet und sendet seine eigene voraussichtliche 3D-Flugbahn an Flugzeuge in der
Nähe. Gleichzeitig empfängt es den zukünftigen Flugweg von den umliegenden Flugzeugen. Ein
intelligenter Algorithmus zur Bewegungsvorhersage berechnet das Kollisionsrisiko für jedes
Flugzeug auf der Grundlage eines integrierten Risikomodells.
Das System bestimmt seine Position, Höhe und Bewegung mit einem empfindlichen GNSS/GPS-
Empfänger. Basierend auf diesen und anderen Parametern kann eine präzise Flugwegprognose
berechnet werden. Die Flugbahn wird zusammen mit zusätzlichen Informationen wie einer
Identifikationsnummer verschlüsselt und zweimal pro Sekunde über einen verschlüsselten
Funkkanal gesendet. Flugmodelle sind für die meisten Flugzeugtypen verfügbar, darunter
Kolbenmotorflugzeuge, Jets, Hubschrauber, Segelflugzeuge, Hängegleiter, Gleitschirme, UAVs
usw.
Die PowerMouse enthält optional auch einen ADS-B- und Transponder (SSR) Mode-S-Empfänger.
Dadurch können auch Flugzeuge, die noch nicht mit FLARM ausgerüstet sind, erkannt und in den
Algorithmus zur Kollisionsvorhersage einbezogen werden.
FLARM wurde 2004 nach einer zunehmenden Anzahl von Kollisionen in der Luft erfunden.
Forschungen und Unfalluntersuchungen hatten gezeigt, dass das See-and-Avoid-Prinzip nicht
ausreichte, um sich nähernde Flugzeuge rechtzeitig zuverlässig zu erkennen. Es breitete sich
zunächst im Bereich der nicht angetriebenen Flugzeuge aus, aber bald folgte eine rasche Expansion
bei angetriebenen Flugzeugen und Hubschraubern. Über 50.000 bemannte Flugzeuge und viele
weitere UAVs haben bereits ein FLARM-System installiert. In Europa verfügen mehr als 50 % aller
Flugzeuge der Allgemeinen Luftfahrt über FLARM (darunter fast 100 % der Segelflugzeuge). Die
Technologie hat sich auch in anderen Teilen der Welt verbreitet und wird heute auch in Nord- und
Südamerika, Australien, Neuseeland, Südafrika, Israel und einigen asiatischen Ländern am
prominentesten eingesetzt.
Neben Kollisionswarnungen können viele FLARM-Systeme auch Flugzeuge in der Nähe auf einem
radarähnlichen Bildschirm (CDTI) anzeigen. Ähnlich wie der Einsatz von Wetterradar zur Vermeidung
von Gewittern kann dies für die kurz- bis mittelfristige strategische Planung in Situationen mit hoher
Verkehrsdichte hilfreich sein.
FLARM kann auch vor festen Hindernissen wie Masten und Stromleitungen warnen.
Hinderniskollisionswarnungen basieren auf einer optional installierten Datenbank, die aktuell
gehalten werden muss.
FLARM-Systeme sind von vielen verschiedenen Herstellern unter verschiedenen Produktnamen
erhältlich. Ein System besteht normalerweise aus einem entfernt installierten FLARM-Gerät, einem
auf dem Bedienfeld montierten FLARM-kompatiblen Display, einer oder zwei extern montierten
FLARM-Antennen und intern montierten GNSS- und ADS-B/SSR-Antennen. Es gibt auch tragbare
FLARM-Geräte (normalerweise mit integriertem Display) sowie FLARM-Systeme, die in andere
Avionik (z. B. EFIS-Systeme) integriert sind.
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