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Tuning-Tipps: Laufzeit-Verlängerung Und Alternative Energiequellen - Astromedia 228.STM Bauanleitung

Der stirling-motor

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Wichtig: Lassen Sie sich ausreichend
Zeit, um die optimale Lage des Arbeits-
kolbens herauszufinden, d.h. seine Höhe
oder Tiefe im oder über dem Arbeitszy-
linder, die den geringsten Widerstand
verursacht. Falls nötig, müssen Sie auch
noch einmal die Latexdichtung zurecht-
zupfen und ihr freies Spiel vergrößern
oder verringern. Vergewissern Sie sich
zum Schluss, dass sich das Achslager auf
der Kurbelwelle nicht verdreht hat.
Schritt 61: Auch beim Verdrängerkolben
beträgt der Hub 4 mm nach oben und 4 mm
nach unten. Die Schaumstoff-Scheibe des
Verdrängerkolbens selber hat eine Höhe
von 8 mm, damit beträgt ihr Bewegungs-
Spielraum insgesamt 16 mm (8 + 4 + 4),
das sind 2 mm weniger als die lichte Höhe
des Hauptzylinders. Der Abstand der beiden
Kolbenstangen-Enden im Silikonschlauch
muss deshalb so eingestellt werden, dass
der Verdrängerkolben während einer vollen
Umdrehung der Kurbelwelle weder am
Deckel noch am Boden des Hauptzylinders
aufschlägt. Im Idealfall sollte die Schaum-
stoffscheibe in ihrer Höchst- oder Tiefststel-
lung mit ihrem Rand das Aluminiumblech
nicht berühren. Auf keinen Fall aber darf
die Kartonhalterung im Zentrum des Ver-
drängerkolbens den Boden oder den Deckel
des Hauptzylinders berühren, das würde zu
einer massiven Abbremsung führen.
Test: Drehen Sie das Schwungrad sehr
vorsichtig und feinfühlig. So können Sie
spüren, ob der Verdrängerkolben bei sei-
ner höchsten oder tiefsten Position noch
einen Widerstand produziert. Prüfen Sie
außerdem, ob sich der Verdrängerkolben
bei Höchst- und Tiefststellung etwas
verdreht und mitschwingt, wenn Sie sein
Achslager hin und her bewegen. Das ist
dann ein gutes Zeichen, dass er in diesen
Positionen immer noch einen ganz kleinen
Abstand zum Aluminiumblech hat. Achten
Sie auch darauf, dass das Stück chen Sili-
konschlauch nicht zu tief sitzt. Es darf das
Messingröhrchen nicht berühren.
Schritt 62: Bringen Sie mit einem Zahnsto-
cher in den Spalt zwischen der Kolbenstan-
ge des Verdrängerkolbens und dem Messin-
gröhrchen einen kleinen Tropfen Öl, um ihn
auf diese Weise völlig luftdicht zu machen.
Auch überall da, wo eine Achslager-Scheibe
mit der Kurbelwelle oder der benachbarten
Führungsscheibe Kontakt hat, kann man
etwas Öl hingeben, um die Reibung zu
reduzieren.
Letzte Kontrolle vor dem Start: Prüfen
Sie noch einmal, ob sich die beiden Achs-
lager auch genau über dem Arbeits- bzw.
dem Verdrängerkolben befinden, ob sie
auch nicht verkantet sind, ob sich die
Kurbelwelle in ihren beiden Achslager-
Scheiben ein paar Bruchteile von Milli-
metern hin- und her bewegen lässt und
nicht etwa von ihnen gebremst wird usw.
Wichtig: Kinder sollten den Stirling-Motor
nicht ohne Aufsicht in Betrieb nehmen.
Auch wenn die Menge einer Kaffeetasse
nicht sehr groß ist, sie genügt, um sich
sehr unangenehme Verbrühungen zu-
zuziehen.
Schritt 63: Füllen Sie eine große Tasse mit
kochendem Wasser und setzen Sie den
Motor darauf. Warten Sie etwa eine halbe
Minute, bis sich der Boden des Hauptzylin-
ders gut erwärmt hat, und werfen Sie das
Schwungrad sanft an. Sie werden merken,
dass es sich nur nach links leicht drehen
lässt, nach rechts bremst es bald ab. Wenn
alles richtig eingestellt ist, beginnt der Motor
sich immer rascher zu drehen, bis er die op-
timale Geschwindigkeit für die momentane
Temperaturdifferenz zwischen dem Boden
und dem Deckel des Hauptzylinders erreicht
hat. Er wird dann wieder langsamer, aber
nur unmerklich.
Wenn der Motor läuft: Herzlichen Glück-
wunsch! Wenn die Einstellung auf Anhieb
gelungen ist, sollte der Motor etwa 20
Minuten lang laufen. Wenn Sie zufrieden
sind, nehmen Sie sich den letzten Schritt
64 vor und bringen Sie die Außenwand
des Arbeitszylinders an. Vielleicht wollen
Sie den Motor aber auch durch weitere
Feinabstimmungen noch „tunen" und
damit seine Kaffeetassen-Laufzeit verlän-
gern - es wurden immerhin schon Zeiten
von über einer Stunde erreicht! Dann soll-
ten Sie mit Schritt 64 noch etwas warten
und alle Möglichkeiten probieren, wie sie
in den vorangehenden Schritten und den
nachstehenden Tipps genannt sind.
Schritt 64: Runden Sie die Außenwand des
Arbeitszylinders [E5] und das Verbindungs-
stück [E6] durch Ziehen über eine Kante
oder Rollen um einen Filzstift o.ä. und kleben
Sie das Verbindungsstück knapp zur Hälfte
auf das eine Ende der Außenwand, aber
gerade nur so viel, dass die graue Klebe-
markierung verdeckt ist. Legen Sie es dann
um den Arbeitszylinder und kleben Sie das
Verbindungsstück so auf der anderen Seite
fest, dass sich die Zylinder-Außenwand
noch leicht hochheben und so bei Bedarf
problemlos wieder entfernen lässt. Sie wird
also nicht am Arbeitszylinder festgeklebt,
sie soll nur die Latexdichtung mit ihrer Ver-
schnürung abdecken. Runden Sie auch das
Verzierungsstück [E7] und kleben Sie es als
symmetrisches Gegenstück zu [E6] auf die
gegenüberliegende Seite der Zylinderwand.
Abschnitt O:
Tuning-Tipps:
Laufzeit-Verlängerung und
alternative Energiequellen
Hier sind ein paar Tipps, wie Sie die Lauf-
zeit des Stirling-Motors verlängern können,
wenn Sie die Feinabstimmung schon bis
zum Optimum gesteigert haben, und wie
Sie auch Sonnenenergie als Energiequelle
nutzen können:
I
Nehmen Sie eine größere Tasse und
wärmen Sie sie vor.
I
Stellen Sie den Motor auf eine Isolier-
kanne mit viel Inhalt und einer ausrei-
chend großen Öffnung.
I
Stellen Sie den Motor über ein Teelicht.
Aber Vorsicht: Nicht überhitzen! Der
2K-Kleber würde dann weich werden!
Am Besten legen Sie etwas dazwischen
(Blech, Kachel).
I
Nehmen Sie zwei kleine Blechhüllen von
Teelichtern, füllen Sie sie mit Eiswürfeln
und stellen Sie sie auf den Deckel des
Hauptzylinders zwischen die Ständer.
Das erhöht die Temperaturdifferenz
zwischen den beiden Blechen, was wie-
derum die Laufzeit verlängert.
I
Setzen Sie den Motor auf eine Kälte-
quelle, z.B. einen Kühlakku, einen dicken
Eisklotz oder eine Kältekompresse aus
dem Tiefkühlfach. Das Schwungrad muss
sich dann in die andere Richtung drehen,
weil jetzt die Temperaturdifferenz der
beiden Aluminium-Platten in umgekehrter
Richtung ausgeglichen wird.
I
Wenn die Bleche auf der Außenseite
schwarz bemalt sind (s. Schritt 4), neh-
men sie die Wärme leichter auf und
geben sie auch leichter wieder ab.
I
Die schwarze Bemalung ermöglicht auch
den Betrieb mit Solarenergie: Lenken Sie
das Sonnenlicht mit Hilfe eines Spiegels
auf die Unterseite. Voraussetzung für ein
Gelingen ist starke Sonnenstrahlung,
z.B. im Hochsommer und/oder um die
Mittagszeit, und eine Abschattung der
Oberseite, die so kühl wie möglich blei-
ben muss.
I
Wuchten Sie das Schwungrad aus, indem
Sie entweder Büroklammern auf einer
Seite anbringen oder die zusammen-
geklebten Kartonabfälle der Zwischen-
räume in zwei bis drei nebeneinander
liegende Leerfelder drücken. Verdrehen
Sie dann das Schwungrad auf der Kur-
belwelle, bis der Motor am ruhigsten läuft.
Für längeren Betrieb: Stellen Sie den
Stirling-Motor auf eine leere Konserven-
dose, die mit der Öffnung nach unten über
einer kleinen Kerze steht. In die Wand der
Konservendose müssen vorher oben und
unten Be- und Entlüftungsöffnungen an-
gebracht werden. Der Motor wird so lange
laufen, wie er genug Wärme bekommt.

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