Kapitel 6
Programmausführung in Micro800
Speicherzuordnung
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Beibehalten von Variablen
Micro830- und Micro850-Steuerungen behalten alle vom Anwender erstellten
Variablen nach dem Aus- und Einschalten der Versorgungsspannung bei, doch die
Variablen innerhalb der Befehlsinstanzen werden gelöscht. Beispiel: Wenn ein
Anwender eine Variable mit dem Namen „Mein_Zeitwerk" und dem Datentyp
„Time" (Zeit) erstellt hat, wird diese nach dem Aus- und Einschalten der
Versorgungsspannung beibehalten, doch die Betriebszeit (Elapsed Time, ET)
innerhalb eines TON-Befehls des vom Anwender erstellten Zeitwerks wird
gelöscht.
Im Gegensatz zu Micro830/Micro850-Steuerungen können Micro810- und
Micro820-Steuerungen maximal 400 Byte anwenderdefinierter, variabler Werte
beibehalten. Dies bedeutet, dass nach dem Aus- und Einschalten der
Versorgungsspannung globale Variablen gelöscht oder auf den ursprünglichen
Wert zurückgesetzt und nur 400 Byte der anwenderdefinierten, variablen Werte
beibehalten werden. Die beibehaltenen Variablen können auf der Seite mit den
globalen Variablen überprüft werden.
Abhängig von der Sockelgröße stehen in Micro800-Steuerungen die in der
folgenden Tabelle aufgeführten Speichermengen zur Verfügung.
Speicherzuordnung für Micro800-Steuerungen
Attribut
(1)
Programmschritte
Daten-Bytes
(1) Geschätzte Programm- und Datengrößen sind „typisch" – Programmschritte und Variablen werden dynamisch erstellt.
1 Programmschritt = 12 Daten-Bytes.
Diese Spezifikationen für die Befehls- und Datengröße sind typische Werte. Beim
Erstellen eines Projekts für Micro800 wird der Speicher während der Kompilie-
rungszeit dynamisch als Programm- oder Datenspeicher zugeordnet. Dies bedeu-
tet, dass die Programmgröße die veröffentlichten Spezifikationen auf Kosten der
Datengröße überschreiten kann und umgekehrt. Diese Flexibilität ermöglicht die
maximale Nutzung des Ausführungsspeichers. Neben den benutzerdefinierten
Variablen enthält der Datenspeicher auch Konstanten und temporäre Variablen,
die vom Compiler während der Kompilierungszeit generiert werden.
Die Micro800-Steuerungen sind zudem mit einem Projektspeicher ausgestattet,
in dem eine Kopie des gesamten heruntergeladenen Projekts (einschließlich
Kommentare) gespeichert wird. Außerdem verfügen sie auch über einen Konfi-
gurationsspeicher, in dem die Konfigurationsdaten der Steckmodule und weitere
Daten gespeichert werden.
10/16-Punkt
20-Punkt
4000
10 000
8 KB
20 KB
Rockwell Automation-Publikation 2080-UM005A-DE-E – Dezember 2013
24- und 48-Punkt
10 000
20 KB