4. KIPP-UND DREHVERHALTEN
Ein leichtes Kipp- und Drehverhalten
des Rollstuhls wird erreicht, wenn die
Achsaufnahme der Antriebsräder nahe dem
Körperschwerpunkt liegt. Ein Versetzen
der Antriebsräder nach hinten wirkt zwar
der
Kippgefahr
jedoch auch das Drehen und Lenken des
Rollstuhls. Die Einstellung sollte jedoch auf
jeden Fall entsprechend Ihren individuellen
Bedürfnissen/Können gewählt werden, so
dass ein sicheres Fahren gewährleistet ist.
4.1 Positionierung der Antriebsräder
Nehmen Sie zuerst die Antriebsräder über
die Steckachsen ab.
Lösen Sie mit einem Schraubenschlüssel
SW
30
wenn
Befestigungsmutter (Bild 6 b) (so vermeiden
Sie Kratzspuren außen an der Radplatte),
verschieben Sie die Buchse entlang des
Schlitzes und ziehen Sie die Mutter mit 75
Nm Anzugsdrehmoment wieder fest.
Hierbei ist darauf zu achten, dass sich die
beiden Buchsen links und rechts auf den
gleichen Positionen der Radplatte befinden.
Zur Überprüfung der Positionsgleichheit
sind auf den Radplatten Skalierungen
angebracht.
ACHTUNG:
Bei jeder Verschiebung der Achsaufnahme
für die Antriebsräder muss die Radspur
überprüft und gegebenenfalls neu ein-
gestellt werden. Ebenso müssen die
Lenkradachsen und die Bremsen neu jus-
tiert werden (siehe 6.1-6.2 und 6.4).
ACHTUNG:
Extreme Einstellungen, wie weit vorne
montierte Antriebsräder, sind nur für geübte
Rollstuhlfahrer zulässig, die beim Fahren
eine aktive Gewichtsverlagerung nach vorne
vornehmen können. Grundsätzlich wird spä-
testens bei Einstellungen, die eine statische
Standsicherheit nach hinten von weniger
als 10° oder eine kritische Hindernishöhe
von weniger als 5 cm zur Folge haben, die
entgegen,
erschwert
möglich
die
innere
Verwendung von Antikippstützen dringend
empfohlen. Um die Gefahr des Umkippens
nach hinten auf ein Minimum zu reduzieren,
sollten auch bei kippsicheren Einstellungen
Antikippstützen verwendet werden.
Statische Standsicherheit nach hinten
Kippt der mit dem Benutzer belastete
Rollstuhl (aufrechte Sitzhaltung mit dem
Rücken an der Rückenlehne) auf einer 10°
geneigten Fläche (in Fahrtrichtung vorwärts
steigend) ohne äußere Krafteinwirkung
(wie z.B. Antreiben der Greifringe, ruck-
artige Gewichtsverlagerung nach hinten
usw.) nach hinten um, so ist die statische
Standsicherheit kleiner als 10°.
Kritische Hindernishöhe
Stehen die Lenkräder des Rollstuhls auf
einem Hindernis mit der kritischen Hin-
dernishöhe und die Antriebsräder genau
vor dem Hindernis, so fällt der Rollstuhl
beim Versuch ihn durch Antreiben auf das
Hindernis zu bringen nach hinten um, wenn
der Insasse seinen Körper nicht aktiv nach
vorne verlagert.
4.2 Radsturz
Der negative Radsturz wird gemäß Ihrer
Bestellung ausgeführt, kann jedoch grund-
sätzlich jederzeit durch die Montage der
entsprechenden Sturzadapter verändert
werden.
Bei innen montierten Radplatten kann nur
ein Sturz von 1º montiert werden (innen
montierte Radplatten sind nur bis zu einem
Körpergewicht von ca. 80 kg zu empfeh-
len). Bei außen montierten Radplatten ist
ein Sturz von 1º, 4º, 6º und 12º möglich.
Ein
Radsturz
Standstabilität Ihres Rollstuhls, bewirkt
jedoch auch eine Verbreiterung der Spur
(Gesamtbreite) des Rollstuhls.
Kontaktieren Sie Ihren Rehafachhandel
oder die Firma PRO ACTIV, wenn Sie
eine Änderung des Radsturzes vornehmen
möchten oder wenn Sie die Radplatten von
innen nach außen bzw. von außen nach
innen umsetzen möchten.
7
erhöht
die
seitliche