Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Phonic powerpod 820 Bedienungsanleitung Seite 13

Kompakter mischverstärker
Inhaltsverzeichnis

Werbung

Eine Anhebung von Frequenzbereichen, also das Bewegen
der Drehregler rechts von der Mittelposition, ist – rein
technisch gesprochen – eine Pegelanhebung. Gerade extreme
Anhebungen im Bassbereich bringen ein Audiosystem schnell an
seine Grenzen, ohne dass Sie einen nennenswerten Gewinn an
Lautheit (empfundene Lautstärke) erzielt hätten. Für Aufnahmen
gilt ähnliches – hier kommt es schnell zur Vollaussteuerung des
Aufnahmesystems bzw. der Aufnahmespur.
Außerdem kann es bei starken Anhebungen einzelner
Frequenzbereiche zu unerwünschten Rückkopplungen
kommen.
Überprüfen Sie daher immer wieder den Pegel im Kanal, wenn
Sie die Klangregelung verwenden.
Tipp: Beim sogenannten „Soundcheck", also dem Einstellen
der Anlage vor der eigentlichen Aufführung, ist man geneigt,
Bässe und Höhen anzuheben und die Mitten abzusenken
(dies gilt übrigens auch beim Abhören einzelner Kanäle in
einer Studiosituation). Das liegt darin begründet, dass unser
Ohr auf Mittenfrequenzen am stärksten reagiert (dies hat rein
biologische Gründe – unser Ohr ist optimal auf die menschliche
Stimme ausgelegt, und die spielt sich nun einmal vornehmlich
im Mittenbereich ab). Schnell urteilt man Informationen im
Mittenbereich als „unangenehm" oder „quäkig", vor allem, wenn
sehr laut abgehört wird.
Tappen Sie nicht in diese Falle. Es sind genau diese
Mittenfrequenzen, die Ihre Darbietung besonders „hörbar"
machen.
Noch ein Tipp: Hören Sie einzelne Instrumente nicht nur „Solo"
ab, sondern unbedingt im Zusammenhang. Erst dann wird deren
Funktion innerhalb der Mischung deutlich, die man mit Hilfe der
Klangregelung noch unterstützen kann.
22. LOW CUT
Wenn Sie den Schalter drücken, bringen Sie ein Hochpassfilter
bei 75 Hz mit 18 dB / Oktave in den Signalweg. Dieses Filter
ist sehr nützlich bei Gesangsstimmen, weil es Trittschall
von Mikrofonstativen auf der Bühne, Poppgeräusche bei
Nahbesprechung sowie Handgeräusche von Vokalmikrofonen
wirkungsvoll unterdrückt. Ebenso kann 50 Hz Netzbrummen
wirkungsvoll unterdrückt werden.
Der Low Cut wirkt auf beide Eingänge, MIC und LINE, und sitzt
schaltungstechnisch hinter dem INSERT.
Machen Sie ruhig Gebrauch von diesem Schalter, wenn es sich
bei dem Mikrofonsignal um eine Sprech- oder Gesangsstimme
handelt (oder auch andere Instrumente, die nicht explizit im
Bassbereich beheimatet sind). Viele Musikinstrumente und
der menschliche Stimmumfang enthalten in der Regel nicht
so tiefe Frequenzen, wie sie von diesem Filter unterdrückt
werden. Zumindest sind sie nicht von so musikalischen Gehalt,
dass Sie das „Gerumpel" dafür in Kauf nehmen müssten. Sie
gewinnen dadurch an Aussteuerungsreserven und Klarheit des
POWERPOD820
Signals, ohne den Gesamtklang negativ zu beeinflussen. Tiefe
Frequenzen verbrauchen nämlich sehr viel Energie. Trittschall
oder Griffgeräusche belasten demnach nur die angeschlossene
Endstufe, tragen jedoch nicht zur Qualität des Musiksignals
bei.
Es besteht ein klanglicher Unterschied, ob Sie die tiefen
(Stör-) Frequenzen mit dem LOW CUT Schalter unterdrücken,
oder ob Sie versuchen, dies einfach mit dem Bassregler der
Klangregelung (#21) zu bewerkstelligen. Da die Klangregelung
einen wesentlich breiteren Frequenzbereich bearbeitet, würden
Sie mit dem Bassregler viel zu viele Nachbarfrequenzen im
Tiefmittenbereich bearbeiten, der Klang würde wesentlich
ausgedünnt, was mit dem LOW CUT Schalter nicht passiert.
23. AUX 1 / MONI
Mit diesem Regler wird das Kanalsignal anteilig auf die
MONITOR Sammelschiene und somit zum entsprechenden
Ausgang MONI (#5) gesendet.
Die Aufgabe eines Mischpults besteht ja darin, mehrere
Eingangssignale zusammenzumischen und auf verschiedene
Ausgänge zu schicken. Neben dem Summenausgang MAIN
gibt es noch sog. Hilfsausgänge, auch AUX oder EFX oder
eben MONITOR Wege genannt. Sie dienen dazu, separate
Mischungen zu erstellen. Damit werden weitere Endstufen
und Lautsprechersysteme in anderen Beschallungszonen,
die Spuren eines Mehrspursystems, externe Effektgeräte, etc.
angesteuert.
Der AUX 1 / MONI Regler in den Kanalzügen des POWERPOD
820 zapft das Kanalsignal immer nach der Klangregelung ab.
Entscheidend für den Einsatz ist jedoch vor allem, ob es sich um
einen „pre Fader" oder einen „post Fader" Regler handelt.
Der Begriff Fader stammt aus der professionellen Live- und
Studiotechnik, wo meistens mit größeren Mischpulten gearbeitet
wird, bei denen die Kanallautstärke nicht mit einem Drehregler
wie hier bei unserem Powermixer geregelt wird, sondern mit
einem Flachbahnschiebesteller – der englische Fachausdruck
ist Fader.
Beim POWERPOD 820 sind die Regler AUX 1 / MONI in den
einzelnen Kanälen fest auf pre Fader eingestellt. Prinzipiell
handelt es sich bei AUX 1 um eine Stereoschiene, um auch
AUX 1 Signale aus den Stereoeingängen (#3) korrekt zu
übertragen.
Pre Fader heißt, das Signal wird vor dem Fader abgegriffen
(in unserem Falle der LEVEL Regler #28). Das Signal ist also
unabhängig von der Stellung des Lautstärkereglers. Dies ist
vor allem sinnvoll zur Ansteuerung eines Monitorsystems, da
Sie in der Regel eine Kontrolle Ihrer Darbietung auf der Bühne
oder im Aufnahmeraum haben wollen, die unabhängig von
der Endmischung und -lautstärke ist. Änderungen des LEVEL
Reglers (#28) - und somit des Mischungsverhältnisses in der
Beschallungsanlage - haben keinen Einfluss auf die Lautstärke
13

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis