E.2 Parameter der roten Blutkörperchen und damit
verbundene Indikationen
Tabelle E-2: Parameter der roten Blutkörperchen und damit verbundene Indikationen
Parameter
Hämatokrit (HCT)
Hämoglobin (HGB)
RBC-Indices
Anämiecharakterisierung
MCV
Mittleres korpuskuläres Volumen
MCH
Mittleres korpuskuläres Hämoglobin
MCHC
Mittlere korpuskuläre
Hämoglobinkonzentration
RDW
Verteilungsbreite der roten
Blutkörperchen
Definition
Prozentualer Anteil der zellulären
Bestandteile insgesamt (vorwiegend rote
Blutkörperchen) in Vollblut
Die sauerstofftransportierende Komponente
der roten Blutkörperchen; ermöglicht die
Berechnung von MCH und MCHC
Mittleres Zellvolumen eines RBC
Errechnete HGB-Konzentration eines RBC:
• MCH = (HGB x 10) / RBC (in Picogramm)
Errechnete HGB-Konzentration eines RBC:
• MCHC = MCH / MCV (in Gramm HGB pro
100 ml RBC)
Maß der Anisozytose der roten
Blutkörperchen (Variabilität der Größe der
zirkulierenden Zellen)
Parameter des großen Blutbilds (CBC) und damit verbundene Indikationen
Einbeziehung in die Diagnose
Eine Anämie liegt vor, wenn der HCT-
Wert unter den für die Tierart geltenden
Referenzbereich fällt. Der Hämatokrit-
Wert ist etwa dreimal so hoch wie der
Hämoglobin-Wert.
Der Hämoglobin-Wert macht ungefähr ein
Drittel des Hämatokrit-Wertes aus.
• Erhöhter Wert: wird am häufigsten mit
Retikulozytose/ regenerativer Anämie in
Verbindung gebracht.
• Verringerter Wert: Eisenmangelanämie.
• Normales MCV bei nicht regenerativer
Anämie, oft auf chronische Erkrankungen
zurückzuführen. Das MCV sollte stets im
Zusammenhang mit anderen klinischen
Daten interpretiert werden.
• Erhöhter Wert: meistens die Folge von
Hämolyse.
• Verringerter Wert: Hypochromasie
typisch für die Eisenmangelanämie und
Retikulozytose.
• Im anämischen Zustand weist eine
normale MCHC (mit normalem MCV) auf
eine nicht regenerative Anämie aufgrund
einer chronischen Erkrankung hin.
• Verringerter Wert: Hypochromasie
häufig bei Eisenmangelanämie und
Retikulozytose
• Ein erhöhter RDW-Wert weist in der Regel
auf eine Anisozytose hin. Im anämischen
Zustand kann ein erhöhter RDW-Wert
bei einem gleichzeitig erhöhten MCV auf
einen erhöhten Gehalt an unreifen RBC
Erythrozyten hinweisen.
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