Um eine präzise Zählung (bzw. Differenzierung) der Zellen zu gewährleisten, darf jeweils nur eine Zelle
durch die Messöffnung treten. Aus diesem Grunde müssen die Blutproben verdünnt werden, da sonst die
Zellkonzentrationen hoch sind.
Gezählte Zellen
In Fällen von Zellzählungen außerhalb des Linearbereichs wird eine externe Vorverdünnung der Probe empfohlen.
B.2.2 Dreiteiliges Differenzialverfahren
Um eine dreiteilige WBC-Differenzialzählung durchzuführen, müssen zunächst die RBC lysiert werden,
da normales Blut etwa 1000-mal mehr RBC als WBC enthält, was die WBC-Zählung bei intakten RBC
beeinträchtigen würde. Bei der Lyse wird auch das in den RBC gespeicherte Hämoglobin zur direkten
Analyse in der Lösung freigesetzt.
Aus diesem Grunde wird zur Auflösung der Zellmembranen ein hämolysierendes Reagenz (Lysereagenz)
verwendet, das die RBC zerstört und eine komplexe, für die Photometrie des HGB und die WBC-Zählung
geeignete Lösung schafft.
In der folgenden Abbildung sind die Veränderungen der Zellmerkmale, die während der dreiteiligen
Differenzialhämolyse auftreten, dargestellt.
Ideale Situation
Koinzidenzfehler
Reale Situation
Zellen in
Verdünnungs-
lösung lösung
RBC u. PLT
Lymphozyt
3-teilige Differenzialhämolyse
Funktionsprinzipien
Obwohl verdünntes Blut verwendet wird, kann die
WBC-Dichte in Fällen extrem hoher Konzentrationen
(wie zum Beispiel bei Leukämie) 100-mal höher als
normal sein, sodass zwei oder mehr Zellen gleichzeitig
durch die Messöffnung treten und anstatt zwei (oder
mehreren) Impulsen nur einen Impuls auslösen. Dies
wird als Koinzidenz bezeichnet und führt zu einer nicht
linearen Zellzählung. In diesem Fall werden die Flags
m, M und N angezeigt.
Der Linearitätsbereich für WBC beträgt 100 x 10
Zellen/l.
Monozyt
Granulozyt
9
B-3