4.2 LEITFÄHIGKEIT IN DER AGRIKULTUR
Die elektrische Leitfähigkeit (EC) steht für die Fähigkeit einer Substanz, elektrischen Strom zu lei-
ten. Wasser mit hohem Salzgehalt leitet Strom sehr effektiv (hohe EC), reines Wasser leitet Strom
weniger gut (niedrige EC). Die Leitfähigkeit ist somit ein Maß für die Menge an gelösten Feststoffen
(Salzen) in einer Probe. Aus diesem Grund spricht man in Zusammenhang mit der Leitfährigkeit
auch von TDS (total dissolved solids, gelöste Gesamt-Feststoffe).
Alle Pflanzen-Nährlösungen enthalten Salze, daher kann die Leitfähigkeit als Maß für die im
Wasser gelösten Nährstoffe betrachtet werden. Die Leitfähigkeit einer Nährlösung zu kennen und
zu überwachen, bedeutet, sie für die jeweilige Pflanzenproduktion effektiv einstellen zu können.
Die Überwachung der Leitfähigkeit in wässrigen Lösungen ist recht einfach:
Kalibrieren Sie die Sonde mit einer bekannten Standardlösung und tauchen Sie sie dann in die zu
messende Flüssigkeit ein.
Um Ihre Düngemittelkonzentration zu bestimmen, überprüfen Sie zuerst die Leitfähigkeit Ihres
Wassers.
Messen Sie dann eine präzise Mischung der Nährlösung mit dem Bewässerungswasser und ziehen
Sie die Leitfähigkeit ihres Wassers vom Leitfähigkeitswert der Mischung ab.
Während des Anbauzyklus, insbesondere bei kurzfristigen Kulturen wie Beetpflanzen, sollten Sie
die Leitfähigkeit Ihrer Düngerlösung regelmäßig überwachen, um die ordnungsgemäße Funktion
des Injektors zu überprüfen.
Sie können Ihr Fertigationswasser an einem beliebigen Messpunkt im System messen. Seine Leit-
fähigkeit sollte mit Ihren Referenzwerten übereinstimmen. Wenn dies nicht der Fall ist, überprüfen
Sie die Injektoren, Ventile und Leitungen auf Verstopfung oder andere Probleme.
Welche Düngemittelkonzentrationen welche Leitfähigkeit aufweisen, können Sie den Spezi-
fikationen ihres Düngemittels entnehmen. Das Düngemitteletikett listet oft die Leitfähigkeit von
verschiedenen Konzentrationen des Düngers auf.
Zum Beispiel ist die Leitfähigkeit von 100 ppm N, 0,65 mS/cm.
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