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Beispiel Für Einen Zeitkritischen Prozess; Das Anwenderprogramm - Siemens PCS 7 CPU 410 Systemhandbuch

Prozessleitsystem
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Beispiel für einen zeitkritischen Prozess
Ein Schlitten mit einem 50 mm langen Nocken bewegt sich auf einer Achse mit konstanter
Geschwindigkeit v = 10 km/h = 2,78 m/s = 2,78 mm/ms. An der Achse befindet sich ein
Schalter. Der Schalter wird also vom Nocken während einer Zeitspanne von ∆t = 18 ms
umgelegt.
Damit die CPU die Betätigung des Schalters erkennen kann, müsste die Sperrzeit für
Prioritätsklassen > 15 (Definition siehe unten) deutlich unter 18 ms liegen.
Da Sie in STEP 7 für die maximale Sperrzeit für Prioritätsklassen > 15 nur 0 ms oder einen
Wert zwischen 100 und 60000 ms einstellen können, müssen Sie sich mit einer der
folgenden Maßnahmen behelfen:
● Sie verschieben den Beginn des Ankoppelns und Aufdatens auf einen Zeitpunkt, zu dem
der Prozesszustand unkritisch ist. Dazu verwenden Sie die SFC 90 "H_CTRL" (siehe
oben).
● Sie verwenden einen wesentlich längeren Nocken und / oder reduzieren die
Geschwindigkeit des Schlittens deutlich, bevor dieser den Schalter erreicht.
17.14

Das Anwenderprogramm

Für den Entwurf und die Programmierung des Anwenderprogramms für die S7–400H gelten
die gleichen Regeln wie beim Standardsystem S7–400.
Aus Sicht der Anwenderprogrammbearbeitung verhält sich die S7–400H wie ein
Standardsystem. Die Synchronisationsfunktionen sind im Betriebssystem integriert und
laufen automatisch und verdeckt ab. Eine Berücksichtigung dieser Funktionen im
Anwenderprogramm ist nicht erforderlich.
Im redundanten Betrieb sind die Anwenderprogramme in beiden CPUs identisch hinterlegt
und werden ereignissynchron bearbeitet.
Um aber beispielsweise auf die Zykluszeitverlängerung durch das Aufdaten reagieren zu
können, bieten Ihnen einige spezifische Bausteine die Möglichkeit, Ihr Anwenderprogramm
diesbezüglich zu optimieren.
Spezifische Bausteine für S7–400H
Neben den Bausteinen, die sowohl in S7–400 als auch in S7–400H eingesetzt werden
können, gibt es für S7–400H noch zusätzliche Bausteine. Mit diesen Bausteinen können Sie
auf die Redundanzfunktionen Einfluss nehmen.
Mit folgenden Organisationsbausteinen können Sie auf Redundanzfehler der S7–400H
reagieren:
● OB 70, Peripherie–Redundanzfehler
● OB 72, CPU–Redundanzfehler
Mit der SFC 90 "H_CTRL" können Sie wie folgt auf H-Systeme einwirken:
● Sie können in der Master–CPU das Ankoppeln sperren.
● Sie können in der Master–CPU das Aufdaten sperren.
CPU 410 Process Automation
Systemhandbuch, 05/2017, A5E31622159-AC
Ergänzende Informationen
17.14 Das Anwenderprogramm
359

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