Seite 1
JUMO AQUIS touch S Modulares Mehrkanalmessgerät für die Flüssigkeitsanalyse mit integriertem Regler und Bildschirmschreiber Schnittstellenbeschreibung Modbus 20258100T92Z000K000 V2.00/DE/00609136...
Sicherheitshinweise 1 Sicherheitshinweise Warnende Zeichen GEFAHR! Dieses Zeichen weist darauf hin, dass ein Personenschaden durch Stromschlag eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden. WARNUNG! Dieses Zeichen in Verbindung mit dem Signalwort weist darauf hin, dass ein Personenschaden eintre- ten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.
Die Modbus-Spezifikation sieht für die Datenkommunikation über serielle Schnittstelle die Übertra- gungsmodi RTU-Modus (Remote Terminal Unit) und ASCII-Modus (Übertragung der Daten im ASCII- Format) vor. Der JUMO AQUIS touch S unterstützt nur den RTU-Modus. Hierbei werden die Daten im Binärformat über den seriellen Bus (RS422/485) übertragen.
2 Modbus-Protokollbeschreibung Ethernet Die Nutzung eines Ethernet-Netzwerkes erfolgt mit Hilfe von Modbus/TCP. Die Modbus-Daten werden in Form von Modbus/TCP-Telegrammen in TCP-Segmente der TCP/IP-Protokollfamilie eingekapselt. Auf diese Weise können die Modbus/TCP-Telegramme über Ethernet übertragen werden. Kapitel 6 „Modbus über Ethernet“, Seite 35 Aufbau eines Modbus-Telegramms Modbus-Telegramme sind nach folgendem Muster aufgebaut: Slave-Adresse...
2 Modbus-Protokollbeschreibung Antwort Slave-Adresse Funktion Anzahl Wortwert(e) Checksumme 0x03 oder 0x04 gelesener Bytes 1 Byte 1 Byte 1 Byte 2 x Bytes 2 Bytes Beispiel Lesen der IP-Adresse des Gerätes. Es handelt sich hier im Beispiel um die Adresse 10.10.1.69. Da je- des Oktett der IP-Adresse in einem Wort abgelegt wird, ist es hier erforderlich, dass 4 Worte, das sind 8 Bytes, eingelesen werden.
2 Modbus-Protokollbeschreibung Hex-Code der Anweisung: 17 E2 00 01 ED 88 Slave Funktion Wortadresse Wert Hex-Code der Antwort: 17 E2 00 01 ED 88 Slave Funktion Wortadresse Wert 2.4.3 Schreiben von n Worten Anweisung Slave-Adres- Funktion Adresse ers- Wortanzahl Byte-Anzahl x Wort- Checksum- 0x10...
Seite 13
M = 23 Bit normalisierte Mantisse IEEE 754 Standard-Kodierung Byte 1 Byte 2 Byte 3 Byte 4 SEEEEEEE EMMMMMMM MMMMMMMM MMMMMMMM Modbus-Kodierung von Float-Variablen im JUMO AQUIS touch S/P Adresse des Adresse des 1. Modbus-Registers 2. Modbus-Registers der Variablen der Variablen Byte 3...
2 Modbus-Protokollbeschreibung Datentyp Beschreibung Zugriff Mögliche Anzahl Funktionscodes Modbus- Register char[60] Zeichenkette für bis zu 20 Unicode-Zeichen in UTF-8- read only 03, 04 Kodierung mit bis zu 3 Bytes je Zeichen Die Zeichenkette besteht demnach insgesamt aus bis zu 60 read/ 03, 04, 06, 16 Bytes.
2 Modbus-Protokollbeschreibung 2.6.2 Float-Werte Der JUMO AQUIS touch S arbeitet bei Float-Werten mit dem IEEE-754-Standard-Format (32 Bit), allerdings mit dem Unterschied, dass Byte 1 und 2 mit Byte 3 und 4 vertauscht sind. Single-Float-Format (32 Bit) nach Standard IEEE 754...
2 Modbus-Protokollbeschreibung 2.6.3 Zeichenketten (Texte) Zeichenketten werden im ASCII-Format übertragen. HINWEIS! Als letztes Zeichen muss immer ein „\0“ (ASCII-Code 0x00) als Ende-Kennung übertragen werden. Da- nach folgende Zeichen haben keine Bedeutung. Da die Übertragung von Texten wortweise (16-Bit-Register) erfolgt, wird bei einer ungeraden Byte-An- zahl (inkl.
Seite 17
2 Modbus-Protokollbeschreibung Anweisung: Lese ein Wort von Adresse 0x14E5 14 E5 00 01 90 0D Slave Funktion Adresse Ein Wort lesen Antwort (CRC16 = 0x8479) 00 01 79 84 Slave Funktion Anzahl Bytes Wort 1 Wort 1 = 1 bedeutet, dass der Binärwert des Waschtimers 1 = 1 ist.
Slave mit einem Fehlercode. Folgende Fehlercodes können auf- treten: • 01 = ungültige Funktion; Die Funktionscodes, die vom JUMO AQUIS touch S unterstützt werden, sind im Kapitel 1.4 "Funktionscodes", Seite 25 aufgeführt. • 02 = ungültige Adresse oder eine zu große Anzahl von Worten bzw. Bits soll gelesen oder geschrie- ben werden •...
Modbus-Master) wird am Ende ein Fehlercode in ein Ergebnisfeld oder die Ereignisliste eingetragen. Die Fehlercodes können an den Modbus-Adressen ab 0x19CD abgefragt werden. Kapitel 7.2.24 „Modbus-Fehler“, Seite 68 Fehlercodes für Störungen des JUMO digiLine-Busses finden Sie ab Adresse 0x1B46. Kapitel „Letzter Fehlercode“, Seite 77 Fehlercodes...
Seite 20
2 Modbus-Protokollbeschreibung Fehlercode Beschreibung Programm-Pointer-Tab. Checksummen-Fehler Programm-Speicher Ende Abschnitt nicht vorhanden Repeat-Sprungmarken Fehlerliste: allgemeine Ein- und Ausgabe Bitte mit der Taste ENTER bestätigen Ungültige Stellenanzahl Die Eingabe enthält ungültige Zeichen Wert außerhalb der Grenzen Abschnitt nicht korrekt programmiert Passwort-Fehler Fehlerliste: Tastatur- und Programmverriegelung Tastatur ist gesperrt Programmierung ist gesperrt Schreibfehler in das ser.
Seite 21
2 Modbus-Protokollbeschreibung Fehlercode Beschreibung Fehlerliste: Eventbearbeitung event could not created event setting failed event clear failed event wait failed event close failed event open failed Sync-Fehler zwischen Gruppe und Datenmanager Fehlerliste: Messagebarbeitung Kein Queue Memory vorhanden Message Queue kann nicht geöffnet werden Message Pool kann nicht erzeugt werden Speicher aus Message Pool kann nicht angefordert werden Message kann nicht gesendet werden...
Seite 22
2 Modbus-Protokollbeschreibung Fehlercode Beschreibung Unbekannter Frame empfangen Unerwartetes PROTOCOL vom Modem Unerwartetes COMPRESS vom Modem Ungültiges PPP-Paket empfangen Unerwartetes BUSY vom Modem Unbekanntes Authentisierungs-Protokoll Unberücksichtigte LCP-Option Unerwartetes DELAYED vom Modem Unerwartetes NODIALTONE Unbekanntes PPP-Protokoll Unbekannter PAP-Code Unberücksichtigte IPCP-Option Unberücksichtigter IPCP-Code Unbekannter CHAP-Code IP-Checksumme falsch Unbekanntes IP-Protokoll...
Seite 23
Kalibrierwert außerhalb der gültigen Grenzen Kalibriersignal wurde zurückgesetzt (vgl. Kapitel „Kalibriersignale“, Seite 73) Kollision in den Geräteadressbereichen 20 bis 39 oder 50 bis 89 (reservierter Adressbereich für membranbedeckte Sensoren von JUMO mit den Produktgruppennummern 20263x) Fehlerliste: Filesystem-Bearbeitung Fehler beim Installieren des Partitions-Managers...
Schnittstellen 3 Schnittstellen Lage der Schnittstellen Der JUMO AQUIS touch S verfügt serienmäßig über eine RS422/485-Schnittstelle (COM 1 auf dem Ba- sisteil). Diese ist zur Übertragung unter Verwendung des Modbus-Protokolls (Slave) oder zur Anbindung von JUMO digiLine-Mastergeräten vorgesehen. Optional kann eine weitere RS422/485- oder PROFIBUS-DP-Schnittstelle im Optionssteckplatz COM 2 und eine Ethernet-Schnittstelle im LAN-Steckplatz nachgerüstet werden.
3 Schnittstellen 3.2.1 Abschlusswiderstände Optionsplatinen für serielle Schnittstellen RS422/485 haben integrierte Abschlusswiderstände. Mit Hilfe des DIP-Schalters neben der Anschlussbuchse der Optionsplatine können die Abschlusswiderstände aktiviert bzw. deaktiviert werden. Für die RS422/485-Schnittstelle „COM 1“auf dem Basisteil müssen bauseits Abschlusswiderstände installiert werden. Vor Inbetriebnahme einer RS422/485-Schnittstelle muss die korrekte Installation bzw.
Das Ändern von Einstellungen im Menü „Konfiguration“ ist nur dann möglich, wenn ein Benutzer mit ent- sprechenden Benutzerrechten angemeldet ist. In der Betriebsanleitung des JUMO AQUIS touch S ist die Bedienung, Konfiguration und Parametrierung detailliert erklärt. Hier finden Sie auch Informationen über die Benutzeranmeldung.
Seite 30
JUMO Sensoren mit digiLine-Elektronik an der seriellen Schnittstelle (siehe Bestellangaben: Typenzusatz „JUMO digiLine-Protokoll aktiviert“) Im JUMO AQUIS touch S kann entweder die Schnittstelle auf dem Basisteil oder die optionale serielle Schnittstelle (falls vorhanden) für digitale Sensoren (digiLine-Betrieb) konfiguriert werden. Der gleichzeitige digiLine-Betrieb beider Schnittstellen ist nicht möglich.
Seite 31
IP-Adresse IP-Adresse des Standard-Gateways Gateway Der Standard-Gateway wird für das Routing in an- dere Netze benötigt. Ohne Standard-Gateway kann der JUMO AQUIS touch S nur mit Hosts im eigenen Subnetz kommunizieren. DNS-Server gültige IP-Adresse IP-Adresse des DNS-Servers DNS =Domain Name System Dieser Dienst ermöglicht die DNS-Namensauflö-...
Seite 32
4 Schnittstellen konfigurieren HINWEIS! Im JUMO AQUIS touch S ist für Modbus/TCP der TCP-Port 502 fest eingestellt und kann nicht verändert werden. HINWEIS! Die Konfiguration der Modbus-Geräteadresse ist bei Modbus/TCP nicht erforderlich. Busteilnehmer wer- den anhand ihrer IP-Adresse identifiziert. Die Unit-ID (Modbus-Gerätedresse im Modbus/TCP-Tele- gramm) ist beim JUMO AQUIS touch S fest auf 255 eingestellt (Kapitel 6.1 „Modbus/TCP“, Seite 35).
Diese Schnittstellen können zum Anschluss des Gerätes als Modbus-Slave an bis zu 2 Bussysteme ge- nutzt werden. In jedem Bus kann jeweils 1 Master auf die Modbus-Daten des JUMO AQUIS touch S zu- greifen. In jedem Bus müssen alle Slave-Geräte eindeutige Geräteadressen im Bereich von 1 bis 254 haben.
Seite 34
5 Modbus über serielle Schnittstelle Zeichenübertragungszeit Anfang und Ende eines Datenblocks sind durch Übertragungspausen gekennzeichnet. Die Zeichen- übertragungszeit (Zeit für die Übertragung eines Zeichens) ist abhängig von der Baudrate und dem ver- wendeten Datenformat. Bei einem Datenformat von 8 Datenbit, keinem Paritätsbit und einem Stoppbit ergibt sich: Zeichenübertragungszeit [ms] = 1000 ×...
(IEEE 802.3) übertragen. Der JUMO AQUIS touch S wird ausschließlich als Slave betrieben. Ein Master kann alle Gerätevariablen entsprechend der Modbus-Adresstabellen dieses Slaves abfragen. Kapitel 7 „Modbus-Adresstabellen“, Seite 37 Für Anfragen eines Masters mit Modbus/TCP an den JUMO AQUIS touch S sind folgende Punkte zu berücksichtigen: •...
Seite 36
6 Modbus über Ethernet MBAP-Header Modbus-Telegramm (ohne Slave-Adresse und CRC) 0x0001 0x0000 0x0006 0xFF 0x03 0x19C9 0x0004 2 Byte 2 Byte 2 Byte 1 Byte 1 Byte 2 Byte 2 Byte Transaction Protokoll ID Länge Unit-ID Funktions- Adresse Wortanzahl code erstes Wort Zuordnung Bei Modbus...
Modbus-Adresstabellen 7 Modbus-Adresstabellen In den Tabellen in diesem Kapitel sind alle Prozess- und Gerätedaten des JUMO AQUIS touch S mit ihrer Modbus-Adresse, dem Datentyp und den möglichen Zugriffsmöglichkeiten (Modbus-Funktions- codes) aufgeführt. Konfigurationsdaten und Parameter 7.1.1 Grundeinstellungen Modbus-PDU-Ad- Datentyp Zugriff Daten resse Hex.
7 Modbus-Adresstabellen 7.1.8 Manuelle Werte VORSICHT! Schreiboperationen auf manche R/W-Parameter bewirken ein Abspeichern im EEPROM oder Flash-Speicher. Diese Speicherbausteine haben nur eine begrenzte Anzahl von Schreibzyklen (ca. 10.000 bzw. 100.000). Häufiges Beschreiben entsprechender Variablen kann daher dazu führen, dass bei einem Netzausfall ein Speicherfehler auftritt.
7 Modbus-Adresstabellen 7.1.36 Reglerparameter Sollwerte VORSICHT! Schreiboperationen auf manche R/W-Parameter bewirken ein Abspeichern im EEPROM oder Flash-Speicher. Diese Speicherbausteine haben nur eine begrenzte Anzahl von Schreibzyklen (ca. 10.000 bzw. 100.000). Häufiges Beschreiben entsprechender Variablen kann daher dazu führen, dass bei einem Netzausfall ein Speicherfehler auftritt.
Der JUMO AQUIS touch S unterstützt ab Gerätesoftwareversion 304.03.01 mit dem JUMO digiLine-Pro- tokoll den Betrieb von digitalen Sensoren. Der JUMO AQUIS touch S kommuniziert als JUMO digiLine- Mastergerät mit den digitalen Sensoren am JUMO digiLine-Bus und stellt Daten des JUMO digiLine- Busses als Modbus-Slave zur Verfügung.
Seite 70
Sensorstress Die Eingangsspannung wird als unkalibrierter Rohwert in mV angegeben. Messwert in Abhängigkeit von der Konfiguration als Konzentrationswert oder als Sättigungswert (siehe JUMO AQUIS touch S). Messwert in Abhängigkeit von der Konfiguration als Redoxspannung in mV oder als prozentualer Konzentrations- wert (siehe Betriebsanleitung JUMO AQUIS touch S).
Seite 72
Sensor 6 Zählwert 10 Die Variablen in der obigen Adresstabelle haben bei den unterschiedlichen erhältlichen Sensortypen un- terschiedliche Datenbelegungen. Die folgende Tabelle gibt die sensorspezifische Zuordnung der Zähl- werte an. Variable Sensortyp JUMO digiLine JUMO ecoLine O-DO Zählwert 1 Anzahl CIP Zählwert 2 Anzahl SIP Zählwert 3...
Seite 76
Sensor 6 Binärwert 16 Die Variablen in der obigen Adresstabelle haben bei den unterschiedlichen erhältlichen Sensortypen un- terschiedliche Datenbelegungen. Die folgende Tabelle gibt die sensorspezifische Zuordnung der Binär- werte an. Variable Sensortyp JUMO digiLine JUMO ecoLine O-DO Binärwert 1 Sensoralarm pH Sensoralarm...
Sensor 5 Link-Status 2 = LinkActive (Grün) 1B45 6981 byte digitaler Sensor 6 Link-Status Näheres zum Link-Status digitaler Sensoren finden Sie in der Betriebsanleitung des JUMO AQUIS touch S und der jeweiligen JUMO digiLine-Elektronik (Typ 202705). Letzter Fehlercode Modbus-PDU- Datentyp Zugriff...