Erythrozyten mit verringerter
Plastizität
PLT-/MPV-Beschränkungen
Die Messung niedriger PLT-Werte kann durch die Zirkulation von Erythrozyten beeinflusst werden,
was zu fälschlich hohen Ergebnissen führen kann. Die Messung von hohen PLT-Werten kann durch
Koinzidenzeffekte (z. B. die Zählung von zwei Zellen als eine Zelle) beeinflusst werden, was zu
fälschlich niedrigen Ergebnissen führen kann. Diese Effekte werden durch separate Algorithmen
kompensiert, so dass Linearitätsbereiche erhalten werden, die den Spezifikationen entsprechen.
Beschränkung
Mikrozytose (kleine RBC,
MCV niedrig)
Agglutinierte Erythrozyten
Riesenthrombozyten
Chemotherapie
Hämolyse
ACD-Blut
RBC-Einschlüsse
© Boule Medical AB, August 2017. Artikelnr. 1504492_DE
Ein erhöhter MCV-Wert kann beobachtet werden, wenn die
Membran von Erythrozyten weniger starr (lyseresistent) ist. Dieser
Zustand, der jedoch durch eine Überwachung des Parameters
MCHC erkannt werden kann, kann zu einem fälschlich erhöhten
MCV-Ergebnis führen.
Beschreibung
Sehr kleine Erythrozyten können die PLT-Zählung übermäßig
erhöhen und den MPV-Wert beeinträchtigen. Dieser Effekt
wird durch die Verwendung eines variablen Grenzwertes
(d. h. Diskriminators) minimiert und spiegelt sich in den PLT- und
RBC-Histogrammen als überlappender PLT-/RBC-Bereich wider.
Agglutinierte Erythrozyten können Thrombozyten „binden" und
so einen fälschlich niedrigen PLT-Wert liefern und den MPV
beeinträchtigen. Das Vorliegen agglutinierter Erythrozyten lässt
sich anhand des MCHC-Parameters sowie durch die sorgfältige
Untersuchung des angefärbten Blutausstrichs erkennen.
Eine übermäßige Anzahl von Riesenthrombozyten kann zu einer
niedrigen PLT-Zählung führen, da die Zellen in den RBC-Bereich
fallen können.
Zytotoxische Medikamente und Immunsuppressiva können die
Fragilität der Zellen erhöhen, was zu niedrigen PLT-Werten führen
kann. Zur Bestimmung genauer Thrombozytenzählungen müssen
u. U. (manuelle) Referenzmethoden eingesetzt werden.
Hämolysierte Proben enthalten rotes Zellstroma, das zu einer
Erhöhung der Thrombozytenzählung führen kann.
Mit Acid-Citrate-Dextrose gegen Koagulation geschütztes Blut kann
Thrombozytenaggregate enthalten, die zu einer fälschlich niedrigen
Thrombozytenzählung führen.
Erythrozyteneinschlüsse können ebenfalls zu fälschlich erhöhten
Thrombozytenzählungen führen (z. B. Howell-Jolly-Körperchen,
siderotische und basophile Granula).
Anhang
Anhang B: Parameterbeschränkungen
Seite 113