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airwave Bi-boo Betriebshandbuch Seite 17

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Kurvenflug und Fliegen bei Thermik und turbulenten Verhältnissen
Der BI-BOO ist wendig und reagiert auf Steuerimpulse direkt und verzögerungsfrei.
Es lassen sich auch sehr gut flache Kurven mit minimalem Höhenverlust fliegen. Eine
kombinierte Steuertechnik
Gewichtsverlagerung und Zug der kurveninneren
Bremsleine
eignet sich in jeder Situation bestens, um Kurven zu fliegen, wobei der
Kurvenradius durch dosierten Steuerleinenzug bestimmt wird.
Es empfiehlt sich beim Thermikfliegen den vorgebremsten Gleitschirm durch Ziehen
der kurveninneren Steuerleine und Lösen der kurvenäußeren Steuerleine um etwa
die Hälfte des Weges, um den man die kurveninnere Bremsleine gezogen hat, zu
steuern (gegenläufige Bewegung mit den Steuerleinen).
Bei stärkerem, einseitigen Steuerleinenzug nimmt der BI-BOO eine deutliche
Seitenneigung ein und fliegt eine schnelle und steile Kurve, die zur Steilspirale
verlängert werden kann. Eine Steilspirale wird am einfachsten eingeleitet, indem auf
der Kurveninnenseite
zügig 50% Bremsausschlag gegeben wird und der
Bremsausschlag anschließend dosiert weiter vergrößert wird.
Die Schräglage
kontrolliert man durch dosiertes Ziehen bzw. Nachlassen der kurveninneren
Steuerleine. Es ist darauf zu achten, die Steilspirale mit genügend Bodenabstand zu
beenden, da es möglich ist, dass der BI-BOO die Steilspirale nicht sofort und
selbständig beendet. Ausgeleitet wird langsam, eventuell unterstützt man das
Ausleiten durch leichtes Gegenbremsen auf der Kurvenaußenseite.
Vorsicht: Zieht man eine Steuerleine zu abrupt und zu weit durch, dann kann die
Kappe trudeln (negativ drehen).
Beim Einleiten einer steilen Kurve ist die
kurvenäußere Bremsleine immer ganz zu lösen.
„Aktives Fliegen"
Aktives Fliegen heißt harmonisches Fliegen mit dem Gleitschirm. Dies bedeutet nicht
nur den Gleitschirm durch die Luft zu steuern, sondern das Feedback, das man von
seinem Gleitschirm erhält, zu spüren, speziell bei Thermik und in turbulenter Luft.
Wenn die Luft ruhig ist, kann das Feedback, das man von seinem Gleitschirm erhält,
sehr gering sein. Bei turbulenter Luft erhält man ständig Feedback vom Gleitschirm
und es ist erforderlich,
dass
der Pilot mit den Bremsen und durch
Gewichtsverlagerung reagiert. Gute Piloten reagieren instinktiv. Den Kontakt mit dem
Gleitschirm zu behalten durch Druck auf der Bremse ist unbedingt notwendig. Der
Pilot spürt dadurch ein Nachlassen des Staudrucks und ein Weichwerden der
Kappe. Dieses kündigt einen drohenden Einklapper
an. Reflexartiges, kurzes
Tiefersetzen der Bremsen hilft, um einen Einklapper zu vermeiden. Bei Einfliegen in
starke Thermik
oder bei zerissener Thermik
ist darauf zu achten, dass die
Gleitschirmkappe nicht hinter dem Piloten zurückbleibt und in einen dynamischen
Strömungsabriss gerät. Verhindert wird dies, indem man beim Einfliegen in den
Aufwindbereich
den
Steuerleinenzug
lockert,
um
etwas
Geschwindigkeit
aufzunehmen. Umgekehrt muss der Gleitschirm abgebremst werden, wenn die
Tragfläche durch Einfliegen in einen Abwindbereich oder Herausfliegen aus der
Thermik vor den Piloten kommt. Schneller zu fliegen (Feststelltrimmer offen) ist zum
Durchqueren von Abwindzonen und bei Gegenwind sinnvoll.
Der BI-BOO besitzt zwar konstruktionsbedingt schon sehr hohe Stabilität. Ein aktiver
Flugstil in turbulenter Luft, so wie oben beschrieben, trägt jedoch zusätzlich noch
einiges zur Sicherheit des Piloten und seines Passagiers bei, und ein Einklappen
und Deformieren der Kalotte kann weitgehend verhindert werden.

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