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Paratech P70 S Betriebshandbuch Seite 16

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"Aktives Fliegen"
In turbulenter Luft sollte der PARATECH P70 stets etwas angebremst geflogen
werden. Man erreicht dadurch eine Vergrösserung des Anstellwinkels und
mehr Stabilität der Kalotte. Gleichzeitig spürt der Pilot so über die Bremsen die
Kalotte und kann im Moment, wo der Bremszug auf einer Bremse nachlässt, die
Bremsen reflexartig, beidseitig kurz etwas tiefer setzen, um so einen drohen-
den Einklapper zu vermeiden.
Beim Einfliegen in starke Thermik oder bei zerissener Thermik ist darauf zu
achten, dass die Gleitschirmkappe nicht hinter dem Piloten zurückbleibt und in
einen dynamischen Strömungsabriss gerät. Verhindert wird dies, indem man
beim Einfliegen in den Aufwindbereich den Steuerleinenzug lockert, um etwas
Geschwindigkeit aufzunehmen.
Umgekehrt muss der Gleitschirm abgebremst werden, wenn die Tragfläche
durch Einfliegen in einen Abwindbereich oder Herausfliegen aus der Thermik
vor den Piloten kommt. Schneller zu fliegen (Beschleunigungssystem aktiviert)
ist zum Durchqueren von Abwindzonen und bei Gegenwind sinnvoll . Diese Art
der Flugtechnik nennt man "aktives Fliegen".
Der PARATECH P70 besitzt zwar konstruktionsbedingt schon sehr hohe Stabi-
lität, ein aktiver Flugstil in turbulenter Luft, so wie oben beschrieben, trägt je-
doch zusätzlich noch einiges zur Sicherheit des Piloten bei und ein Einklappen
und Deformieren der Kalotte kann weitgehend verhindert werden.
Beschleunigtes Fliegen
Das Fliegen mit dem integrierten Beschleunigungssystem sollte stets dosiert
erfolgen, d.h. je turbulenter die Bedingungen und je weniger Bodenabstand
vorhanden, desto weniger beschleunigen. Die beim Beschleunigen erreichbare
Geschwindigkeitszunahme ist beträchtlich und darf nicht unterschätzt werden.
Vorsicht: Es macht überhaupt keinen Sinn ja es ist sogar gefährlich gleichzei-
tig zu beschleunigen und zu bremsen. Aufgrund eines geringeren Anstellwin-
kels im beschleunigten Flug wird der vordere Teil des Flügels für Turbulenzen
empfindlicher. Durch gleichzeitiges Bremsen wird nun der Auftrieb in den hinte-
ren Teil des Flügels verlagert und der vordere Teil des Flügels unnötig entlas-
tet.
Bei turbulenzbedingtem Entlasten der beschleunigten Kappe dosiert aus dem
Beschleuniger gehen und erst nach vollständigem Beenden des beschleunig-
ten Fluges bei Bedarf mit der Bremse arbeiten.
Die Landung
Der PARATECH P70 ist einfach zu landen. Aus einem geraden Endanflug ge-
gen den Wind lässt man den Gleitschirm mit zunehmendem Anbremsen aus-
gleiten und richtet sich auf. Man zieht dann, wenn man mit den Füssen ca. 1m
vom Boden entfernt ist, die Steuerleinen voll durch, wobei der Körper in leichte
Vorlage geht. Bei starkem Gegenwind bremst man entsprechend schwächer.
Landungen aus Kurven heraus und schnelle Kurvenwechsel vor der Landung
sind wegen der damit verbundenen Pendelbewegungen zu vermeiden.
Achtung: Überschiessen lassen der Gleitschirmkappe, die dann gefüllt mit den
Eintrittsöffnungen voran auf den Boden auftrifft, kann Platzen der Zellwände
zur Folge haben (Papiertüteneffekt).

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Diese Anleitung auch für:

P70 mP70 l

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