führen alters- und krankheitsbedingte Veränderungen im Nervensystem zu Fehl-
funktionen der Blase. Die Dranginkontinenz ist häufig die Folge von Entzündungen
oder Verstopfungen im Bereich des Blasenauslasses, wie Prostatavergrößerung oder
Harnröhrenverengung.
Stuhlinkontinenz ist eine Funktionsstörung des Schließmuskels, die dazu führt, dass
eine kontrollierte Freigabe des Darminhaltes nicht mehr möglich ist. Stuhlinkonti-
nenz ist häufig eine Folge von Prostata Operationen, kann aber auch durch einen
langjährigen Missbrauch von Abführmitteln, einen Krebsbefall des Darmes oder
unbehandelte Hämorrhoidenleiden hervorgerufen werden.
4. Aus was setzt sich die TENS-Behandlung zusammen?
4.1. Impulsbreite
Die Impulsbreite gibt an, wie lange ein einzelner Impuls dauert. Durch ein Variie-
ren von Intensität und Impulsbreite ist es möglich, verschiedene Nervengruppen zu
stimulieren. Unterschiedliche Impulsbreiteneinstellungen sind also je nach Behand-
lungsart und -gebiet durchaus empfehlenswert.
Die Einstellung der Impulsbreite entnehmen Sie bitte dem Kapitel 6.2.2.
4.2. Impulsfrequenz
Die Impulsfrequenz gibt in Hertz (Hz) an, in welchen zeitlichen Abständen elek-
trische Impulse an die Elektroden und somit an die Haut abgegeben werden. Bei der
Wahl der richtigen Impulsfrequenz ist die Art der Elektrodenplatzierung zu berück-
sichtigen.
Im Falle einer Stimulation im Schmerzgebiet, bzw. in der Nähe des Schmerzge-
biets ist eine höhere Schmerzfrequenz (ab 80 Hz) sinnvoll, bei der Sie die einzelnen
Impulse nicht mehr unterscheiden können, sondern die Anwendung als ein gleich-
bleibendes Kribbeln empfinden. Im Falle einer Stimulation so genannter Trigger-
punkte (Punkte in der Muskulatur, die besonders sensibel reagieren) oder Akupunk-
turpunkte empfiehlt sich eine Impulsfrequenz von weniger als 10 Hz, bei der es Ihnen
möglich sein sollte, leichte Einzelimpulse wahrzunehmen. Bei einer Kombination
dieser beiden Methoden werden höhere Impulsfrequenzen empfohlen. Auch Abwei-
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