2.1. Wie funktioniert ein EMS Gerät
EMS wird angewandt, um die Blutzirkulation zu erhöhen. Es lockert feste und
verkrampfte Fasern, stimuliert das Muskelwachstum und reduziert die Steifheit in
den Muskelverbindungen. EMS Geräte senden angenehme Impulse durch die Haut,
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die die Nerven im Behandlungsgebiet stimulieren. Wenn der Muskel das Signal
empfängt, zieht er sich, genau wie bei einem vom Gehirn entsandten Signal, zusam-
men. Während die Signalstärke ansteigt, bewegt sich der Muskel wie während einer
körperlichen Übung. Wenn der Impuls aufhört, entspannt sich der Muskel und der
Kreislauf beginnt von neuem (Stimulierung, Zusammenziehen und Entspannung).
3. Harn- bzw. Stuhlinkontinenz
Inkontinenz ist keine Frage des Alters. Immerhin ca. 5 % der 20- bis 60-jährigen
Frauen leiden unter dieser Funktionsstörung der Blase bzw. des Darmes, bei den
über 60-jährigen sind es nahezu 15 %. Frauen sind aufgrund der weiblichen Anato-
mie wesentlich häufiger betroffen als Männer – ca. 80 % der unter Inkontinenz
leidenden Patienten sind weiblich.
In der Medizin wird unter folgenden Formen der Inkontinenz unterschieden:
• Belastungs- bzw. Stressinkontinenz
• Dranginkontinenz
• Gemischte Stress- und Dranginkontinenz
• Stuhlinkontinenz
Am bekanntesten ist wohl die Belastungs- bzw. Stressinkontinenz. Bereits alltäg-
liche Belastungen, wie z. B. Husten, Niesen, Treppensteigen oder Sport führen hier
zum unbeabsichtigten Urinabgang. Die Gründe der Belastungs- bzw. Stressinkonti-
nenz sind vielfältig: Nervenverletzungen oder – erkrankungen nach Geburten, Infek-
tionen aber auch eine schwache Beckenbodenmuskulatur können eine Stressinkon-
tinenz auslösen.
Unter Dranginkontinenz versteht man den unkontrollierten Verlust von Urin, verbun-
den mit teils starkem, bis schmerzendem Harndrang. Im Unterschied zur Belas-
tungs- bzw. Stressinkontinenz ist der Schließmuskel meist voll funktionsfähig. Oft
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