10.4 Leitungsführung, Schirmung und Maßnahmen gegen Störspannung
Gegenstand dieses Kapitels ist die Leitungsführung bei Bus-, Signal- und Versorgungsleitungen mit dem
Ziel, einen EMV-gerechten Aufbau Ihrer Anlage sicherzustellen.
10.4.1 Allgemeines zur Leitungsführung
- innerhalb und außerhalb von Schränken
Für eine EMV-gerechte Führung der Leitungen ist es zweckmässig, die Leitungen in folgende
Leitungsgruppen einzuteilen und diese Gruppen getrennt zu verlegen.
Gruppe A:
• geschirmte Bus- und Datenleitungen z. B. für
• geschirmte Analogleitungen
• ungeschirmte Leitungen für Gleichspannungen 60V
• ungeschirmte Leitungen für Wechselspannung 25V
• Koaxialleitungen für Monitore
Gruppe B:
• ungeschirmte Leitungen für Gleichspannungen 60V und 400V
• ungeschirmte Leitungen für Wechselspannung 24V und 400V
Gruppe C: • ungeschirmte Leitungen für Gleichspannungen > 400V
Anhand der folgenden Tabelle können Sie durch die Kombination der einzelnen Gruppen die
Bedingungen für das Verlegen der Leitungsgruppen ablesen.
Gruppe A
Gruppe A
1
Gruppe B
2
Gruppe C
3
Tabelle: Leitungsverlegevorschriften in Abhängigkeit der Kombination von Leitungsgruppen:
1) Leitungen können in gemeinsamen Bündeln oder Kabelkanälen verlegt werden.
2) Leitungen sind in getrennten Bündeln oder Kabelkanälen (ohne Mindestabstand) zu verlegen.
3)
Leitungen sind innerhalb von Schränken in getrennten Bündeln oder Kabelkanälen und ausserhalb
von Schränken aber inner-halb von Gebäuden auf getrennten Kabelbahnen mit mindestens 10 cm
Abstand zu verlegen.
10.4.2 Schirmung von Leitungen
Das Schirmen ist eine Maßnahme zur Schwächung (Dämpfung) von magnetischen, elektrischen oder
elektromagnetischen Störfeldern.
Störströme auf Kabelschirmen werden über die mit dem Gehäuse leitend verbundene Schirmschiene, zur
Erde abgeleitet. Damit diese Störströme nicht selbst zu einer Störquelle werden, ist eine impedanzarme
Verbindung zum Schutzleiter besonders wichtig.
Verwenden Sie möglichst nur Leitungen mit Schirmgeflecht. Die Deckungsdichte des Schirmes sollte
mehr als 80% betragen. Vermeiden Sie Leitungen mit Folienschirm, da die Folie durch Zug- und
Druckbelastung bei der Befestigung sehr leicht beschädigt werden kann, die Folge ist eine Verminderung
der Schirmwirkung.
In der Regel sollten Sie die Schirme von Leitungen immer beidseitig auflegen. Nur durch den beidseitigen
Anschluss der Schirme erreichen Sie eine gute Störunterdrückung im höheren Frequenzbereich.
Nur im Ausnahmefall kann der Schirm auch einseitig aufgelegt werden. Dann erreichen Sie jedoch nur
eine Dämpfung der niedrigeren Frequenzen. Eine einseitige Schirmanbindung kann günstiger sein, wenn,
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Datum: 2010-11-26