Betriebsanleitung
Elektrotriebwagen DRG (Rübezahl)
Bereits vor dem Ersten Weltkrieg plante man in Preußen die Elektrifizierung
einiger schlesischer Gebirgsstrecken, darunter auch der sogenannten
"Zackenbahn" (nach dem Fluss Zacken) HirschbergPolaun. Bei einer
Bewährung der noch jungen Traktionsart versprach man sich aufgrund
der schwierigen topographischen Verhältnisse erhebliche Einsparungen
und eine günstigere Betriebsführung. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges
verhinderte aber einen schnellen Abschluss der Arbeiten und so kam es
erst 1923 zur durchgehenden Betriebsaufnahme. Da die Betriebsführung
mit lokbespannten Zügen aufgrund des wechselnden Verkehrsaufkom-
mens sehr umständlich war, kamen früh Überlegungen auf den Betrieb
mit Triebwagen durchzuführen. Die gute Eignung der ursprünglich für den
Berliner Vorortverkehr beschafften ET 88, die zwischen Nieder Salzbrunn
und Halbstadt verkehrten, bewogen die DRG weitere vierachsige elekt-
rische Triebwagen zu beschaffen. 1927 lieferten die WUMAG in Görlitz
in Zusammenarbeit mit LHW Breslau und den SSWWerken insgesamt
11 Triebwagen, die zu dem Symbol der elektrischen Zugförderung in
Schlesien werden sollten. Die markanten Fahrzeuge mit den offenen Ein-
stiegsbühnen und MaximumDrehgestellen wurden von der Bevölkerung
"Rübezahl" getauft, ein Name der eigentlich einen launischen Berggeist
des Riesengebirges bezeichnet. Die anfänglich grün lackierten und als
"Breslau 511 521" bezeichneten Triebwagen wurden immer paarweise
mit bis zu acht leichten Einheitsnebenbahnwagen als Beiwagen einge-
setzt. Zwischen Josephinenhütte und Grünthal verkehrte dann wegen des
geringen Bedarfs ein Triebwagen solo. Der größte Ansturm an Reisenden
war immer an Wochenenden mit schönem Wetter und zur Wintersportzeit.
Hier verkehrten dann bis zu drei Triebwagen mit zwölf Beiwagen. Anfang
der 30erJahre erhielten die Triebwagen dann die neue Bezeichnung elt
1011 1019 und den zweifarbigen Triebwagenanstrich.
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