1.1.2 Überhänge und Brücken
Da im FFF Verfahren jeder Layer auf den darunter liegenden Layer aufgetragen wird, stellen
Überhänge und Überbrückungen eine besondere Herausforderung dar. Die Randbereiche
(Perimeter) von Überhängen, die sich je Layer um mehr als einen Druckspitzendurchmesser
über den Perimeter des vorherigen Layers hinauswagen, haben immanent keinen Unterbau,
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auf dem sie abgelegt werden können. Hierzu kann beim Generieren der G-Code
Dateien
eine Option der Slicer Software aktiviert werden, die unter den Überhängen einen relativ
losen (und später leicht entfernbaren) Verbund von Füll- und Stützmaterial ablegt.
Die Überbrückung von Leerräumen erfolgt mir reduzierter Geschwindigkeit und etwas
geringerem Filamentausstoß. Dadurch spannt sich die zunächst noch warme und erweichte
Überbrückung bei der Abkühlung etwas. Je nach Material sind Überbrückungen von über 5
cm qualitativ hochwertig möglich.
1.1.3 Oozing
Als Oozing bezeichnet an den ungewollten Filamentausstoß auf Verfahrwegen, die nicht
gedruckt werden sollen. Dadurch entstehen dünne Fäden zwischen eigentlich getrennten
Objekten und Teilen. Grundsätzlich lassen sich diese Fäden recht einfach entfernen, da sie
keinen festen Verbund aufweisen.
Oozing, überschüssiges Material zwischen Außenflächen
Der Effekt des Oozing kann durch Absenkung der Extrusionstemperatur und Erhöhung der
Retraktion (Rückziehen des Filamentes bei solchen Verfahrwegen) verringert werden. Diese
Einstellungen erfordern ggf. mehrere Versuche und müssen dann nach Wechsel der
Filamentsorte evtl. wiederholt werden. Zu starke Retraktion kann dazu führen, dass
dünnwandige Teile Löcher bekommen, weil in allen Layern jeweils eine kleine
Filamentmenge (immer an der selben Stelle) fehlt.
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G-Code ( siehe http://reprap.org/wiki/G-code,) enthält die Steueranweisungen (z.B. Verfahrwege,
Temperaturangaben, Filamentausstoß) für ihren 3D-Drucker. Mittels G-Code können auch
Konfigurationswerte im 3D-Drucker gespeichert werden.
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