Grundlagen und Montage
Aufbaurichtlinien
Grundregeln zur Sicher-
stellung der EMV
Schirmung von Leitungen
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Häufig genügt zur Sicherstellung der EMV das Einhalten einiger elementarer Regeln.
Beachten Sie beim Aufbau der Steuerung deshalb die folgenden Grundregeln.
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Achten Sie bei der Montage Ihrer Komponenten auf eine gut ausgeführte flächenhafte
Massung der inaktiven Metallteile.
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Stellen Sie eine zentrale Verbindung zwischen der Masse und dem Erde/Schutz-
leitersystem her.
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Verbinden Sie alle inaktiven Metallteile großflächig und impedanzarm.
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Verwenden Sie nach Möglichkeit keine Aluminiumteile. Aluminium oxidiert leicht
und ist für die Massung deshalb weniger gut geeignet.
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Achten Sie bei der Verdrahtung auf eine ordnungsgemäße Leitungsführung.
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Teilen Sie die Verkabelung in Leitungsgruppen ein. (Starkstrom, Stromversor-
gungs-, Signal- und Datenleitungen).
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Verlegen Sie Starkstromleitungen und Signal- bzw. Datenleitungen immer in
getrennten Kanälen oder Bündeln.
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Führen Sie Signal- und Datenleitungen möglichst eng an Masseflächen (z.B.
Tragholme, Metallschienen, Schrankbleche).
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Achten Sie auf die einwandfreie Befestigung der Leitungsschirme.
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Datenleitungen sind geschirmt zu verlegen.
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Analogleitungen sind geschirmt zu verlegen. Bei der Übertragung von Signalen
mit kleinen Amplituden kann das einseitige Auflegen des Schirms vorteilhaft sein.
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Legen Sie die Leitungsschirme direkt nach dem Schrankeintritt großflächig auf
eine Schirm-/Schutzleiterschiene auf, und befestigen Sie die Schirme mit Kabel-
schellen.
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Achten Sie darauf, dass die Schirm-/Schutzleiterschiene impedanzarm mit dem
Schrank verbunden ist.
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Verwenden Sie für geschirmte Datenleitungen metallische oder metallisierte
Steckergehäuse.
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Setzen Sie in besonderen Anwendungsfällen spezielle EMV-Maßnahmen ein.
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Erwägen Sie bei Induktivitäten den Einsatz von Löschgliedern.
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Beachten Sie, dass bei Einsatz von Leuchtstofflampen sich diese negativ auf Sig-
nalleitungen auswirken können.
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Schaffen Sie ein einheitliches Bezugspotenzial und erden Sie nach Möglichkeit alle
elektrischen Betriebsmittel.
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Achten Sie auf den gezielten Einsatz der Erdungsmaßnahmen. Das Erden der
Steuerung dient als Schutz- und Funktionsmaßnahme.
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Verbinden Sie Anlagenteile und Schränke mit Ihrer SPS sternförmig mit dem
Erde/Schutzleitersystem. Sie vermeiden so die Bildung von Erdschleifen.
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Verlegen Sie bei Potenzialdifferenzen zwischen Anlagenteilen und Schränken
ausreichend dimensionierte Potenzialausgleichsleitungen.
Elektrische, magnetische oder elektromagnetische Störfelder werden durch eine Schir-
mung geschwächt; man spricht hier von einer Dämpfung. Über die mit dem Gehäuse lei-
tend verbundene Schirmschiene werden Störströme auf Kabelschirme zur Erde hin abge-
leitet. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Verbindung zum Schutzleiter impedanzarm
ist, da sonst die Störströme selbst zur Störquelle werden.
Bei der Schirmung von Leitungen ist folgendes zu beachten:
Verwenden Sie möglichst nur Leitungen mit Schirmgeflecht.
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Die Deckungsdichte des Schirmes sollte mehr als 80% betragen.
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In der Regel sollten Sie die Schirme von Leitungen immer beidseitig auflegen. Nur
durch den beidseitigen Anschluss der Schirme erreichen Sie eine gute Störunterdrü-
ckung im höheren Frequenzbereich. Nur im Ausnahmefall kann der Schirm auch ein-
seitig aufgelegt werden. Dann erreichen Sie jedoch nur eine Dämpfung der niedrigen
Frequenzen. Eine einseitige Schirmanbindung kann günstiger sein, wenn:
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die Verlegung einer Potenzialausgleichsleitung nicht durchgeführt werden kann.
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Analogsignale (einige mV bzw. μA) übertragen werden.
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Folienschirme (statische Schirme) verwendet werden.
VIPA System SLIO
HB300 | CPU | 014-CEF0R01 | de | 17-15