Es wird empfohlen, nach Abschluss der Montagearbeiten eine visuelle Abnahme mit Protokoll zu
erstellen. Wenn immer möglich, sollte mittels geeignetem Bus-Analyse-Werkzeug die Qualität des
Netzwerks festgestellt werden: keine doppelten IP-Adressen, keine Reflexionen, keine Telegramm-
Wiederholungen etc.
Um einen sicheren und störungsfreien Betrieb zu gewährleisten, sind die
-
-
-
-
-
zu beachten!
Insbesondere ist die EMV-Richtlinie in der gültigen Fassung zu beachten!
3.2 PROFINET IO Übertragungstechnik, Kabelspezifikation
Die sicherheitsgerichtete PROFIsafe-Kommunikation, wie auch die PROFINET-Kommunikation, wird
über das gemeinsam genutzte Netzwerk übertragen.
PROFINET unterstützt Linien-, Baum- oder Sternstrukturen. Die bei den Feldbussen eingesetzte Bus-
oder Linienstruktur wird damit auch für Ethernet verfügbar. Dies ist besonders praktisch bei der
Anlagenverdrahtung, da eine Kombination aus Linie und Stichleitungen möglich ist. Da die Mess-
Systeme bereits über einen integrierten Switch verfügen, lässt sich die Linien-Topologie auf einfache
Weise realisieren.
Es sind ausschließlich Kabel und Steckverbinder zu verwenden, für die der Hersteller eine PROFINET
Herstellererklärung abgegeben hat. Der Leitungstyp A/B/C, die mechanischen und chemischen
Eigenschaften, sowie die Ausführungsform des PROFINET-Kabels, sind entsprechend der
Automatisierungsaufgabe festzulegen. Die Kabel sind ausgelegt für Bitraten von bis zu 100 MBit/s. Da
das Mess-System die „Auto-Crossover-Funktion" unterstützt, können sowohl gekreuzte als auch
ungekreuzte Kabel verwendet werden. Die Übertragungsgeschwindigkeit wird vom Mess-System
automatisch erkannt und muss nicht durch Schalter eingestellt werden.
Eine Bus-Adressierung über Schalter wie beim PROFIBUS-DP ist ebenfalls nicht notwendig, diese
wird automatisch durch die Adressierungsmöglichkeiten des PROFINET-Controllers vorgenommen,
jedoch muss die PROFIsafe-Zieladresse „F_Dest_Add" eingestellt werden, siehe Seite 21.
Die Kabellänge einschließlich Patchkabel bei Kupferverkabelung zwischen zwei Teilnehmern ist für
eine Strecke bis max. 100 m ausgelegt. Diese Übertragungsstrecke ist als PROFINET-End-to-end-link
definiert. Innerhalb eines End-to-end-links ist die Anzahl der lösbaren Verbindungen auf sechs
Steckverbinderpaare (Stecker/Buchse) begrenzt. Werden mehr als sechs Steckverbinderpaare
benötigt, müssen für die gesamte Übertragungsstrecke die maximal zulässigen Dämpfungswerte
(Channel Class-D Werte) eingehalten werden.
Bei IRT-Kommunikation wird die Topologie in einer Verschaltungstabelle projektiert.
Dadurch muss auf richtigen Anschluss der Ports 1 und 2 geachtet werden.
Bei RT-Kommunikation ist dies nicht der Fall, es kann frei verkabelt werden.
Printed in the Federal Republic of Germany
10.07.2023
PROFINET Planungsrichtlinie, PNO Bestell-Nr.: 8.061
PROFINET Montagerichtlinie, PNO Bestell-Nr.: 8.071
PROFINET Inbetriebnahmerichtlinie, PNO Bestell-Nr.: 8.081
PROFIsafe „Environmental Requirements", PNO Bestell-Nr.: 2.232
und die darin referenzierten Normen und PNO Dokumente
TR-ECE-BA-D-0139 v15
TR-Electronic GmbH 2019, All Rights Reserved
Seite 19 von 162