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Einsatz Von Frostschutzmittel In Kesseln - Viessmann Vitoplex 200 SX2A Serviceanleitung Für Die Fachkraft

Öl-/gas-heizkessel
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Inhaltsverzeichnis

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Anforderungen an die Wasserbeschaffenheit
Bei einer korrosionstechnisch geschlossenen Warm-
wasser-Heizungsanlage, bei der die vorgenannten
Punkte berücksichtigt wurden, sind zusätzliche Korro-
sionsschutzmaßnahmen nicht erforderlich. Falls
jedoch die Gefahr des Sauerstoffeinbruchs besteht,
sind zusätzliche Schutzmaßnahmen durchzuführen,
z. B. durch Zugeben von Sauerstoffbindemittel Natri-
umsulfit (5 - 10 mg/Liter im Überschuss). Der pH-Wert
des Heizwassers soll 9 - 10,5 betragen.
Falls Bauteile aus Aluminium vorhanden sind, gelten
davon abweichende Bedingungen.

Einsatz von Frostschutzmittel in Kesseln

Viessmann Kessel sind für Wasser als Wärmeträger
konstruiert und gebaut. Um die Kesselanlagen vor
Frost zu schützen, kann es erforderlich sein, das Kes-
sel- oder Kreislaufwasser mit Frostschutzmittel zu ver-
sehen.
Hierbei ist u.a. Folgendes zu beachten:
Grundsätzlich sind die Vorgaben des Frostschutzmit-
telherstellers zu beachten.
Die Eigenschaften von Frostschutzmitteln und Was-
ser unterscheiden sich ganz erheblich.
Die Temperaturstabilität des Frostschutzmittels muss
für den Einsatzfall ausreichen.
Die Verträglichkeit mit Dichtungswerkstoffen ist zu
überprüfen. Falls andere Dichtungswerkstoffe zum
Einsatz kommen, ist dies ist bei der Auslegung der
Anlage zu berücksichtigen.
Speziell für Heizungsanlagen entwickelte Frost-
schutzmittel enthalten neben Glykol noch Inhibitoren
und Puffersubstanzen als Korrosionsschutz. In
jedem Fall müssen beim Einsatz von Frostschutzmit-
teln die Angaben des Herstellers bezüglich der mini-
malen und maximalen Konzentrationen beachtet
werden.
Die vorgeschriebene Mindestkonzentration, in
Abhängigkeit von der erforderlichen Frostschutztem-
peratur, darf nicht unterschritten werden. Der pH-
Wert und der Frostschutz (Dichtemessung) sind
regelmäßig nach Angabe des Herstellers, mindes-
tens jährlich, zu überprüfen und zu korrigieren.
Der Einfluss von Frostschutzmitteln auf Anlagenteile,
die nicht zum Heizkessel gehören, wie Pumpen,
elektrisch und pneumatisch angetriebene Armaturen,
Ventile, Dichtungen usw. muss mit den Lieferanten
dieser Bauteile geklärt werden.
Die mit Frostschutzmittel befüllte Anlage muss ent-
sprechend gekennzeichnet werden.
Falls ein Heizkesselsystem auf Betrieb ohne Frost-
schutzmittel umgestellt wird, ist die Anlage so zu
spülen, dass das Frostschutzmittel vollständig ent-
fernt wird.
Die Beschaffenheit des Kessel- und Speisewassers
muss den Anforderungen der Richtlinie VDI 2035
entsprechen.
(Fortsetzung)
Falls Chemikalien zum Korrosionsschutz eingesetzt
werden, empfehlen wir, sich die Unbedenklichkeit der
Zusätze gegenüber den Kesselwerkstoffen und den
Werkstoffen der anderen Bauteile der Heizungsanlage
vom Hersteller der Chemikalien bescheinigen zu las-
sen. Wir empfehlen, sich bei Fragen der Wasseraufbe-
reitung an entsprechende Fachbetriebe zu wenden.
Weitere detaillierte Angaben sind in der Richtlinie
VDI 2035-2 und EN 14868 zu finden.
Die Anlagen müssen als geschlossene Systeme
ausgeführt werden, da die Inhibitoren des Frost-
schutzmittels durch Zutritt von Luftsauerstoff schnell
abnehmen.
Membran-Druckausgleichsgefäße müssen der
DIN 4807 entsprechen.
Lötverbindungen sind vorzugsweise mit Ag- oder Cu-
Hartlot auszuführen. Falls beim Weichlöten chlorid-
haltige Flussmittel verwendet werden, müssen deren
Rückstände im Kreislaufsystem durch gründliches
Spülen entfernt werden. Erhöhte Chloridgehalte im
Wärmeträger können Korrosionsschäden verursa-
chen.
Als flexible Verbindungselemente sind nur sauer-
stoffdiffusionsarme Schläuche oder Metallschläuche
zu verwenden.
Die Anlagen dürfen nicht mit primärseitig verzinkten
Wärmetauschern, Behältern oder Rohren versehen
werden, da Zink von Glykol-/Wassergemischen
abgelöst werden kann.
Es muss sichergestellt werden, dass es zwischen
Anlagenteilen, die mit Frostschutzmittel in Kontakt
stehen, keine elektrischen Potentialunterschiede
gibt, um einer Korrosionsgefahr vorzubeugen.
Alle Leitungen müssen so verlegt werden, dass
keine Zirkulationsstörungen durch Gaspolster oder
Ablagerungen auftreten können.
Das Wasserkreislaufsystem muss bis zur höchsten
Stelle dauernd mit der Wärmeträgerflüssigkeit gefüllt
sein.
Nach dem Befüllen ist darauf zu achten, dass sich in
der Anlage keine Luftpolster mehr befinden. Gas-
polster bauen bei Temperaturabsenkung Unterdruck
auf, durch den Luft ins System eingesaugt werden
kann.
Wasserbeschaffenheit
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