die Zeitlinie sichtbar, wird am INTENS.-Knopf eine mittle
re Helligkeit und am Knopf FOCUS die maximale Schärfe
eingestellt. Dabei sollte sich der Eingangskopplung-
Schiebeschalter DC-AC-GD für CH.I in Stellung GD
(ground = Masse) befinden. Der Eingang des Vertikalver
stärkers ist dann kurzgeschlossen. Damit ist sicherge
stellt, daß keine Störspannungen von außen die Fokus
sierung beeinflussen können. Eventuell am Y-Eingang
anliegende Signalspannungen werden in Stellung GD
nicht kurzgeschlossen.
Zur Schonung der Strahlrohre sollte immer nur mit jener
Helligkeit gearbeitet werden, die Meßaufgabe und Umge
bungsbeleuchtung gerade erfordern. Besondere Vor
sicht ist bei stehehdem punktförmigen Strahl geboten.
Zu hell eingestellt, kann dieser die Leuchtschicht der
Röhre beschädigen. Ferner schadet es der Kathode der
Strahlrohre, wenn das Oszilloskop oft kurz hintereinander
aus- und eingeschaltet wird.
Trotz Mumetall-Abschirmung der Bildröhre lassen sich
erdmagnetische Einwirkungen auf die horizontale
Strahllage nicht ganz vermeiden. Das ist abhängig von
der Aufstellrichtung des Oszilloskops am Arbeitsplatz.
Dann verläuft die horizontale Strahllinie in Schirmmitte
nicht exakt parallel zu den Rasterlinien. Die Korrektur
weniger Winkelgrade ist an einem Potentiometer hin
ter der m it TR bezeichneten Öffnung m it einem kleinen
Schraubenzieher möglich.
Korrektur der DC-Balance
Nach einer gewissen Benutzungszeit ist es möglich, daß
sich die thermischen Eigenschaften der Doppel-FETs in
den Eingängen der beiden Vertikalverstärker etwas ver
ändert haben. Oft verschiebt sich dabei auch die DC-
Balance des Verstärkers. Dies erkennt man daran, daß
sich beim Durchdrehen des Feinstellers (kleiner Knopf
mit roter Pfeilkappe) am CH.I bzw. CH.II Eingangsteiler
die Strahllage merklich ändert. Wenn das Gerät die nor
male Betriebstemperatur besitzt bzw. mind. 20 Minuten
in Betrieb gewesen ist, sind Änderungen unter 1 mm
nicht korrekturbedürftig. Größere Abweichungen werden
mit Hilfe eines kleinen Schraubenziehers mit einer Klin
genbreite von ca. 3mm korrigiert. Die Öffnungen hierzu
befinden sich auf der Unterseite des Gehäusemantels
(ca. 10cm von der Gehäuse-Vorderkante, ungefähr in
Flucht mit dem Teilerschalter für Kanal I und II; Eintauch
tiefe ca. 20mm). Die Klingenaufnahme der Balance-'
Einstellung hat Trichterform und Kreuzschlitz, so daß die
Einführung des Schraubenziehers problemlos ist. Wäh
rend der Korrektur (Ablenkkoeffizient 5mV/cm; Ein
gangskopplung auf GD) wird der Feinstellknopf ständig
hin und her gedreht. Sobald sich dabei die vertikale
Strahllage nicht mehr ändert, ist die DC-Balance richtig
eingestellt.
Art der Signalspannung
Mit dem HM203 können praktisch alle sich periodisch
wiederholende Signalarten oszilloskopiert werden, deren
Frequenzspektrum unterhalb 20MHz liegt. Die Darstel
lung einfacher elektrischer Vorgänge, wie sinusförmige
HF- und NF-Signale oder netzfrequente Brummspannun
gen, ist in jeder Hinsicht problemlos. Bei der Aufzeich
nung rechteck- oder impulsartiger Signalspannungen ist
zu beachten, daß auch deren Oberwellenanteile über
tragen werden müssen. Die Folgefrequenz des Signals
muß deshalb wesentlich kleiner sein als die obere Grenz
frequenz des Vertikalverstärkers. Eine genauere Auswer
tung solcher Signale mit dem HM203 ist deshalb nur bis
ca. 2MHz Folgefrequenz möglich. Schwieriger ist das
Oszilloskopieren von Signalgemischen, besonders dann,
wenn darin keine mit der Folgefrequenz ständig wieder
kehrende höheren Pegelwerte enthalten sind, auf die ge
triggert werden kann. Dies istz. B. bei Burst-Signalen der
Fall. Um auch dann ein gut getriggertes Bild zu erhalten,
ist u. U. die Zuhilfenahme des Zeit-Feinstellers erforder
lich. Fernseh-Video-Signale sind relativ leicht triggerbar.
Allerdings muß bei Aufzeichnungen mit Bildfrequenz der
TRIGGER SELECTOR-Schalter in Stellung LF stehen.
Dann werden die schnelleren Zeilenimpulse durch ein
Tiefpaß-Filter so weit abgeschwächt, daß bei entspre
chender Pegeleinstellung leicht auf die vordere oder hin
tere Flanke des Bildimpulses getriggert werden kann.
Für wahlweisen Betrieb als Wechsel- oder Gleichspan
nungsverstärker hat der Vertikalverstärker-Eingang einen
DC/AC-Schalter (DC = direct current; AC = alternating
current). Mit Gleichstromkopplung DC sollte nur bei vor
geschaltetem Tastteiler oder bei sehr niedrigen Frequen
zen gearbeitet werden, oder wenn die Erfassung des
Gleichspannungsanteils der Signalspannung unbedingt
erforderlich ist.
Bei der Aufzeichnung sehr niederfrequenter Impulse kön
nen bei AC-Wechselstromkopplung des Vertikalverstär
kers störende Dachschrägen auftreten. In diesem Fall ist,
wenn die Signalspannung nicht mit einem hohen Gleich
spannungspegel überlagert ist, die DC-Kopplung vorzu
ziehen. Andernfalls muß vor den Eingang des auf DC-
Kopplung geschalteten Meßverstärkers ein entsprechend
großer Kondensator geschaltet werden. Dieser muß, vor
allem bei Messungen an Hochspannungen, eine genü
gend große Spannungsfestigkeit besitzen. DC-Kopplung
ist auch für die Darstellung von Logik- und Impuls-
Signalen zu empfehlen, besonders dann, wenn sich da
bei das Tastverhältnis ständig ändert. Andernfalls wird
sich das Bild bei jeder Änderung auf- oder abwärts bewe
gen. Reine Gleichspannungen können nur mit DC-
Kopplung gemessen werden.
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