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ABB SPAC 531 C Betriebsanleitung Und Technische Beschreibungen Seite 32

Abzweigschutz- und steuereinheit
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Das Signal, welches die Überstromrelais- bzw.
Erdschlußrichtungsrelais-Baugruppe bei der de-
finitiven Auslösung des Leistungsschalters (Kon-
takt X1/6-7 bzw. X2/1-2-3) liefert, ist durch die
Relaiselektronik um ca. 40 ms verzögert. Wenn
die Überstromrelais-Baugruppe den Wiederein-
schaltzyklus anregt, muß man die Anregever-
zögerung des Wiedereinschaltzyklus um 50 ms
kürzer als die Auslösezeit t> der Überstromrelais-
Baugruppe einstellen, damit kein unerwünschter
Befehl über den Kontakt X1/6-7 geht, wenn der
Wiedereinschaltzyklus anläuft. Danach ist das
Melderelais blockiert, wenn ein Wiedereinschalt-
zyklus startet. Dieses Verhalten ist in Abb.13a
dargestellt. Wenn die Erdschlußrichtungsrelais-
Baugruppe einen Wiedereinschaltzyklus anregt,
ist die Anregeverzögerung der Wiedereinschalt-
funktion um etwa 150 ms kürzer als die Auslöse-
zeit t> der Erdschlußrichtungsrelais-Baugruppe
einzustellen.
Bei einem oben beschriebenen Verlauf bleibt
genug Zeit für das Aufleuchten der roten LED-
Anzeigen der Überstrom- und der Erdschluß-
richtungsrelais-Baugruppe und auch die Aus-
lösemeldung über den SPA-Bus, obwohl kein
Melderelaiskontakt schließt. Um das Aufleuch-
ten der roten LED-Anzeigen und auch die Aus-
lösemeldung über den SPA-Bus zu verhindern,
ist die Anregeverzögerungszeit der Wiederein-
schaltfunktion so einzustellen, daß sie um 100 ms
+ Leistungsschalter-Eigenzeit t
Auslösezeit t> der Überstromrelais-Baugruppe
ist. Abb.13b zeigt dieses Verhalten.
Im gleichen Sinn ist die Anregeverzögerung der
Wiedereinschaltfunktion um 200 ms + Leis-
tungsschalter-Eigenzeit t
cb
zeit t> der Erdschlußrichtungsrelais-Baugruppe
einzustellen.
Die Anregeverzögerung der Wiedereinschalt-
automatik kann auch zur Zeitstaffelung dienen,
wenn der Abgang mit einem oder mehreren
Abzweigschaltern ausgestattet ist. Man stellt die
Anregeverzögerung für den gesamten Abgang so
hoch ein, daß die Schutzeinrichtungen der nach-
geordneten Leistungsschalter genügend Zeit zum
Ansprechen und Öffnen der Leistungsschalter
des fehlerbehafteten Abganges haben. Die Staffe-
lung der Auslösezeiten der Schutzeinrichtungen
der Abzweigschalter ermöglicht die Eingrenzung
des fehlerbehafteten Abganges auf der Grundlage
der Anlaufzeiten der Relais im Umspannwerk.
Die Wiedereinschaltfunktion der Steuerbau-
gruppe gestattet fünf aufeinanderfolgende Schnell-
Wiedereinschaltungen und/oder verzögerte
Wiedereinschaltungen. Die Pausenzeit jedes ein-
zelnen Wiedereinschaltzyklus läßt sich im Be-
reich von 0,2...300 s mit einer Schrittweite von
0,1 s einstellen. Wenn spannungsgesteuerte
Streckentrenner verwendet werden, kann man
mit der WE-Automatik den fehlerbehafteten
Leitungsabschnitt eingrenzen. Der erste
Streckentrenner öffnet während des ersten
Wiedereinschaltzyklus, der zweite während des
zweiten Wiedereinschaltzyklus usw. Sollte der
Fehler nach der letzten verzögerten Wiederein-
schaltung noch bestehen, erfolgt eine definitive
Auslösung des Leistungsschalters.
Die Zählwerke der Wiedereinschaltfunktionen
ermöglichen detaillierte Informationen über die
Ursachen der Wiedereinschaltzyklen. Die Infor-
mationen dieser Zähler sowie die in den Meßrelais
gespeicherten Fehlerdaten und statistische Infor-
mationen liefern Hinweise auf nötige Maßnah-
men, also ob zum Beispiel eine Leitungsstrasse
gesäubert oder die Leitung von Schnee befreit
werden müßte, oder ob es sich um normale
Erdschlüsse oder Kurzschlüsse infolge von atmo-
sphärischen Überspannungen handelt. Der
Zählerstand gibt auch Aufschluß darüber, ob ein
Einschaltstromstoß eine unerwünschte verzöger-
te Wiedereinschaltung verursacht hat.
Wenn der Leistungsschalter von Hand über die
Steuerbaugruppe entweder mit der Orts- oder
der Fernsteuerung geschlossen wird, läuft die
Sperrzeit an, und die Wiedereinschaltfunktionen
sind blockiert. Bevor das Wiedereinschaltpro-
gramm einen Leistungsschalter öffnet oder
kürzer als die
schließt, prüft es das Blockierprogramm, um die
cb
Zulässigkeit der kommenden Schalthandlungen
festzustellen.
Wenn man den Leistungsschalter von Hand,
dabei aber nicht über die Steuerbaugruppe mit
kürzer als die Auslöse-
deren Drucktastern und auch nicht fern-
steuermäßig über den SPA-Bus schließt, kann ein
darauffolgender Einschaltstromstoß einen uner-
wünschten Wiedereinschaltzyklus hervorrufen.
Dies läßt sich dadurch verhindern, daß ein
Blockiersignal an die Wiedereinschaltautomatik
kommt, wenn der Leistungsschalter geschlossen
wird, oder dadurch daß der Eingang zur Blockie-
rung und Unterbrechung der Wiedereinschalt-
funktionen verwendet wird. Das Blockiersignal
wird über die Klemmen X4/6-7 des Gesamt-
gerätes geführt. Wenn man mit dem Leistungs-
schalter auf einen bestehenden Fehler schaltet,
löst dieses Blockiersignal eine definitive Abschal-
tung des Leistungsschalters aus. Das Blockier-
signal kann man auch dafür verwenden, um
einen gerade ablaufenden Wiedereinschaltzyklus
zu unterbrechen.
Man kann die Wiedereinschaltung mit der Trip
test (Auslöseüberprüfung) Funktion der Relais-
Baugruppen prüfen. Diese Überprüfung umfaßt
den gesamten Wiedereinschaltzyklus einschließ-
lich des Leistungsschalters.

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