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Funktions-
beschreibung
Die Überstromrelais-Baugruppe der Type SPCJ
3C3 kann für Ein-, Zwei- oder Dreiphasen-
Betrieb eingesetzt werden und enthält zwei
Überstromstufen, eine Überstromstufe I> und
eine Hochstromstufe I>>.
Die Überstromstufe oder die Hochstromstufe
regt an, falls der Strom in einer der Phasen den
eingestellten Wert der betreffenden Stufe über-
schreitet. Beim Anregen liefert die entsprechen-
de Stufe das Anregesignal SS1 bzw. SS2. Zur
gleichen Zeit leuchtet die Anzeige der Stufe gelb
auf. Falls der Überstrom länger als die Ver-
zögerungszeit ansteht, verursacht die angeregte
Stufe durch Abgabe des Auslösesignals TS1
bzw. TS2 eine Abschaltung des Leistungs-
schalters. Die Ansprech- und Betriebsanzeigen
können auf zwei verschiedene Weise funktio-
nieren. Entweder gehen sie nach der Funktion
automatisch zurück oder sie müssen manuell
zurückgestellt werden. Die manuelle Rückstel-
lung erfolgt mit dem Drucktaster RESET auf
der Frontplatte der Baugruppe oder mit dem
Befehl V102 über den SPA-Bus.
Die Überstromstufe I> kann durch Anlegen des
Blockiersignals BTS1 an die Stufe blok-kiert
werden. Analog kann die Auslösung der Hoch-
stromstufe I>> durch das Blockiersignal BTS2
blockiert werden. Die Blockierungen werden
mit der Schaltergruppe SGB auf der Leiterplatte
der Überstromrelais-Baugruppe eingestellt.
Falls das Schutzrelais mit einer Baugruppe für
die automatische Wiedereinschaltung aus-
gerüstet ist, dient die Schaltergruppe SGB zu-
sätzlich zur Wahl der Anregesignale für die
automatische Wiedereinschaltung. Die Anlei-
tung zur Einstellung der Schaltergruppe SGB
befindet sich in der allgemeinen Beschreibung
der Baugruppe, im Abschnitt "Signalaustausch
zwischen Baugruppen".
Die Auslösung der Überstromstufe I> kann auf
eine stromunabhängige (UMZ) oder eine strom-
abhängige Auslösecharakteristik (AMZ) ein-
gestellt werden. Die Auslösecharakteristik wird
mit dem Schalter SG1/3 eingestellt. Bei einer
stromunabhängigen Charakteristik kann die
Auslösezeit t> aus einem der drei verfügbaren
Einstellbereiche der Stufe gewählt werden. Der
Einstellbereich wird mit den Einstellschaltern
SG1/1 und SG1/2 gewählt. Bei stromabhängiger
Auslösecharakteristik (engl. IDMT) stehen vier
stromabhängige Auslösekennlinien mit unter-
schiedlichen Inversitätsgraden zur Verfügung.
Der Grad der Inversität wird mit den Einstell-
schaltern SG1/1 und SG1/2 gewählt.
Die Auslösezeit t>> der Hochstromstufe wird
separat eingestellt. Der Einstellbereich wird aus
drei verfügbaren Bereichen mittels der Schalter
SG1/7 und SG1/8 gewählt.
Die Auslösung der beiden Stufen kann auf Selbst-
haltung geschaltet werden (Einstellschalter SG1/4),
wodurch das Auslöserelais angeregt bleibt, ob-
wohl das die Auslösung verursachende Signal
verschwindet. Die Ausgangsrelais werden durch
gleichzeitiges Drücken der Taster STEP und
RESET oder über den SPA-Bus mit dem Kom-
mando V101 oder V102 zurückgesetzt.
Der Einstellwert der Hochstromstufe I>> kann
bei Einschalten des geschützten Betriebsmittel
an das Netz automatisch verdoppelt werden
(sogenannte Einschalt-Ansprechwertverdopp-
lung). Dadurch kann der Einstellwert der Hoch-
stromstufe niedriger liegen als der Einschalt-
strom. Die Einstellung erfolgt mit dem Einstell-
schalter SG1/5. Eine Zuschaltung liegt dann
vor, wenn die Phasenströme innerhalb weniger
als 60 ms von einem Wert unterhalb von 0,12 x I>
auf einen Wert über 3,0 x I> ansteigen. Die
Zuschaltung gilt dann als beendet, wenn die
Phasenströme auf einen Wert unterhalb von 2,0
x I> zurückgehen.
Der Einstellbereich der Hochstromstufe wird
mit dem Einstellschalter SG1/6 gewählt. Es
stehen zwei Einstellbereiche zur Wahl: 2,5...20
x I
und 0,5...4,0 x I
. Bei Wahl des niedrigeren
n
n
Bereiches verfügt die Baugruppe über zwei bei-
nahe identische Stufen. In diesem Falle kann die
Überstromrelais-Baugruppe der Type SPCJ 3C3
z.B. für einen zweistufigen Lastabwurf in
Generatorschutzeinrichtungen verwendet wer-
den. Die Auslösung der Hochstromstufe kann
durch Wahl des Einstellwertes ∞, unendlich,
völlig blockiert werden.
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