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Spurplan (Track Sheet); Technischer Hintergrund; Abmischen; Klangregelung - Behringer EURODESK SX3282 Bedienungsanleitung

Inhaltsverzeichnis

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EURODESK SX3282 Bedienungsanleitung
10.7

Spurplan (Track Sheet)

Bei der Kanalbelegung sollten Sie sich ein sinnvolles Schema
erarbeiten, das Sie immer beibehalten. Z.B. sollten Bass Drum,
Snare, Hi-Hat, Bass, usw. immer auf den gleichen Kanälen und
Toms immer zusammen liegen. So wissen Sie nach einiger Zeit
aus dem Kopf, was auf welchen Kanal gehört. Trotzdem kann es
nicht schaden, bei jeder Aufnahme einen schriftlichen Spurplan
anzulegen, auf den man noch nach Jahren zurückgreifen kann.
11.

Technischer Hintergrund

11.1

Abmischen

11.1.1

Klangregelung

Anfangs war der Equalizer ein Instrument, mit dem uner-
wünschte Frequenzen unterdrückt oder der nichtlineare
Frequenzgang eines Mikrofons oder Raumresonanzen eines
Studios ausgeglichen werden konnten. Er war also eine Kor-
rekturhilfe. In den Sechzigern kreierte die Plattenfirma Tamla
Motown eine völlig neue Art des Umgangs mit dem EQ: Finde
für jedes Instrument eine charakteristische Frequenz, die bei
anderen Instrumenten im Mix nicht vorkommt. Dann hebe diese
Frequenz mit dem EQ kräftig an! Dadurch setzen sich einzelne
Klänge im Mix besser durch, es entsteht ein leicht unnatürli-
ches, aber interessanteres Klangbild.
Generell benutzt man breitbandige Anhebungen und Absen-
kungen zur Veränderung des Grundklangs und schmalbandige
Absenkungen zur Beseitigung störender Resonanzen. Diese
Resonanzen lassen sich leichter auffinden, indem man die
Frequenzen mit angehobenem Pegel durchgeht. Hat man sie
aufgespürt, kann man sie schmalbandig absenken. Je schmal-
bandiger die Absenkung ist, desto weniger ist sie hörbar.
Mit "Motown-EQ" bezeichnet man eine ziemlich breitbandige
Anhebung. Je größer die Bandbreite, desto musikalischer und
weniger instrumentenspezifisch ist der Effekt. Eine schmal-
bandige Anhebung erzeugt einen stark verfärbten Klang. Für
drastische Klangmanipulationen eignen sich v.a. externe vollpa-
rametrische Equalizer.
Wir empfehlen den BEHRINGER
ULTRACURVE PRO DEQ2496 als digitalen Stereo-Equalizer
der Superlative mit einer Vielzahl zusätzlicher Funktionen.
Bei Equalizer-Anwendungen "für Fortgeschrittene" empfiehlt
sich folgende Vorgehensweise: Stellen Sie zunächst die ge-
wünschte Konturierung bzw. "Lautheit" des Signals mit den
LF- und HF-Filtern ein.
Setzen Sie dann einen parametrischen EQ ein, um die signifi-
kantesten Frequenzen eines Instruments bzw. einer Bandspur
anzuheben. Falls in der Summe zwei oder mehr dieser Fre-
quenzen zufällig gleichzeitig auftreten, müssen Sie sich unter
Umständen mit der zweitbesten Lösung zufriedengeben, haben
dafür aber eine bessere Signaltrennung im Mix. Richtig penet-
rante Frequenzen müssen mit einem Notch-Filter ausgeblendet
werden.
Gesangssounds können Sie durch eine deutliche Anhebung bei
12 kHz oder höher, jenseits der störenden Zischlaute, auffri-
schen. Dies ist besonders wirksam, wenn Sie einen De-Esser
post-EQ einschleifen.
Benutzen Sie die Low-Cut-Filter, um einen knackigeren
Mix zu bekommen, und zwar bei allen Kanälen, bei denen
ein Tiefbass nicht ausdrücklich erwünscht ist. Bass, Bass
Drum, Toms, etc. sind Instrumente mit ausgeprägtem Tief-
bassanteil, der unter Umständen erhalten bleiben soll, so
dass hier das Low-Cut-Filter ausgeschaltet werden kann.
Eine Anhebung mit dem LF-Filter (bei aktiviertem LO CUT-
Schalter) ergibt eine glockenförmige Kurve anstelle einer
Shelving-Charakteristik. Besonders gut geeignet für druckvolle
Tiefbässe.
Denken Sie immer daran, dass Sie mit einem EQ die Signalpe-
gel auch absenken können. Senkt man den unteren und oberen
Frequenzbereich eines Signals ab und hebt den Signalpegel an,
so entspricht dies einer Anhebung der Mitten. Ein EQ ist keine
Einbahnstraße!
Nach jeder Veränderung der EQ-Einstellung sollte die Eingangs-
verstärkung kontrolliert und ggf. angepasst werden.
11.1.2
Einpegeln – aber richtig
Die PFL-Funktion (Pre Fader Listen) ist das Hilfsmittel zum
Einpegeln. Die optimale Einstellung der Effektwege (Aux-
Master) ist abhängig von der Eingangsempfindlichkeit der
angeschlossenen Effektgeräte, aber "Unity Gain" (0 dB Verstär-
kung) ist immer ein guter Ausgangspunkt. Je weiter der Mix
fortschreitet, desto mehr Signale werden über die Aux-Wege ge-
routet. Es ist ratsam, kurz vor dem endgültigen Mix noch einmal
alle Pegel über die PFL-Funktion zu kontrollieren.
Effektgeräte sollten hoch ausgesteuert werden. 85 dB Dyna-
mikumfang sind nutzlos, wenn gerade mal die erste LED der
Eingangsanzeige flackert. Andererseits sollen natürlich digitale
Verzerrungen vermieden werden. Zum Glück können die Effekt-
rückwege (Aux Returns) vorgehört werden. Hier müssen Sie sich
auf Ihre Ohren verlassen, da die Anzeigen der meisten Effektge-
räte viel zu ungenau sind und der Dynamikumfang zu klein ist,
um mit angemessenem Headroom (Pegelreserve) zu arbeiten.
Die PFL/Solo-Pegelanzeige gibt nur Auskunft über den an-
kommenden Pegel am Aux-Eingang. Wenn Sie Verzerrungen
hören, obwohl der ankommende Pegel im normalen Bereich
liegt, müssen sie vom Aux-Ausgang oder vom Effektgerät selbst
kommen. Deckt eine Kontrolle des Aux-Ausgangs die Störungen
nicht auf, so muss der Eingang des Effektgeräts zu- und der
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