Auslegung eines Leitungsschutzschalters
Bei der Auswahl von Leitungsschutzschaltern muss man auf einige Belastungsfaktoren
achten. Diese sind in den jeweiligen Datenblättern zu finden.
Beispiel für die thermische Auswahl eines 25 A Leitungsschutzschalters mit der
Auslösecharakteristik B ohne Abstand zwischen den Leitungsschutzschaltern:
Der Leitungsschutzschalter eines Herstellers ist beispielsweise auf 50 °C Umgebungs-
temperatur ausgelegt.
Belastungsfaktoren laut Datenblattangaben:
•
Minderung durch Dauerlast >1h = 0,9
•
Minderung durch Aneinanderreihung von 9 Leitungsschutzschaltern ohne Abstand
b
= 0,77
•
Erhöhung des Nennstromes durch Umgebungstemperaturen von 40 °C im Vertei-
c
ler = 1,07
Ergebnis:
Der Nennbelastungsstrom des Leitungsschutzschalters ergibt sich aus:
Ibn = 25 A x 0,9 x 0,77 x 1,07 = 18,54 A
Fazit:
Der gewählte Leitungsschutzschalter kann im genannten Fall nicht verwendet werden
da die maximale Strombelastbarkeit, für einen störungsfreien Betrieb, unter dem maxi-
malen Ausgangsstrom des verwendeten Wechselrichters liegt. Er wird bei Nennbe-
trieb auslösen!
Eine Lösung wäre in diesem Fall die Einhaltung eines 8 mm Abstandes zwischen den
Leitungsschutzschaltern. So wäre der Minderungsfaktor statt 0,77 = 0,98. Damit würde
die maximale Strombelastbarkeit bei 23,6 A liegen.
Neben der thermischen Auslegung der Leitungsschutzschalter sind selbstverständlich
noch die Randbedingungen im Kapitel „Auslegung eines Leitungsschutzschalters an ei-
ner photovoltaischen Eigenerzeugungsanlage im Netzparallelbetrieb" (Seite 16) und
die einschlägigen Normen der DIN VDE zu berücksichtigen. Dies sind vor allem die:
•
DIN VDE 0100, Teil 410
•
DIN VDE 0100, Teil 430
•
DIN VDE 0298, Teil 4
In besonderen Anwendungen sind die entsprechenden Normen zu beachten.
a. In der Photovoltaik sind Dauerlasten von länger als 1 Stunde möglich.
b. Bei der Verwendung von nur einem Leitungsschutzschalter ist der Faktor =1
c. Resultiert aus der Auslegung der Leitungsschutzschalter auf 50 °C
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SB5000TL-13:SD3306
a
SMA
Technologie AG
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