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EURODESK SX4882
breitbandige Anhebungen und Absenkungen zur Veränderung des
Grundklangs und schmalbandige Absenkungen zur Beseitigung
störender Resonanzen. Je schmalbandiger die Absenkung ist,
desto weniger ist sie hörbar.
+
Das Auffinden störender Resonanzen ist leichter, wenn
Sie die Frequenzen zuerst mit angehobenem Pegel
durchgehen.
"Motown EQ" zeichnet sich durch eine ziemlich breitbandige
Anhebung aus. Je größer die Bandbreite, desto musikalischer
und weniger instrumentenspezifisch ist der Effekt. Eine schmal-
bandige Anhebung erzeugt einen stark verfärbten Klang. Die zwei
semiparametrischen Mittenbänder des EURODESK-EQ haben
einen festen Q-Faktor (auch Güte oder Bandbreite genannt) von
einer Oktave – ein typischer und vernünftiger Wert. Für drastische
Manipulationen sollten Sie besser ein paar externe, vollparametri-
sche oder graphische Equalizer einschleifen. Wir empfehlen den
BEHRINGER ULTRACURVE PRO DEQ2496 nicht nur aufgrund
seines hervorragenden Preis-/Leistungsverhältnisses.
Der EURODESK-EQ könnte folgendermaßen eingesetzt werden:
zuerst werden Bass und Höhen eingestellt, um den erwünschten
Grundklang zu erhalten. Dann wird mit je einem semiparametri-
schen Mittenband die "schönste" Frequenz angehoben und die
am meisten störende abgesenkt. Es kann vorkommen, dass sich
die "schönen" Anhebungen im Mix zu sehr überlagern, dann sollte
man auf die "zweitschönsten" ausweichen. Manchmal wird man
auch zwei Mittenbänder anheben wollen. Wenn wirklich starke
Störungen beseitigt werden müssen, braucht man ein steilflankiges
Filter; hier ist das Einsatzfeld für einen externen EQ.
Warum geht das obere Mittenband bis 20 kHz? Eine bessere
Frage wäre, warum es solange gedauert hat, bis so etwas an-
geboten wurde. Heutzutage sind praktisch alle Digital-Recorder
in der Lage, bis 20 kHz aufzuzeichnen. Wenn es also wichtig ist,
diese Frequenzen aufnehmen zu können, dann ist es genauso
wichtig, sie kontrollieren zu können. Obwohl praktisch niemand
in der Lage ist, einen reinen 20 kHz Sinuston zu hören, wird doch
immer wieder von audiophilen Gurus wie Rupert Neve behauptet,
dass sogar Frequenzen über 20 kHz im Klangspektrum akusti-
scher Instrumente vom Zuhörer wahrgenommen werden. Das
wäre auch eine Erklärung für die Tatsache, dass viele, geschulte
Hörer den Klang einer Halbzoll-Master-Maschine mit 76 cm/s
Bandgeschwindigkeit dem einer DAT-Aufnahme vorziehen. Der
Frequenzgang der Analogmaschine fällt zwar schon zwischen 15
und 20 kHz mit etwa 12 dB pro Oktave ab, wird aber nicht bei 20
kHz hart abgeschnitten! Bei Hörversuchen mit einem analogen
Master-Band über piezo-elektrische Hochtöner (die Frequenzen
bis zu 40 kHz übertragen können) konnte von manchen Hörern
das Ein- und Ausschalten eines 20 kHz Tiefpassfilters erkannt
werden.
Selbst wenn man die oben vertretene Ansicht nicht teilt, ist doch
einsichtig, dass eine Anhebung bei 20 kHz, selbst mit einem
EQ hoher Güte, Auswirkungen auch auf das Frequenzspektrum
unterhalb von 16 bis 18 kHz hat. Wenn beim BEHRINGER-EQ z.
B. 20 kHz um 15 dB angehoben werden, wird bei 10 kHz immer
noch eine Anhebung von 3 dB stattfinden, die resultierende Kurve
wird ganz anders aussehen, als wenn man eine Anhebung von 3
dB bei 10 kHz machen würde.
Ein guter Gesangs-Sound kann durch eine deutliche
+
Anhebung bei 15 kHz oder höher, jenseits der störenden
Zischlaute, aufgefrischt werden. Besonders wirksam,
wenn Sie einen De-esser post-EQ einschleifen.
+
Benutzen Sie die Hochpassfilter, um einen knackigeren
Mix zu bekommen, vielleicht bei allen Kanälen außer
bei denen, wo Tiefbass wirklich erwünscht ist wie
Bass, Bassdrum, tiefe Toms, Tablas etc. (gilt nicht für
Klassikaufnahmen).
Das Hochpassfilter zusammen mit einer Anhebung zwi-
+
schen 80 und 160 Hz erzeugt eine glockenförmige Kurve,
die gezielter wirkt als eine einfache Bassanhebung.
16
Das obere Mittenband hat einen sehr weiten
+
Abstimmungsbereich. Sie werden einige, großartige
"Sweep-Sounds" bekommen, wenn Sie die maxi-
male Anhebung einstellen und ein wenig mit dem
Frequenzregler spielen. Probieren Sie das an Drum-
Loops aus!
+
Zwei Kanal-EQs können kaskadiert werden, indem der
Direct Out des einen mit dem Line- oder Tape-Eingang
des anderen verbunden wird. Der erste Kanal wird
von allen Subgruppen, Summen und Aux-wegen weg-
geschaltet, während der zweite normal geroutet wird
(siehe Kap. 7 "Anschlüsse"). Danach haben Sie zwar
nur noch ein 23-Kanal-Pult, aber einer der Kanäle hat
einen 8-Band EQ mit einem Regelbereich von +/-30 dB
für Bässe und Höhen!
Denken Sie immer daran, dass Sie am EQ auch absen-
+
ken können!
+
Nach jeder Veränderung der EQ-Einstellung sollte die
Eingangsverstärkung kontrolliert und, falls erforderlich,
angepasst werden (siehe Kapitel 3.3).
10.
Einpegeln – aber richtig
Die PFL-Funktion ist das Hilfsmittel zum Einpegeln. Die Einstellung
der Eingangskanalverstärkung wird in Kapitel 13 ausführlich be-
handelt. Die optimale Einstellung der Effektwege (Aux-Master) ist
abhängig von der Eingangsempfindlichkeit der angeschlossenen
Effektgeräte, aber "Unity Gain" (0 dB = Mittelrastung des Potis) ist
immer ein guter Ausgangspunkt. Je weiter der Mix fortschreitet,
desto mehr Signale werden über die Aux-wege geroutet, und es
ist ratsam, kurz vor dem endgültigen Mix noch einmal alle Pegel
(Aux, Subgruppen, Mix-B) zu kontrollieren.
Effektgeräte sollten hoch ausgesteuert werden; 85 dB
Dynamikumfang sind nutzlos, wenn gerade mal die erste LED
der Eingangsanzeige flackert. Andererseits sollen natürlich
Verzerrungen vermieden werden. Zum Glück können die
Effektrückwege (Aux Returns) vorgehört werden. Hier müssen
Sie sich auf Ihre Ohren verlassen, da die Anzeigen der meisten
Effektgeräte viel zu ungenau sind und der Dynamikumfang zu
klein ist, um mit angemessenem Headroom (Pegelreserve) zu
arbeiten. Die PFL/SOLO-Pegelanzeige gibt nur Auskunft über den
ankommenden Pegel am Aux-Eingang. Wenn Sie Verzerrungen
hören, obwohl der ankommende Pegel im normalen Bereich liegt,
müssen sie vom Aux-Ausgang oder vom Effektgerät kommen.
Deckt eine Kontrolle des Aux-Ausgangs die Störungen nicht auf,
so muss der Eingang des Effektgeräts zu- und der Effektrückweg
aufgedreht werden.
In 99% aller Fälle liegt das Problem beim Effektgerät:
+
entweder ist das Signal verzerrt (Eingangsverstärkung
zu hoch), oder verrauscht (Eingangsverstärkung zu
niedrig).
+
Rauschende Effektgeräte (oder Synthesizer) können mit
einem "Single Ended" Rauschunterdrückungssystem
zwischen Geräteausgang und Pulteingang erheblich
verbessert werden.
+
Mit einem DENOISER kann auch manchem Digitalhall
oder -delay zu einem warmen Analogsound verholfen
werden.
Analoge Mehrspurmaschinen sollten ziemlich hoch
+
ausgesteuert werden, da ihr Dynamikumfang (ohne
Rauschunterdrückung) ca. 20 bis 30 dB schlechter ist
als der anderer Geräte in der Aufnahmekette. Sorgen Sie
für genügend Höhen auf dem Band, sie können im Mix
immer noch abgesenkt werden. Eine Höhenanhebung
bei Bandspuren bewirkt immer auch eine Anhebung
des Bandrauschens.
Einpegeln – aber richtig

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