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Rittal LCP Rack CW Montage-, Installations- Und Bedienungsanleitung Seite 44

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6 Installation
Hinweis:
Die bauseitige Verrohrung sollte nach dem
Tichelmann-Prinzip (Abb. 72) ausgeführt
sein, um ein hydraulisch ausbalanciertes
System zu erhalten.
Ist dies nicht der Fall, muss die Durchfluss-
menge jedes Liquid Cooling Package über
einen Durchflussmengenregler sichergestellt
werden.
Idealerweise erfolgt die Anbindung der Liquid
Cooling Packages bei Verwendung eines
Wasser/Glykol-Gemischs an den Kühlwas-
serkreislauf über einen Wasser/Wasser-Wär-
metauscher.
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Vorteil:
– Reduktion der Wassermengen im Sekun-
därkreislauf,
– Einstellung einer definierten Wasserquali-
tät,
– Einstellung einer definierten Vorlauftempe-
ratur und
– Einstellung eines definierten Volumen-
stroms.
Allgemeine Hinweise zum Kaltwassersystem
Generell ist das Kaltwassersystem mit seiner Funktion
bei der IT-Klimatisierung vor eine große Herausforde-
rung gestellt. Diese ergibt sich dadurch, dass das IT-
Equipment, dessen Verlustleistung mit dem Kaltwasser-
system abgeführt werden soll, mehrere Lastwechsel in
der Minute durchlaufen kann. Diese Hysterese überträgt
sich unmittelbar in das Kaltwassersystem, wodurch sich
hier ein pendelndes T ergibt. Wird so durch das IT-
Equipment ein großer Lastsprung erzeugt, der für ein
schnelles Ansteigen der Verlustleistung sorgt, muss vom
Kaltwassersystem sofort kaltes Wasser zur Verfügung
gestellt werden. Je nach Entfernung des Kälteerzeugers
vom IT-Kaltwasserkreis entsteht hier eine große Totzeit,
in der kein Wasser zum Kühlen der IT-Verlustleistung zur
Verfügung steht.
Durch diese vom IT-Equipment hervorgerufene Hyste-
rese ist ein Schwanken des T im Kaltwasserkreis un-
umgänglich. Schwankungen von 1 K bis 10 K sind bei
der IT-Klimatisierung nicht unüblich. Aus diesem Grund
kann für die Rohrnetzberechnung nicht mit einem im
Kaltwasserkreis üblichen T von 6 K gerechnet werden.
Bei Liquid Cooling Packages wird immer der benötigte
Volumenstrom für die Nennkühlleistung angegeben. Mit
diesem Volumenstrom kann bei der Rohrnetzberech-
nung die richtige Rohrdimension ausgewählt werden.
Da pro Liquid Cooling Package enorme Kühlleistungen
bis 53 kW erbracht werden müssen, empfiehlt es sich,
neben den einzelnen Strängen auch die Einzelan-
schlussleitungen hydraulisch zu regulieren.
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Beispiel Einspritzschaltung
Durch den Einsatz einer hydraulischen Schaltung kann
das Schwanken des T im Kaltwasserkreis abgefangen
werden. Wird z. B. eine Einspritzschaltung aufgebaut,
kann das Kaltwassersystem der vom IT-Equipment er-
zeugten Hysterese entgegenwirken.
Bei der Einspitzschaltung wird der Primärkreis so dicht
wie möglich an den Sekunderkreis herangebracht. Der
Sekundärkreis wird unmittelbar in der Nähe der Verbrau-
cher aufgebaut. Das kalte Wasser kann permanent im
Primärkreis zirkulieren und steht somit immer dann an,
wenn es vom Sekundärkreis benötigt wird. Ohne diese
Schaltung muss das kalte Wasser erst die komplette
Diszanz vom Erzeuger zum Verbraucher zurücklegen,
wenn die Verbraucher den Durchfluss ändern. Auch
kann hier im Primärkreis eine deutlich niedrigere Tempe-
ratur herrschen als im Sekundärkreis, z. B. 6 °C im Pri-
märkreis und 15 °C im Sekundärkreis durch Mischung.
Somit stellt die Primärkreispumpe 1 dem Sekundärkreis
permanent Wasser zur Verfügung. Das Mischventil im
Rücklauf begrenzt hier die Wassermenge, die aus dem
Sekundärkreis zurück in den Primärkreis fließt, somit ist
hier auch die einfließende Wassermenge begrenzt. Die
Sekundärkreispumpe lässt hier nun die gesamte Was-
sermenge zirkulieren, die zur Kühlung im Sekundärkreis
benötigt wird und ist für die Mischung der Temperaturen
verantwortlich. Pumpe 2 lässt über den Bypass Wasser
aus dem Sekundärrücklauf in den Sekundärvorlauf „ein-
spritzen", somit wird das kalte Wasser aus dem Primär-
kreis direkt auf das richtige Temperaturniveau angeho-
ben. Die Einspritzschaltung ist hier ein Beispiel und eine
von vielen Möglichkeiten, das Kaltwassersystem auf die
Anforderungen der IT-Klimatisierung anzupassen.
Rittal Liquid Cooling Package

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