Besonders zu erwähnen ist, daß Röhren, die in ihrer Güte nachgelassen haben, eventuell
noch Verwendung in Radioapparaten finden können, da es bei
1. Hochfrequenz- und Eingangsröhren darauf ankommt, ob eine nachfolgende Verstärker-
stufe unter Umständen das Nachlassen der Röhre wieder ausgleicht, und da es bei
2. Endröhren oder Gleichrichterröhren darauf ankommt, ob sie in ihrer Leistungsabgabe
voll oder nur teilweise beansprucht sind.
Zur Gütebeurteilung einer Röhre empfiehlt es sich, stets eine Kennlinienaufnahme
oder eine Steilheitsermittlung vorzunehmen!
Sehr wichtig ist die
Ermittlung der Steilheit:
Um eine Röhre hinsichtlich ihrer Güte beurteilen zu können, sollte immer die Steil-
heit der Charakteristik aufgenommen werden. Ganz besonders gilt das für Röhren
mit sehr steiler Charakteristik, wie Hochfrequenz- und Exponentialröhren. Die Mes-
sung geht folgendermaßen vor sich:
Der Anodenstrom wird bei den in der Tabelle angegebenen Arbeitsspannungen ge-
messen. Es ergebe sich dabei ein Anodenstrom von I
spannung dabei betrage E
höheren Gittervorspannung E
lesen, der sich zu I
Die Anodenspannung sowie Schirmgitter- und Heizspannungen müssen während der
ganzen Messung konstant bleiben.
Ermittlung des Durchgriffes und des Verstärkungsfaktors:
Die Arbeitsspannungen werden nach der beigegebenen Tabelle eingestellt und der
Anodenstrom zu la mA bei E
nung abgelesen. Nun wird die Anodenspannung um etwa 50 Volt niedriger auf
einen Wert E
Volt eingestellt.
a2
Dann verändert man die Gittervorspannung mit dem Potentiometer so lange, bis
man bei einem bestimmten Werte E
vorher von I
mA erhält.
a
Dann ist der Durchgriff:
E
D =
E
Ermittlung des inneren Widerstandes der Röhre:
Die Arbeitsspannungen werden nach der beigegebenen Tabelle eingestellt und bei
einer Gitterspannung E
zu I
mA am Anzeigeinstrument abgelesen. Läßt man nun die Gitterspannung
a1
konstant auf E
so ergibt sich bei der neuen Anodenspannung von E
strom I
mA. Der innere Widerstand der Röhre ist dann:
a2
8
Volt. Nun wird die Messung bei einer etwa 10 - 30%
g1
g2
mA ergeben möge. Dann ist die Steilheit:
a2
S =
g1
- E
g1
g2
X 100 (%)
- E
a1
a2
Volt und einer Anodenspannung E
g
Volt und macht die Anodenspannung um etwa 10 - 30 % niedriger,
g
E
- E
a1
Ri =
I
- I
a1
a2
wiederholt und wiederum der Anodenstrom abge-
I
- I
a1
a2
(mA / V)
E
- E
g2
g1
Volt Gittervorspannung und E
Volt wieder denselben Anodenstrom wie
g2
Der Verstärkungsfaktor:
a2
X 1000 (Ohm)
mA, die negative Gitter-
a1
Volt Anodenspan-
a1
100
g =
D %
Volt der Anodenstrom
a1
Volt ein niedrigerer Anoden-
a2