Mitunter ist es ratsam die Röhre vor ihrer eigentlichen Vorprüfung zu heizen, indem
man sie in ihren normalen Meßsockel steckt und ohne Erteilung von Anodenspannung
und Schirmgitterspannung nur die ihr zugehörige Heizspannung auf sie wirken läßt.
Auf diese Weise können Thermoschlüsse im Innern der Röhre festgestellt werden.
Röhrenmessung:
Sofern die Vorprüfung der Röhre keinen Fehler zeigt, beginnt die eigentliche Röhren-
messung.
1. Heiz-, Anoden-, Schirmgitter- und Gittervorspannungen werden laut Tabelle ein-
gestellt. (Heizung von Gleichstromröhren mit 180 mA siehe Abschnitt Il.)
2. Einstellung des Meßbereichschalters:
Um vor Überlastungen des Instrumentes sicher zu sein; wähle man zuerst den
höheren Meßbereich von 60 mA, um dann, wenn der Ausschlag nicht über 6 mA
hinausgeht, den kleinen Meßbereich des Instrumentes einzuschalten.
3. Sind die gesamten Angaben der Tabelle beachtet und die Einstellungen vorge-
nommen, dann lege man den Hauptschalter auf "Ein".
4. Das Instrument wird bei direkt geheizten Röhren den Meßwert sofort, bei in-
direkt geheizten Röhren erst nach ca 1 Minute anzeigen
Anschließend können nun verschiedene Aenderungen der Elektrodenspannungen
vorgenommen werden, um
a) die Steilheit,
b) den Durchgriff und den Verstärkungsfaktor,
c) den inneren Widerstand zu bestimmen und
d) um die Abhängigkeit des Anodenstromes von den Elektrodenspannungen für
Charakteristiken bzw. um den Arbeitspunkt oder Mittelwert der Charakteristik
festzustellen.
5. Prüfung des Vakuums:
Im Anschluß an die Messung des Anodenstromes wird die Vakuumprüfung vorge-
nommen, indem man den rechts neben dem Anzeigeinstrument befindlichen, mit
"Vac. Pr." bezeichneten Schalter von der Stellung "Aus" auf "Ein" legt. Ändert
sich dann der bei der Anodenstromprüfung abgelesene Strom mehr als eine Änder-
ung der Gittervorspannung um 2-3 Volt bei normaler Anodenstrommessung (Vac.
"Aus") ausmacht, dann ist das Vakuum schlecht.
Bei sehr schlechtem Vakuum ist die Röhre meist unbrauchbar oder wird es in
kurzer Zeit werden.
6. Prüfung des Kathodenschlusses, nur für indirekt geheizte Röhren
Man lege dann den rechts oberhalb des Anzeigeinstrumentes befindlichen, mit
"Kath. 'Pr." bezeichneten Schalter von der Stellung "Aus" auf die Stellung "Ein".
Verschwindet der vom Anzeigeinstrument angezeigte Anodenstrom, so ist die
Röhre gut. Zeigt das Milliamperemeter auch noch nach etwa 1 Minute einer
Anodenstrom an, so hat die Kathode Schluß mit dem Heizfaden, die Röhre ist also
unbrauchbar.
Bewertung des Meßergebnisses:
Der in der Tabelle angegebene Vergleichswert ist ein Mittelwert. (Mittlerer Wert
der Charakteristik.)
Röhren sind schlecht, wenn deren Anodenstrom 50 oder mehr Prozent niedriger
ist als der in der Tabelle angeführte Mittelwert.
Da letzterer infolge von Aufbautoleranzen im Röhrensystem, wie auch durch längere
Betriebsdauer der Röhre bei einer anderen Gittervorspannung vorhanden sein kann,
vermag man durch den Vorteil des Gerätes den Mittelwert durch die Aufnahme
der Charakteristik eindeutig zu bestimmen.
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In der Vorlage: Änder-
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In der Vorlage: Ändel
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