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Aufbau Des En-Voice; Eingangssektion; Parametrischer Equalizer; Röhrenkompressor - MINDPRINT En-voice Bedienungsanleitung

Inhaltsverzeichnis

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MindPrint-EnVoice

1. Aufbau des EN-VOICE

1.1 Eingangssektion

Der EN-VOICE verfügt über eine vollständige Eingangssektion, bestehend aus einem Line-
Eingang mit Studiopegel, einem Instrumenteneingang und einem Mikrofoneingang mit
schaltbarer Phantomspeisung für Kondensatormikrofone. Ein digitaler Eingang kann durch
die Installation des Erweiterungsmoduls DI-MOD nachgerüstet werden.
Der Eingangspegel läßt sich mit dem Gainregler einstellen, wobei eine zwischen Ein- und
Ausgang umschaltbare Pegelanzeige die richtige Einstellung erleichtert. Das
Eingangssignal sollte einerseits so hoch wie möglich ausgesteuert werden, andererseits
aber unterhalb von + 8 dB bleiben. Die oberste (rote) LED der Kette sollte daher auch bei
Signalspitzen nicht aufleuchten.
Unmittelbar hinter der Eingangsstufe kommt ein Filter (Bass Cut) zum Einsatz, das mit
seiner wählbaren Grenzfrequenz von 50 oder 100 Hz tieffrequente Störungen wie
beispielsweise Trittschall beseitigen kann.

1.2 Parametrischer Equalizer

Der Equalizer besteht aus je einem semiparametrischen Band für Bässe und Höhen sowie
einem vollparametrischen Mittenband. Alle drei Bänder sind als Glockenfilter ausgelegt
und erlauben eine Anhebung oder Absenkung um 15 dB. Jedes Band kann separat aktiviert
werden. Im eingeschalteten Zustand leuchtet die zugehörige Status-LED.
Die Einsatzfrequenz des untersten Equalizer-Bandes läßt sich stufenlos zwischen 20 und
300 Hz einstellen. Die Bandbreite (Q-Faktor) ist fest vorgegeben, wird bei der Absenkung
des Bandes jedoch praxisgerecht auf einen kleineren Wert geschaltet. So werden Bass-
anhebungen breitbandig ausgeführt, und eventuelle Störgeräusche wie beispielsweise ein
50-Hz-Netzbrummen können schmalbandig unterdrückt werden.
Das Mittenband erstreckt sich mit seiner einstellbaren Frequenz zwischen 100 Hz und 11
kHz bis in den Baß- und Höhenbreich und kann damit als universelles Werkzeug genutzt
werden. Durch die regelbare Bandbreite mit einem Q-Faktor zwischen 0,15 und 3 lassen
sich entweder schmalbandige Eingriffe oder weitläufige Korrekturen vornehmen.
Das obere Equalizerband deckt den Bereich zwischen 1,6 und 22 kHz ab. Bei einer
Einstellung über 20 kHz liegt die Mittenfrequenz des Filters außerhalb des Hörbereichs,
wodurch es sich ähnlich verhält wie ein Shelving-Filter. Im Gegensatz zu diesem werden
aber die Mitten weniger beeinflußt. Der Q-Faktor des oberen Bandes ist fest eingestellt
und bei Anhebung und Absenkung gleich.
1.3 Röhrenkompressor
Der Kompressor überzeugt durch seinen weichen, unaufdringlichen Klang. Ein hochwertiger
THAT-VCA (Voltage Controlled Amplifier) arbeitet mit der Röhre eng verzahnt zusammen, so
daß sich neben der verfärbungsfreien Kompression auch die typische Obertonstruktur
eines Röhrengerätes erreichen läßt.
Oberhalb des mit dem Threshold-Regler eingestellten Schwellwertes beginnt der
Kompressor zu arbeiten. Das Kompressionsverhältnis wird mit dem Compression-Regler
eingestellt. Jedes Signal, das den Schwellwert überschreitet, wird im eingestellten
Verhältnis gedämpft. Diese Dämpfung wird auch Gain Reduction genannt und auf der 12-
stufigen LED-Kette oberhalb der Regler des Kompressors angezeigt.
Durch den Einsatz des Kompressors werden die lauten Signale leiser, die leisen bleiben
jedoch unbearbeitet. Wird der Pegel des Signals danach so weit angehoben, daß die lauten
Signalanteile wieder ihren ursprünglichen Wert erreichen, erhöht sich durch die ebenfalls
angehobenen, leisen Signalanteile der Lautstärkeeindruck der Aufnahme. Weiterhin rücken
laute und leise Stellen näher zusammen, wodurch sich ein ausgewogeneres Klangbild
ergibt. Die meisten Gesangsaufnahmen lassen sich erst durch den Einsatz eines
Kompressors perfekt in den Mix integrieren.
Kompressor-Kennlinie
Output
1:1
Compression
Threshold
Input
Um eine möglichst unauffällige Kompression zu erzielen, arbeitet der EN-VOICE mit einer
Soft-Knee-Funktion. Dazu wird die Kompressionsrate im Bereich des Threshold-Wertes
kontinuierlich erhöht, bis sie oberhalb dieses Wertes das eingestellte Verhältnis erreicht.
Auf diese Weise ergibt sich auch bei stärkerer Kompression ein sanfter Einsatz bei
Überschreiten des Schwellwertes.
Bei herkömmlichen Kompressoren ergeben sich die meisten Probleme bei der Einstellung
der Regelzeiten. Der EN-VOICE arbeitet daher mit einer programmabhängigen Steuerung
dieser Zeiten, wodurch Einstellungsfehler vermieden werden. Die gewählten Attack- und
Release-Zeiten sind schnell genug, um auch perkussives Material zu beherrschen. In
manchen Fällen werden Kompressoren jedoch gern mit längeren Regelzeiten eingesetzt, um
die charakteristischen Einschwingvorgänge der Instrumente unbearbeitet zu lassen und
damit ein natürlicheres Klangbild zu erzielen. Durch Betätigen des Schalters Slow läßt sich
die Automatik des EN-VOICE so beeinflussen, daß sie längere Zeiten wählt.
Soft Knee
Output
normal
Soft Knee Characteristic
Input
Mit dem Filterschalter wird die frequenzabhängige Kompression aktiviert. Durch ein in den
Regelweg eingeschleiftes Filter reagiert der Kompressor unterschiedlich stark auf
verschiedene Frequenzen. Da sich das Filter nicht im Signalweg befindet, beinflußt es
nicht den Klang des Signals, sondern nur das Regelverhalten des Kompressors!
Die Auslegung des Filters entstand in Zusammenarbeit mit professionellen Toningenieuren.
In der Praxis bewirken kräftige Bässe eine zu starke Kompression. Aus diesem Grund
wurde das Filter so konstruiert, daß der Kompressor auf tiefe Frequenzen weniger stark
reagiert, wodurch sich ein gehörrichtiger Einsatz der Kompression ergibt.
Bei aktiviertem Filter ergibt sich eine ausgewogenere Kompression, die durch ihren seidig-
brillianten Klang überzeugt und die Zeichnung des Höhenbereichs verbessert. Das Filter
wurde für Gesangssignale optimiert, führt aber auch bei vielen akustischen Instrumenten
zu einem sehr guten Resultat.

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